Mein sexy Chef (German Edition)
dankbar, dass Sie nicht möchten, dass MD größeren Veränderungen unterzogen wird.“
„Was ich möchte, ist das Beste für MD. Die augenblickliche wirtschaftliche Lage ist mehr als schwierig. Wenn MD auch in Zukunft florieren soll, müssen wir uns auf diese neue Situation einstellen.“ Diese Antwort hatte Emma sorgfältig vorbereitet. Jetzt, da sie sie aussprach, klang es jedoch plötzlich hohl und gestelzt.
Damien musterte sie erneut. Emma erschauerte unter seinem Blick, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen.
„Auch dann, wenn MD Stellen kürzen muss?“, hakte er nach. „Auch dann, wenn ich den Laden von oben bis unten umkrempeln sollte?“
„Sie sind eine Koryphäe auf Ihrem Gebiet. Ich bin mir absolut sicher, dass Sie ganz im Interesse von MD handeln werden. Schließlich werden Sie als unvoreingenommener Dienstleister genau dafür bezahlt.“
Damien hielt einen Augenblick lang inne, und der Schatten eines Lächelns glitt über sein Gesicht. „Gut“, erwiderte er. Ihm schien vollkommen klar zu sein, dass sie ihm etwas vorspielte. „Dann können wir loslegen. Ich würde gerne mit den Jahresberichten sämtlicher Abteilungen anfangen.“
Ein wenig irritiert schaute Emma ihn an. „Ich hatte angenommen, dass Sie sich zunächst mit dem Vorstand treffen.“
Er schüttelte den Kopf und zog einen Laptop aus seiner Tasche, ohne den PC auf dem Schreibtisch auch nur eines Blickes zu würdigen. „Der Vorstand wird versuchen, mich zu beeinflussen. Da sind mir die Berichte lieber.“
„Selbstverständlich, Sir. Falls Sie einen anderen PC wünschen …“, setzte sie an. „Ich verwende stets einen eigenen Computer. So kann ich meine Arbeit immer mit mir herumtragen.“
„Ich könnte Ihnen auch einen USB-Stick bringen …“
Entschlossen schüttelte er den Kopf. „Danke, nein. Das wären nur unnötige Ausgaben für MD.“
Emma nickte langsam. Er hatte recht, aber das bedeutete auch, dass sie Probleme bekommen würde, wenn sie an seine Unterlagen herankommen wollte. Dass dieser Auftrag kein Kinderspiel werden würde, war ihr klar gewesen. Doch wie schwierig er wirklich werden würde, wurde ihr erst jetzt bewusst.
„Selbstverständlich, Sir“, wiederholte sie. Es war an der Zeit, etwas über ihn herauszufinden. „Wie möchten Sie Ihren Kaffee?“
„Ich hätte gerne eine Kanne in meinem Büro. Dann kann ich mich selbst bedienen.“
Das überraschte sie wenig.
Damien musste ihre Gedanken gelesen haben, denn er lachte kurz auf und erklärte: „Ich bin sicher anders als Ihre bisherigen Vorgesetzten. Dort, wo ich aufgewachsen bin, gab es keine Angestellten, die hinter mir hergeräumt haben. Ich komme sehr gut alleine zurecht.“
Wieder nickte sie. Hatte sie da gerade einen Anflug von Missgunst über die Herkunft von Max De Luca und Alex Megalos herausgehört? „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
Mit einem freundlichen Kopfschütteln erwiderte er: „Nein, danke. Bringen Sie mir einfach nur die Berichte.“
Während Damien die Berichte wälzte, klingelte sein Blackberry, doch er entschied sich, nicht abzuheben. Ein Telefonat würde nur seine Konzentration stören. Als ihm das Display verriet, dass es sich bei dem Anrufer um seinen Bruder Rafe handelte, nahm er allerdings doch ab.
„Was gibt es, Rafe?“ Damien streckte sich und warf einen Blick aus dem Fenster, hinter dem die Sonne zwischen den Bergspitzen zu verschwinden begann.
„Ich hänge auf einer Jacht in Key West herum. Wann lässt du deine Arbeit endlich mal sausen und kommst her, damit ich dich beim Billard schlagen kann?“
Damien stand auf. „Was deine Jachten betrifft, bist du genauso ein Workaholic wie ich.“
„Gott, musst du Angst vor einer Niederlage haben.“
Damien schmunzelte. Seit er und sein Bruder sich als Erwachsene wieder miteinander in Verbindung gesetzt hatten, versuchten sie herauszufinden, wer von ihnen besser Billard spielte. „Letztes Mal habe ich gewonnen.“
„Dann ist es Zeit für eine Revanche“, erwiderte Rafe gut gelaunt.
„Kann aber noch ein bisschen dauern. Mein momentaner Auftrag fordert meine gesamte Aufmerksamkeit. Die Umstrukturierung von Megalos De Luca Enterprises. James Oldham, der neue Vorstandsvorsitzende, hat mir den Auftrag gegeben.“
Aus dem Hörer war nur noch das Geräusch von Rafes Atem zu hören. Nach einer langen Pause erwiderte er: „Du hast immer gesagt, dass du einen Weg finden würdest, dich an den De Lucas für das, was sie unserem Großvater angetan
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