Mein Monat mit dem Millionär
genommen, um mit ihr auf sein Zimmer zu gehen. Und sie – sie hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, ihm wehzutun. Jetzt noch nicht, hatte sie immer wieder gedacht. Später … In dieser Nacht wollte sie mit ihm schlafen. Wenigstens ein Mal erfahren, wie es war, ganz ihm zu gehören. Doch diesmal war Emilio derjenige gewesen, der sich zurückhielt. So kurz vor der Hochzeit wollte er es nicht tun, wollte warten, wie er es ihr versprochen hatte. Und sie war zu feige gewesen, ihm zu sagen, dass es keine Hochzeit geben würde. Jedenfalls nicht mit ihm.
Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr verzieh, aber sie hatte gehofft, dass er sich ein neues Leben aufbaute, mit Frau und Kindern vielleicht. Dass er immer noch allein war, zeigte ihr, wie verletzt er immer noch war. Und der Aufwand, den er betrieb, um ihr nun zu zeigen, wie sehr er sie hasste und verachtete, war die Bestätigung dafür.
Wenn sie einfach zuließ, dass er gewann, wenn sie ihm gab, was er wollte, um sie zu demütigen, wenn er seine Vergeltung bekam – konnte er dann vergeben und vergessen? Vielleicht war es seine Rettung. Und vielleicht würde sie sich danach nicht mehr so schuldig fühlen.
Es sah ganz danach aus, dass seine Rache darin bestehen sollte, mit ihr zu schlafen, obwohl er sie nicht mehr liebte. Konnte sie sich ihm trotzdem hingeben? Zählte der Umstand, dass sie ihn nach wie vor liebte?
Ohne weiter nachzudenken, streckte sie die Hand aus.
„Hier“, sagte sie. „Es ist besser, wenn du es dir anschaust.“
Er schaute auf ihre Hand und dann in ihr Gesicht. In seinen Augen funkelte es amüsiert. „Ich bin sicher, du schaffst das allein.“ Er trocknete sich die Hände ab und ließ Isabelle stehen.
Sie folgte ihm. „Was willst du von mir, Emilio?“
Er blieb vor der Tür seines Studios stehen. „Was ich will?“
„Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe, und es tut mir ehrlich leid. Sag mir, was ich tun soll, und ich tue es.“
Unter seinem Blick fühlte sie sich plötzlich nackt. Als er einen Schritt auf sie zukam, begann ihr Herz zu rasen. Zuerst ließ sie sich nichts anmerken, doch als er näher kam, wich sie Schritt für Schritt zurück, bis sie gegen die Wand stieß. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, offen ihre Reue zu bekennen? Doch dieser Gedanke kam zu spät.
Früher war Emilio sanft und zärtlich gewesen, doch jetzt spürte sie seine ungebändigte Kraft nur zu deutlich. Es machte ihr Angst und erregte sie zugleich. Wie damals war sie gleichermaßen neugierig und unerfahren. Trotz der vielen Jahre, die verstrichen waren, hatte sich nichts daran geändert.
Emilio stützte sich mit einer Hand gegen die Wand und beugte sich vor. Isabelle nahm seinen Duft wahr – irgendwie vertraut und doch anders. Wenn sie mutiger gewesen wäre, dann hätte sie ihn berührt. Sie sehnte sich danach, und doch verharrte sie starr und stumm, wartete darauf, dass er den ersten Schritt tat, fragte sich, wie weit er gehen würde, und ob sie es zulassen könnte.
Zärtlich verteilte Emilio kleine Küsse auf ihrer Wange … ihrem Hals … Isabelle fühlte, wie Verlangen in ihr aufstieg. Dabei war es nicht einmal ein richtiger Kuss. Seine andere Hand lag auf ihrer Hüfte, warm und fordernd. Am liebsten hätte sie ihm die Arme um den Hals geschlungen und ihren Mund auf seine Lippen gepresst.
Während er an ihrem Ohrläppchen knabberte, begann er, ihre Brüste zu streicheln, und Isabelle unterdrückte ein Stöhnen. Ihre Knospen richteten sich auf, und ihr Atem beschleunigte sich. Gib mir mehr, dachte sie, aber sie sprach es nicht aus.
Federleicht waren seine Liebkosungen, er neckte, lockte, verführte sie mit seinen Berührungen, bis sie es kaum noch aushielt. Endlich küsste er ihren Mund, ganz sanft und werbend, und sie öffnete sich ihm bereitwillig. Es war so süß, so berauschend … und es war ihr in diesem Moment völlig egal, dass Emilio sie ja nur benutzte, um sich an ihr zu rächen. Selbst dass er ihr das Herz brechen würde, interessierte sie nicht. Ein Mal, nur ein einziges Mal, wollte sie ihn haben, ganz und vollkommen.
Überwältigt von ihren Gefühlen, schlang sie die Arme um ihn, presste sich an seinen muskulösen Körper und küsste ihn wie eine Verdurstende. Da konnte auch Emilio nicht mehr widerstehen. Er umfasste ihren kleinen festen Po und ließ sie spüren, wie erregt er war. Es war nur eine Frage von Minuten, dass sie sich hier und jetzt lieben würden.
Doch so plötzlich, wie es begonnen hatte, war es
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