Mein Leben ohne Limits
berühmten NFL-Spielers Joe Montana als Quarterback aufgestellt. Sein Ersatzspieler war der Sohn der Hockeylegende Wayne Gretzky. Und der beste Receiver der Sohn von Will Smith.
Sechsmal in Folge wurden sie „Conference Champion“. Als ich dort war, lernte ich David Price, den Gründer der Schule, kennen. Da merkte ich, wo die Sportmannschaft ihren Kampfgeist und Charakter herhat.
David hatte zunächst als Anwalt in einer großen Kanzlei in Hollywood gearbeitet, deren Kunden Filmstars und Filmstudios waren. Dann wechselte er zu einem Unternehmer, der Hotels und Ferienanlagen in ganz Kalifornien besaß, darunter auch einige Golfplätze. David war ein begnadeter Manager und merkte sofort, dass die Golfplätze von Profigolfern schlecht geführt wurden, weil sie keine Ahnung davon hatten, wie man eine Firma leitet.
Eines Tages ging David zu seinem Chef und erklärte, er wolle ihm eine Golfanlage abkaufen.
„Zunächst einmal arbeiten Sie für mich“, antwortete dieser barsch, „also warum sollte ich Ihnen etwas verkaufen wollen? Zweitens haben Sie keine Ahnung von Golf. Und drittens haben Sie kein Geld!“
David konnte seinen Boss nicht überzeugen. Aber er gab nicht auf. Er blieb dran. Immer wieder brachte er das Thema zur Sprache, bis ihm sein Chef den Wunsch erfüllte und ihm einen Golfplatz verkaufte. Das war der erste von über dreihundertfünfzig Golfplätzen, die David im Laufe der Zeit entweder besessen oder gepachtet hat.
Als der Sturm auf die Golfanlagen abflaute, reagierte David und stieß alle Plätze ab. Heute kauft, pachtet und bewirtschaftet er Flughäfen im ganzen Land. Was hat David aus seinen Misserfolgen gelernt? In jedem Fall Geduld und Ausdauer. Er gibt einfach nicht auf! Als das Golfanlagengeschäft einbrach, zog er Bilanz und merkte, dass sein Talent nicht in der Führung von Golfplätzen lag, sondern grundsätzlich in der Firmenleitung. Also transferierte er sein Talent einfach in ein anderes Gebiet.
Heute ist David im Leitungsgremium von Life Without Limbs . Er hat mir gesagt: Je größer die Herausforderung, desto stärker wird der Charakter. „Nick, wenn du mit Armen und Beinen geboren worden wärest“, erklärte er, „dann wärst du womöglich nie so erfolgreich geworden. Wie viele Kids würden auf dich hören, wenn sie nicht sofort sehen könnten, dass du aus einer unglaublich negativen Ausgangssituation etwas Großartiges und Positives gemacht hast?“
Denk an seine Worte, wenn dir die nächste Herausforderung gegenübertritt. Für jeden blockierten Weg tut sich ein anderer auf. Für jede „Behinderung“ gibt es woanders Flügel. Kein Leben auf dieser Erde ist sinnlos, also lass dir nicht einreden, die Gewinnerstraße wäre für dich unerreichbar. Solange du atmest, ist alles möglich.
Ich bin dankbar für jeden Misserfolg, den ich durchgestanden habe. Jeder hat mich Geduld und auch Hartnäckigkeit gelehrt. Das kommt mir bei der Arbeit, aber auch beim Vergnügen zugute. Wenn ich einmal ausspannen will, gehe ich angeln. Schon mit sechs Jahren nahmen mich meine Eltern zum Angeln mit. Sie steckten meine Rute in die Erde oder in einen Halter und ich wartete geduldig, bis ein Fisch anbiss. Dann klemmte ich die Angel unters Kinn und hielt sie fest, bis mir jemand zu Hilfe kam.
Ich weiß noch, dass an einem Tag die Fische überhaupt nicht beißen wollten. Ich blieb trotzdem dran und harrte drei Stunden neben meiner Angel aus. Die Sonne brannte mich knusprig rot, aber ich war fest entschlossen. Meine Eltern waren am Ufer weitergegangen und versuchten ihr Glück dort. Ich war also ganz allein, als plötzlich die Rute zuckte. Vor Schreck sprang ich auf die Leine, klammerte sie mit den Zehen fest und rief so lange „Mom! Dad!“, bis sie endlich herbeigerannt kamen.
Als wir den Fisch rausholten, war er bestimmt doppelt so groß wie ich. Ich hätte diesen kapitalen Fang niemals gemacht, wenn ich nicht geduldig gewartet und die Angelleine nicht hartnäckig mit den Zehen festgehalten hätte.
Misserfolge können einen auch Demut lehren. Ich fiel in der Schule im Fach Rechnungswesen durch. Das war demütigend. Ich fürchtete, nicht das Zeug zum Zahlenmeister zu haben, aber mein Lehrer machte mir Mut und gab mir Nachhilfe. Ich übte und übte, und heute habe ich einen doppelten Bachelor-Abschluss in Rechnungswesen und Finanzplanung.
Die Lektion in Demut war gut für mich als Schüler. Ich musste einmal versagen, damit mir klar wurde, dass ich nicht schon alles wusste. Letzten Endes hat
Weitere Kostenlose Bücher