Mein Leben ohne Limits
vierundzwanzig Ländern der Erde, die DVDs und Millionen Klicks auf die YouTube-Videos zeigen mir: Meine Botschaft der Hoffnung hat schon viele Leute erreicht. Was hätte ich alles verpasst, wenn ich mir mit zehn Jahren das Leben genommen hätte! Zum Beispiel die außergewöhnliche Chance, meine Geschichte vor mehr als hundertzwanzigtausend Menschen in Indien, weiteren achtzehntausend in einer Stierkampfarena in Kolumbien und neuntausend Menschen während eines Gewitters in der Ukraine zu erzählen.
Nach und nach ist mir klar geworden: Ich habe mir an jenem rabenschwarzen Abend nicht das Leben genommen – Gott hat es getan. Er hat mein Leben in die Hand genommen und mehr daraus gemacht, als ein Zehnjähriger sich erträumen kann. Deswegen: Mach niemals den Fehler, den ich beinahe gemacht hätte.
Angenommen, ich wäre 1993 mit dem Gesicht nach unten im fünfzehn Zentimeter tiefen Wasser geblieben. Mein innerer Schmerz wäre verstummt, ja, aber zu welchem Preis? Dem verweifelten Kind in der Badewanne fehlte die Vorstellungskraft, als junger Mann an der Küste Hawaiis mit großen Meeresschildkröten zu schwimmen, in Kalifornien zu surfen oder in Kolumbien auf Tauchgang zu gehen. Und noch viel wichtiger als diese Abenteuer sind all die Menschen, die ich nicht berührt hätte, wenn …
Ich bin nur ein winziges Exempel. Alle großen Helden wie Mutter Teresa, Mahatma Gandhi oder Martin Luther King wurden mit großen Herausforderungen konfrontiert – Gefängnis, Gewalt oder sogar Todesdrohungen –, hielten aber an der Machbarkeit ihrer Träume fest. Wenn dich also negative Gedanken und eine düstere Stimmung niedermachen wollen, vergiss nicht: Man hat immer eine Wahl. Hilfe ist nie unerreichbar. Nutze deine Fantasie, um dir Zeiten vorzustellen, die besser sind. Und dann plane Schritte, sie zu realisieren.
Wenn ich mir überlege, womit ich als Kind zu kämpfen hatte und wie mein Leben jetzt aussieht: Wer weiß, was für schöne Zeiten und große Errungenschaften noch vor dir liegen? Wer weiß, wie vielen Menschen wir gemeinsam helfen können? Bist du bereit, ein Wunder zu werden?
KAPITEL 3
Fester Blick und starkes Herz
G
laube ist die Grundlage von Hoffnung. Er ist ein Beweis dafür, dass es Dinge gibt, die man nicht sieht. Ohne Glauben könnte niemand von uns leben. Jeder von uns vertraut auf Dinge, die man nicht beweisen kann. Am häufigsten spricht man zwar im religiösen Kontext über Glauben, aber es gibt eine Vielzahl verschiedener Glaubensformen, mit denen man jeden Tag zu tun hat. Als Christ ist der Glaube an Gott meine Lebensgrundlage. Obwohl ich Jesus weder sehen noch anfassen kann, weiß ich, dass er existiert. Er hält meine Zukunft in der Hand. Ich weiß zwar nicht, was sie bringt, aber weil er das Morgen kennt, vertraue ich ihm.
Das ist nur eine Form des Glaubens. Darüber hinaus glaubt jeder Mensch an viele verschiedene Dinge. Zum Beispiel muss ich akzeptieren, dass es bestimmte Sachen gibt, die ich weder sehen noch anfassen kann. Ich vertraue darauf, dass es Sauerstoff gibt, und glaube der Wissenschaft, dass wir ihn zum Leben brauchen. Sehen oder berühren kann ich Sauerstoff nicht. Ich weiß einfach, dass er da ist – weil ich da bin. Ich lebe und atme ihn ein, also muss er existieren, oder nicht?
Genau wie mit Sauerstoff müssen wir auch auf andere Dinge einfach vertrauen. Warum? Weil wir sonst keine Herausforderungen meistern könnten. Jeder von uns erlebt Situationen, die ausweglos erscheinen. Und das ist der Punkt, wo Glauben einsetzt.
Kürzlich bekam ich eine E-Mail von einer Frau namens Katie. Sie hatte ihren Job wegen gesundheitlicher Probleme verloren und schon fast zwanzig Operationen hinter sich. Katie fehlte von Geburt an in einem Bein der Oberschenkelknochen. Im Kleinkindalter wurde ihr das Bein amputiert. Inzwischen war sie in ihren Dreißigern und verheiratet. Katie schrieb mir, dass sie sich oft mit der Frage nach dem Warum gequält hatte.
Dann sah sie eins meiner Videos und ihr wurde klar, dass man nicht immer eine Antwort auf die Warum-Frage bekommt. Aber dass es immer Grund zur Hoffnung gibt.
„Von ganzem Herzen: Danke! Ab sofort will ich daran glauben, dass ich ein genauso liebenswerter Mensch bin wie Sie“, schrieb Katie. „Hoffentlich habe ich eines Tages Gelegenheit, Sie persönlich kennenzulernen. Ich möchte Sie umarmen, fest drücken und Ihnen danken, dass Sie mir die Augen geöffnet haben.“
Katie fand ihren Lebensmut erst wieder, als sie auf etwas vertraute,
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