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Mein Monat mit dem Millionär

Mein Monat mit dem Millionär

Titel: Mein Monat mit dem Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Emilio.
    „Ja, was ist mit dir?“, fragte Jordan. „Du bist so still. Was denkst du über die Sache?“
    Emilio verließ seinen Posten am Fenster und kam zu den anderen. „Du fühlst dich übergangen, Jordan. Das kann ich gut verstehen. Aber ich versichere dir, dass wir den Schuldigen finden werden. Es kann allerdings einige Zeit dauern.“
    Die Brüder stritten sich noch eine Weile, dann endete das Meeting, und Emilio machte sich auf den Heimweg. Um halb sieben kam er nach Hause und ging in die Küche, weil er hoffte, dort Izzie beim Zubereiten eines halbwegs genießbaren Abendessens vorzufinden. Die letzten Mahlzeiten, die sie ihm vorgesetzt hatte, waren keine Gourmetmenüs, aber immerhin essbar gewesen.
    Auf dem Herd standen zwei Töpfe. In dem einen köchelte eine Tomatensoße, im anderen sprudelte Nudelwasser. Auf dem Tresen befanden sich mehrere Gemüsesorten, teilweise klein geschnitten, teils noch ganz. Izzie jedoch war nirgendwo zu entdecken. Vielleicht hatte sie immer noch nicht begriffen, dass sich das Essen nicht von alleine kochte?
    Leise fluchend drehte Emilio den Herd aus, ehe die Soße überallhin spritzen konnte. Er zog sein Jackett aus, hängte es über eine Stuhllehne und begab sich auf die Suche nach der Köchin. Sie war weder in ihrem Zimmer noch in der Waschküche. Dann hörte er von oben aus dem ersten Stock ein Geräusch und rannte die Treppe hinauf.
    Oben sah er sofort, dass die Tür zu seinem Schlafzimmer offen stand. Als er gerade wütend hineinstürmen wollte, kam Isabelle ihm aber schon entgegen. Sie schaute ihn erschrocken an. Bevor er sie anschnauzen konnte, sah er jedoch das blutgetränkte Papiertaschentuch, das sie auf ihre linke Hand presste.
    „Es tut mir leid“, sagte sie hastig. „Ich wollte deine Privatsphäre nicht verletzen. Aber ich war auf der Suche nach einem Erste-Hilfe-Kasten und dachte, ich finde einen in deinem Bad.“
    „Was ist passiert?“
    „Ich bin mit dem Messer abgerutscht. Es ist nicht weiter schlimm, aber ich brauche ein Pflaster.“
    Ein Schnitt, der so stark blutete, benötigte mehr als nur ein Pflaster. Er griff nach ihrer Hand. „Lass mich mal sehen.“
    Isabelle entzog sie ihm. „Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht schlimm ist. Nur ein kleiner Schnitt.“
    „Dann kannst du ihn mir ja wohl auch zeigen.“ Ehe sie flüchten konnte, hielt er sie am Arm fest und zog das Papiertuch weg. Sofort quoll Blut aus einer Wunde an ihrem Zeigefinger. Er wischte es weg, um die Verletzung begutachten zu können. Der Schnitt war klein, aber tief.
    Emilio seufzte. Also wurde es kein gemütlicher Abend zu Hause. „Hol deine Jacke, wir fahren zum Notarzt.“
    Sie entriss ihm ihre Hand. „Nein! Ich brauche bloß ein Pflaster.“
    „Davon hört es nicht auf zu bluten. Die Wunde muss genäht werden.“
    „Ich mache einen Druckverband.“
    „Trotzdem sollte ein Arzt darauf schauen. Sonst entzündet es sich bestimmt noch.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich wasche den Schnitt aus und behandle ihn mit Jodsalbe. Mehr braucht es nicht.“
    „Mach dich nicht lächerlich. Ich fahre dich jetzt in die Klinik.“
    „Nein, das wirst du nicht tun.“
    „Verdammt noch mal, Izzie, du musst zum Arzt.“
    „Ich kann nicht.“
    „Und warum nicht?“
    „Weil ich ihn nicht bezahlen kann, darum. Ich habe keine Krankenversicherung und auch kein Geld.“ Errötend senkte sie den Kopf.
    Emilio wurde klar, dass sie sich schämte. Was war mit all dem Geld, das sie angeblich beiseitegeschafft hatte? War an dem Gerücht vielleicht gar nichts dran?
    „Da es sich um einen Arbeitsunfall handelt, zahle ich dafür“, erklärte er.
    „Ich bin auf Almosen nicht angewiesen.“
    „Das ist kein Almosen. Du hast dich in meinem Haus bei der Arbeit verletzt. Daher bin ich verantwortlich.“
    Erneut schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
    „Isabelle …“
    „Ich gehe nicht zum Arzt. Alles, was ich brauche, ist ein Erste-Hilfe-Kasten.“
    „Du bist stur wie ein Esel.“ Seltsam, dachte er. Was ist mit ihr los? Warum nimmt sie meine Hilfe nicht an? Ihren reichen Ehemann hat sie doch auch all die Jahre ausgenommen. Hatte sie plötzlich ein Gewissen?
    Egal. Er wollte jedenfalls nicht weiter zusehen, wie ihr das Blut über die Hand lief. „Na gut, aber ich helfe dir, den Verband anzulegen.“
    Einen Moment lang sah es so aus, als wolle sie sich auch dagegen wehren, doch anscheinend merkte sie, dass sie seine Geduld nicht überstrapazieren durfte. „Na gut“, lenkte sie ein und murmelte

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