Mein Monat mit dem Millionär
meiner Mutter etwas zustoßen. Sie würde einen ‚Unfall‘ haben.“ Sie schaute Emilio an. „Das war keine leere Drohung. Mein Vater war zu allem fähig. Er verprügelte auch meine Mutter so sehr, dass sie eine Woche das Bett nicht verlassen konnte.“
Was für ein Bastard, dachte Emilio. Ihm wurde schlecht, wenn er daran dachte, was die beiden Frauen ausgestanden hatten. „Hat er dich gezwungen, Betts zu heiraten?“
„Nicht direkt. Normalerweise hat er immer darauf geachtet, dass niemand etwas von seinen Gewalttaten mitbekam. Nach außen hin gab er immer den braven, fürsorglichen Familienvater. Aber dieses eine Mal war es ihm gleichgültig. Er schrie und tobte. Zum Glück kam Lenny, ein Freund der Familie, vorbei, dem sofort klar wurde, was gerade vor sich ging. Er wollte die Polizei rufen, aber meine Mutter bat ihn, es nicht zu tun.“
„Warum? Die hätten euch doch helfen können.“
„Von wegen! Meine Mutter hat doch Anzeige erstattet. Mehrmals. Aber mein Vater hatte beste Kontakte, und jedes Mal verlief die Sache im Sande.“
Das hatte Alejandro ihm auch erzählt.
„Da Lenny also meiner Mutter nicht helfen konnte, sah er zu, dass er wenigstens mich aus der Hölle befreite. Er wusste genau, dass mein Vater einer Heirat zustimmen würde.“
„Mit einem Mann, der über zwanzig Jahre älter war als du?“
„Es ging ihm um das Geld. Lenny beglich seine Spielschulden, dafür bekam er mich.“
„Du wurdest verkauft?“
Sie zuckte die Achseln. „Mehr oder weniger.“
„Und wie war der Kurs für eine neunzehnjährige Jungfrau?“
Izzie senkte die Lider. „Ich weiß es nicht. Mehrere Hunderttausend? Vielleicht auch eine Million? Lenny wollte es mir nie erzählen.“
„Warum hast du nicht versucht, mir die Wahrheit zu sagen? Wir wären sofort mitsamt deiner Mutter abgehauen. Ich hätte deinen Vater eher umgebracht, als zuzulassen, dass er dich misshandelt.“
„Genau deswegen habe ich geschwiegen: Weil ich dich nicht in Gefahr bringen wollte! Mein Vater war schließlich zu allem fähig, er hätte dir garantiert etwas angetan. Deswegen habe ich mich von Lenny in Sicherheit bringen lassen. Und ich dachte, du wärst dann frei und könntest dich neu verlieben.“
Seltsam, dachte Emilio. Da habe ich ihren Ehemann jahrelang verabscheut, und nun bin ich ihm fast dankbar. Wenn Leonard Betts sie nur nicht letzten Endes in seine betrügerischen Aktivitäten verwickelt hätte …
Plötzlich dämmerte ihm, dass er sich Isabelle gegenüber wie ein richtiges Ekel verhalten hatte.
„Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war, Izzie.“
„Ich habe dir damals sehr wehgetan.“
„Trotzdem …“
Sie streichelte seine Wange. „Ich habe dich vermisst, Emilio. Jeden Tag meines Lebens war der Verlust immer präsent. So als ob ein Teil von mir selbst fehlen würde … Ich wünschte, ich hätte dich heiraten dürfen! Vielleicht hört sich das jetzt kitschig an, aber ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
Tief berührt nahm er sie in die Arme und hielt sie fest. So fest, als ob er sie nie wieder gehen lassen wollte. Er wusste, dass er ihre Liebe nicht verdient hatte. Immer hatte er nur seinen verletzten Stolz gelten lassen, anstatt ihr zu vertrauen. Als er damals in der Zeitung von ihrer Verlobung mit Betts las, hätte ihm klar sein müssen, dass etwas faul war.
„Isabelle …“
Zärtlich legte sie ihm einen Finger auf die Lippen. „Nicht sprechen.“ Dann küsste sie ihn, und das, was einst geschehen war, verlor langsam, aber stetig an Bedeutung. Alles, was zählte, war das neu gefundene Vertrauen, die Nähe und die Gefühle füreinander, die so echt und stark in ihnen aufflammten wie nie zuvor. Emilio nahm sich vor, sie für immer zu lieben und zu beschützen.
Obwohl es keinen Grund zur Eile gab, schob Isabelle Emilio sein Jackett über die Schultern und nestelte an seinen Hemdknöpfen. Sie streifte schnell ihre Uniform ab, befreite sich von BH und Slip und grinste ihn dann herausfordernd an. Nackt und verführerisch rekelte sie sich auf dem Bett und winkte ihn mit gekrümmtem Zeigefinger zu sich.
„Es gefällt mir, dass du nicht mehr schüchtern bist“, flüsterte Emilio, während er ihre Brüste streichelte.
„Es gibt ja auch keine blauen Flecken mehr, die ich vor dir verbergen müsste.“
Darauf war er noch gar nicht gekommen. „Hast du dich deswegen immer geweigert, dich vor mir auszuziehen?“
„Ich hätte es so gern getan, aber du hättest Fragen gestellt.“
„Isabelle
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