Mein sexy Chef (German Edition)
Sache!“, tadelte er ihn und bearbeitete die Spitze seines Queues mit Kreide.
„Mir geht es gut“, widersprach Damien und nippte an seinem Scotch.
„Was geht dir durch den Kopf?“, fragte Rafe, während er auf eine Kugel zielte. „Verdammt!“, stieß er hervor, als die Kugel knapp am Loch vorbeirollte, dann richtete er sich wieder auf und fuhr sich durchs Haar. „Also, was ist los mit dir? Seit du angekommen bist, benimmst du dich wie der reinste Zombie.“
Damien zuckte mit den Achseln. „Die letzten Wochen waren einfach hart für mich. Der Auftrag bei MD war wichtig und hat mir viel abverlangt.“ Er zielte, stieß zu und traf schon wieder daneben. „Mist!“
„Warum werde ich den Verdacht nicht los, dass du mir etwas vormachst, Bruderherz?“ Rafe war wieder an der Reihe und versenkte mit einem astreinen Stoß eine Kugel. „Punkt für mich“, jubelte er, traf aber beim nächsten Stoß daneben.
Damien biss die Zähne zusammen und bereitete sich auf einen erneuten Versuch vor.
„Ich mag mich irren, aber hat dein Zustand eventuell etwas mit deiner reizenden Assistentin zu tun, die ich kürzlich kennenlernen durfte?“, hakte Rafe nach.
Seine Frage brachte Damien derart aus dem Konzept, dass er mit dem Queue von der Kugel abrutschte und über den Filz kratzte. Wütend sah er seinen Bruder an. „Ich warne dich: Ich will nicht über sie reden!“
„Warum? Wenn ich damit weitermache, gewinne ich am Ende noch. Damit könnte ich dich noch jahrelang aufziehen!“
„In deinen Träumen“, konterte Damien.
Rafe lachte, traf aber schon wieder daneben.
„Hat sie dich sitzen lassen?“, stichelte Rafe, als er sich wieder aufgerichtet hatte.
Damien wurde stocksteif vor Wut und hüllte sich in düsteres Schweigen.
„Wollte sie einen Mann mit Herz und Verstand?“
Rafes Worte trafen ihn tief, aber dennoch versenkte Damien die letzte Kugel. Rafe fluchte leise vor sich hin und prostete seinem Bruder dann zu.
„Wie machst du das nur? Und das an einem solchen Tag!“
„Ich bin eben ehrgeiziger als du“, erklärte Damien. Es tat ihm gut, Rafe geschlagen zu haben. „Das war ich immer schon.“
„Auch in Bezug auf die Eroberung von Miss Emma Weatherfield?“
Damien sah ihm in die Augen. „Ich will überleben, und das mit Erfolg. Frauen kommen und gehen. Meistens bin ich erleichtert, wenn sie sich verziehen.“
„Aber nicht dieses Mal“, stellte Rafe fest.
Damien seufzte auf. „Du bist wirklich eine unglaubliche Nervensäge.“
Rafe verzog seine Lippen zu einem haifischähnlichen Grinsen. „Das ist Teil meines unwiderstehlichen Charmes.“ Dann klopfte er Damien freundschaftlich auf den Rücken. „Scheint, als hättest du die erste Niederlage deines Lebens einstecken müssen.“
Damien schüttelte den Kopf. Er wollte nicht einmal sich selbst eingestehen, dass sein Bruder recht hatte – auch wenn es so war. „Sie hasst mich. Ich …“ Er brach ab. „Ich habe ihr vertrauliche Informationen entlockt. Das wird sie mir niemals verzeihen.“
„Wenn sie sich mit dir eingelassen hat, kann sie dich so sehr nicht hassen“, stellte Rafe fest.
Damien warf ihm einen verlegenen Seitenblick zu.
„Damien, was hast du getan?“
Unsicher trat er von einem Fuß auf den anderen.
„Du hast das Wort mit ‚L‘ ausgelassen, oder?“
„Spiel dich nicht als Frauenversteher auf, Rafe.“
Sein Bruder hob entschuldigend die Hand. „Man muss kein Frauenversteher sein, um zu wissen, dass du a) manchmal ein echter Gefühlskrüppel bist, und dass b) Frauen das Wort mit ‚L‘ sehr gerne hören. Manche von ihnen lassen sich ohne das Wort mit ‚L‘ gar nicht erst auf eine Beziehung ein. Aber wenn sie keine Frau fürs Leben ist …“
„Sie ist eine Frau fürs Leben“, fuhr Damien ihn an. „Sie ist die Frau fürs Leben.“
Als Damien klar wurde, was er da gerade gesagt hatte, schwieg er und sah seinem Bruder kampflustig in die Augen.
„Warum sagst du ihr das dann nicht einfach?“, fragte Rafe.
Damien ließ sich in einen Sessel fallen und seufzte. „So einfach ist das nicht. Ich hab den Karren gründlich gegen die Wand gefahren.“
„Dann bügelst du es eben wieder aus! Das machst du sonst doch auch immer!“
Entnervt fuhr Damien sich durchs Haar. „Sonst geht es aber auch nicht um die Frau fürs Leben. Du verstehst das nicht. Ich kann das nicht einfach so wiedergutmachen.“
„Versuch es trotzdem“, warf Rafe ein. „Wenn sie dir wirklich so wichtig ist, dann musst du alles versuchen,
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