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Mein Monat mit dem Millionär

Mein Monat mit dem Millionär

Titel: Mein Monat mit dem Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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überrascht war, sie in ihrer Privatkleidung zu sehen.
    Puh, dachte Isabelle. Plan misslungen.
    „Gehst du irgendwohin?“, wollte er wissen.
    „Ich bin mit der Arbeit fertig, daher wollte ich die Gelegenheit nutzen, meine Mutter zu besuchen. Es dauert nicht lange.“
    „Ist Estefan schon da?“
    „Nein.“
    „Nimmst du den Saab?“
    Sie nickte und wappnete sich für eine Auseinandersetzung.
    „Gut. Fahr vorsichtig.“
    Das war alles? Fahr vorsichtig? Sie hatte zumindest eine bissige Bemerkung erwartet. Stattdessen verließ Emilio die Küche, und Sekunden später hörte sie, wie die Tür zu seinem Büro geschlossen wurde.
    Verwundert ging sie in die Garage und fragte sich, was wohl in ihn gefahren war? Natürlich mochte sie es nicht, wenn er sie herablassend behandelte. Aber seine plötzliche Freundlichkeit verwirrte sie.
    Nach einer knappen Viertelstunde hatte sie den Wohnblock erreicht, in dem sich das Apartment ihrer Mutter befand. Ihr Auto stand auf dem Parkplatz, und im Wohnzimmer brannte Licht. Isabelle stellte Emilios Wagen ab und ging zur Tür. Von drinnen hörte sie Stimmen und Gelächter und nahm an, dass ihre Mutter vor dem Fernseher saß. Isabelle klopfte, und wenig später wurde die Tür geöffnet.
    „Isabelle“, sagte Adriana Winthrop überrascht. „Was machst du denn hier?“
    „Mrs Smith brauchte mich heute nicht mehr, und ich habe mich gelangweilt. Ich dachte, wir könnten uns einen gemütlichen Abend machen.“
    Normalerweise hätte ihre Mutter sie sofort hereingebeten, doch heute stand sie nervös in der Tür. „Hm, na ja, es passt gerade nicht so gut.“
    „Ist etwas nicht in Ordnung?“
    „Nein, nein, alles bestens.“ Sie warf einen hastigen Blick über die Schulter. „Es ist nur … ich bin nicht allein.“
    Nicht allein? Nun betrachtete Isabelle ihre Mutter genauer. Sie hatte sich schick gemacht, geschminkt und sah wunderschön aus. Aber für wen?
    „Adriana, wer ist da?“, fragte jemand im Hintergrund. Eindeutig ein Mann.
    Ein Mann? Soweit Isabelle informiert war, hatte ihre Mutter seit dem Tod ihres Ehemannes vor drei Jahren keine einzige Männerbekanntschaft gehabt, weil sie einfach niemandem vertraute. Kein Wunder, nach fünfunddreißig Jahren Ehe mit einem gewalttätigen Widerling.
    Und nun? War dieser Mann ein Freund? Ein guter Freund? Wie gut?
    Ihre Mutter errötete und gab die Tür frei. „Komm rein.“
    Isabelle betrat das Apartment und merkte sofort, dass es sich bei dem Besuch nicht um eine formelle Angelegenheit handelte. Auf dem Wohnzimmertisch brannten Kerzen, und daneben standen eine Flasche Wein und zwei gefüllte Gläser. Die guten Kristallgläser – das sah Isabelle sofort.
    „Darf ich dir Ben McPherson vorstellen? Ben, das ist meine Tochter.“
    Was sie erwartet hatte, wusste Isabelle nicht so genau. Aber jedenfalls nicht das.
    „Hallo, Isabelle. Schön, dich endlich kennenzulernen!“, rief der große Mann fröhlich. Er war ein lässiger Typ, mit langem grau meliertem Haar und einem interessanten Gesicht. Er trug Jeans, dazu ein Hawaiihemd, und wirkte wie ein Exhippie. Seine warme, großherzige Ausstrahlung begeisterte Isabelle sofort.
    „Ben gehört der Coffeeshop neben der Boutique, in der ich arbeite“, erklärte ihre Mutter.
    „Haben Sie Lust, den Abend mit uns zu verbringen?“, fragte Ben. „Wir wollten uns gerade einen Film anschauen.“
    Beinahe hätte Isabelle zugesagt, doch dann merkte sie, wie unpassend das gewesen wäre. Ihre Mutter brauchte nun wirklich keine Anstandsdame. Und obwohl sie gern Gesellschaft gehabt hätte, wollte sie nicht das fünfte Rad am Wagen sein.
    „Ein andermal gern“, erwiderte sie.
    „Möchten Sie wenigstens ein Glas Wein?“
    „Ich muss leider noch fahren. Aber ich habe mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, Ben.“
    „Ganz meinerseits, Isabelle.“
    „Ich bringe dich noch zum Auto“, sagte ihre Mutter und wandte sich dann an Ben: „Ich bin gleich wieder da.“
    Isabelle ging voraus, und ihrer Mutter schloss die Tür, ehe sie ihr folgte.
    „Bist du sauer?“, fragte Adriana besorgt.
    „Weswegen sollte ich sauer sein?“
    „Weil ich einen Freund habe.“
    „Überhaupt nicht! Warum sollte ich mich darüber ärgern? Ich will doch nur, dass du glücklich bist. Ben scheint nett zu sein.“
    Ihre Mutter lächelte. „Ist er auch. Vor der Arbeit trinke ich jeden Morgen einen Kaffee bei ihm. Er hat mich ein halbes Dutzend Mal gefragt, ob ich mal mit ihm ausgehe, und irgendwann habe ich Ja

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