Mein Leben ohne Limits

gibst auf!“, sagte Aaron immer, wenn ich eine Absage kassiert hatte.
    Der Grund, warum ich nicht aufgeben wollte, war: Jede Ablehnung tat mir so weh, dass ich einfach wusste, das Richtige gefunden zu haben. Ich wollte unbedingt Redner werden. Aber selbst wenn sich Leute gefunden hatten, die mich hören wollten, ging nicht immer alles glatt. In einer Schule in Brisbane erwischte ich gleich einen schlechten Start. Irgendetwas brachte mich aus dem Konzept und ich war verloren. Ich schwitzte. Wiederholte mich andauernd. Am liebsten wäre ich im Boden versunken! Es war so eine Blamage, dass ich befürchtete, bereits am Ende meiner Karriere zu sein. Jede Wette, dass sich das herumsprechen und sich nie wieder jemand finden würde, der mir zuhören wollte. Als mein „Vortrag“ endlich vorbei war und ich die Schule verließ, fühlte ich mich wie die größte Lachnummer überhaupt. So viel zu meinem Ruf als guter Redner!
    Man ist oft selbst sein härtester Kritiker. Ich war es an jenem Tag bestimmt. Aber trotzdem bestärkte mich die vermurkste Vorstellung, meinen Traum weiterzuverfolgen. Ich gab mir Mühe, meine Vortragsweise zu verfeinern und zu vervollkommnen. Übrigens: Wenn man einmal akzeptiert hat, dass Perfektion das Ziel, aber nicht die Mindestmarke ist, kann man mit Versagen leichter umgehen. Jeder Fehlschritt ist trotzdem ein Schritt weiter. Wieder etwas gelernt. Beim nächsten Mal wird es klappen.
    Wenn du aufgibst, weil du versagt hast, wirst du nie irgendwo oben ankommen. Das hatte ich verstanden. Lernst du aber aus deinen Fehlern und gibst trotzdem dein Bestes, werden deine Bemühungen irgendwann doppelt Früchte tragen: Du erntest Anerkennung von anderen und kannst dir außerdem sicher sein, das Maximum herausgeholt zu haben.
    RÜCKSCHLÄGE BILDEN DEN CHARAKTER
    Kann das gehen? Bringt es mich weiter und macht mich fit für den Erfolg, wenn ich etwas vermassle? Ja! Was dich nicht umbringt, macht dich stärker. Fokussierter. Kreativer und entschlossener. Wahrscheinlich möchtest du sofort Erfolg haben. Daran ist nichts zu bemängeln, aber Geduld ist auch eine Tugend, und Misserfolg wird sie dich lehren. Glaub mir, ich musste am eigenen Leib erfahren, dass nicht immer alles gleich so geht, wie man es sich wünscht. Gott hat seinen eigenen Fahrplan und lässt sich nicht vorzeitig in die Karten schauen.
    Diese Lektion habe ich auf die harte Tour lernen müssen, als ich meinem Onkel Sam Radojevic helfen wollte, seine neue Firma, eine Fahrradmanufaktur, zu etablieren. Er hat ein Liegerad entwickelt, das auf den Namen „Hippo Cycle“ getauft wurde. Im Jahr 2006 sind wir gestartet und warten bis heute noch auf den Durchbruch. Aber jeder Rückschlag und jeder Fehler bringen uns nach vorn und dem Ziel ein Stück näher. Wir entwickeln nämlich nicht nur eine Firmenstrategie, sondern auch unseren Charakter. Aber manchmal, das habe ich gelernt, gibt man sein Bestes und trotzdem kommt der Stein nicht ins Rollen. Es ist wohl auch immer eine Frage des Timings: Gerade als wir mit der Firma durchstarten wollten, brach die Wirtschaft ein. Jetzt müssen wir Geduld beweisen, ausharren und darauf warten, dass sich die Trends wieder zu unseren Gunsten entwickeln.
    Manchmal ist man seiner Zeit auch einfach voraus. Thomas Edison, der mehr als zehntausend erfolglose Experimente hinter sich bringen musste, bevor er eine produktionsreife Glühbirne entwickelt hatte, sagte: Die meisten Menschen, die sich als Versager bezeichnen, haben nicht begriffen, wie kurz vor dem Erfolg sie im Moment des Aufgebens waren. Sie hatten es fast geschafft und der Durchbruch war in greifbarer Nähe, aber sie ließen sich von den Misserfolgen davon abbringen, auf ihren großen Moment zu warten.
    Man weiß nie, was hinter der nächsten Wegbiegung auf einen wartet. Vielleicht die Erfüllung deiner Träume! Die Devise heißt also: Kopf hoch, dranbleiben und durchbeißen. Wenn es schiefgeht – na und? Wenn du auf die Nase fällst – na und? Edison hat gesagt: „Jeder missglückte Versuch ist trotzdem ein Schritt nach vorn.“
    Gib dein Bestes und überlass Gott den Rest. Wenn du zu den Gewinnern gehören willst, brauchst du einen starken Charakter. Wenn du offen dafür bist, kann jeder Misserfolg eine Lehrstunde in Sachen Persönlichkeit werden.
    2009 wurde ich nach Westlake in Kalifornien an die Oaks Christian School eingeladen. Die Sportmannschaft der kleinen Schule ist ein gefürchteter Gegner im American Football. Vor Kurzem war noch der Sohn des