Mein Leben ohne Limits

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Autoren: Nick Vujicic

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einer Benefizveranstaltung vor einem erlesenen Publikum. Jeb Bush, der ehemalige Gouverneur von Florida, und seine Frau Columba gehörten auch zu den Gästen. Ich kam zu der Stelle, wo ich über zu schnelles Aufgeben spreche, und ließ mich auf den Bauch fallen. Das Publikum verstummte wie immer.
    „Jeder von uns versagt dann und wann“, sagte ich. „Aber mit dem Versagen ist es im Grunde wie mit dem Hinfallen. Man muss einfach wieder aufstehen. Und seine Träume nie aufgeben.“
    Die Zuhörer waren gefesselt. Bevor ich jedoch beweisen konnte, dass sogar ich mich wieder nach oben kämpfen kann, kam eine wildfremde Frau nach vorn geeilt.
    „Warten Sie, ich helfe Ihnen“, sagte sie.
    „Ich brauche keine Hilfe“, zischte ich durch die Zähne. „Das gehört zu meinem Vortrag.“
    „Seien Sie nicht albern. Das geht doch ganz fix!“, drängte sie.
    „Ma’am, bitte. Ich brauche keine Hilfe. Ich versuche hier etwas zu verdeutlichen!“
    „Also schön, wenn Sie wirklich nicht wollen“, sagte sie und setzte sich wieder hin.
    Ich glaube, das Publikum war genauso erleichtert, dass die Dame wieder von der Bühne verschwand, wie darüber, dass ich allein aufstehen kann. Oft werden meine Zuhörer auch emotional, wenn sie sehen, welche Anstrengung es mich kostet, vom Boden hochzukommen. Sie fühlen mit mir, weil sie wissen, wie das ist, zu kämpfen. Dieses Bild im Kopf kann einem übrigens Mut machen, wenn die Pläne plötzlich in einer Sackgasse enden: Der Rest der Menschheit erlebt ganz ähnliche Situationen wie du und ich. Sie gehören einfach zum Leben.
    Man ist leider nie gefeit davor. Selbst wenn du deine Bestimmung gefunden hast, an eine Zukunft voller Möglichkeiten glaubst, deinen Wert kennst, eine positive Lebenseinstellung hast und deine Ängste im Zaum hältst: Rückschläge wird es trotzdem geben. Du darfst sie nur nicht als endgültig sehen! Bring sie nicht mit Tod und Sterben in Verbindung. In Wahrheit erlebt man nämlich genau dort in den Herausforderungen das Leben. Das Spiel läuft schließlich bereits. Und du bist mittendrin.
    NÄCHSTER HALT: DURCHBRUCH
    Vielleicht kannst du in Zukunft deine Misserfolge sogar als Geschenk sehen. Warum? Weil sie oft die letzte Station vor dem Durchbruch sind. Kann man an Rückschlägen wirklich Gutes entdecken? Mir fallen mindestens vier Gründe ein.

    1. Sie sind ein guter Lehrer.
    2. Sie bilden Charakter.
    3. Sie motivieren dich.
    4. Sie helfen dir, Erfolg wertzuschätzen.
    RÜCKSCHLÄGE SIND EIN GUTER LEHRER
    Ja, es stimmt: Niederlagen und Rückschläge sind ein guter Lehrer. Denn jeder Gewinner hat irgendwann einmal verloren. Jeder Champion war irgendwann auf den hinteren Plätzen. Roger Federer gilt als einer der besten Tennisspieler aller Zeiten, aber auch er entscheidet nicht jedes Spiel für sich, jeden Satz oder jedes Match. Ein Aufschlag geht ins Netz. Schmetterbälle gehen ins Aus. Er schafft es Dutzende Male in einem Match nicht, den Ball dort zu platzieren, wo er ihn eigentlich haben möchte. Wenn Roger nach jedem Fehlball aufgeben würde, wäre er nicht weit gekommen. Stattdessen lernt er aus seinen Fehlern und Niederlagen und bleibt dran. Deswegen ist er Champion.
    Meinst du, Federer versucht jedes Mal, den Schläger perfekt zu führen und jedes Match zu gewinnen? Selbstverständlich. Und das solltest du auch stets tun. Arbeite hart. Übe so lange, wie nötig. Lege dir einen guten Grundstock an Erfahrung und Wissen zu. Und gebe stets dein Bestes, auch wenn du weißt, dass es dann und wann schiefgehen wird. Niederlagen sind Stufen auf dem Weg zur Meisterschaft.
    Mein jüngerer Bruder zieht mich manchmal damit auf, dass er von meiner ersten Zeit als Redner erzählt. Damals tat ich mich noch schwer, Zuhörer zu finden. Ich meldete mich bei Schulen und allen möglichen Organisationen, wurde aber meistens mit dem Argument abgelehnt, ich sei zu jung, zu unerfahren oder einfach zu ungewöhnlich. Manchmal war das sehr frustrierend. Aber zugleich lernte ich von der Pike auf, was zu einer erfolgreichen Rednerkarriere gehört.
    Als Aaron dann in der Highschool war, fuhr er mich auf der Suche nach ein paar willigen Zuhörern durch die ganze Stadt. Ich wollte gar kein Honorar, sondern nur Erfahrung sammeln. Und selbst dieser Preis war den Leuten oft zu hoch. Ich glaube, ich habe jede Schule in Brisbane angerufen und kostenlos meine Dienste zur Verfügung gestellt. Am Anfang bekam ich nur Absagen, aber jedes Nein trieb mich noch mehr an.
    „Wehe, du