Mein sexy Chef (German Edition)
Emma zurück. James Oldham war der Vorstandsvorsitzende. Niemand hatte es jemals gewagt, in diesem Tonfall mit ihm zu reden! Mit angehaltenem Atem lauschte sie weiter.
„Mr. Oldham, derartige Situationen habe ich schon häufig erlebt. Mir ist klar, dass Sie sich Sorgen machen, weil es eine schlechte Presse geben könnte. Ich werde ein großzügiges Abfindungspaket und einen Wiedereinstellungsplan entwickeln, die Sie in der Öffentlichkeit bekannt geben können. So werden wir die Wellen schon im Voraus glätten.“ Damien schwieg einen Moment, dann fuhr er fort: „Also, wie lautet Ihre Antwort? Gewähren Sie mir den Handlungsspielraum, den Sie mir versprochen haben, oder nicht?“
Es verstrichen einige Sekunde, in denen es so still war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Emma wartete mit klopfendem Herzen James Oldhams Antwort ab. Wenn er doch nur Nein sagte! Weder MD noch sie selbst würden sich noch einen einzigen Tag lang mit Damien Medici herumschlagen müssen!
„Ich dachte mir bereits, dass wir uns einigen würden“, sagte Damien in triumphierendem Tonfall.
Emma rutschte das Herz in die Hose.
„Ich melde mich bald bei Ihnen.“ Damiens Stimme wurde lauter, als er sich auf die Tür zubewegte.
Fast schon panisch wich Emma zu ihrem Schreibtisch zurück. Medici durfte sie keinesfalls beim Lauschen erwischen! In der Hoffnung, möglichst unverdächtig zu wirken, begann sie, krumm und schief vor sich hin zu summen, warf ihre Handtasche auf den Tisch und fuhr den PC hoch.
„Emma!“ Damien stand direkt hinter ihr.
Obwohl sie genau gewusst hatte, dass er da war, fuhr sie erschrocken zusammen. „Oh, hallo! Sie sind aber schon früh da!“
„Genauso wie Sie.“ Er musterte sie eindringlich.
Hoffentlich konnte er ihre Gedanken nicht lesen. „Wissen Sie, ich habe da diesen neuen Vorgesetzten, der genauso ein notorischer Frühaufsteher ist wie ich. Es ist eine ziemliche Herausforderung, ihm zuvorzukommen.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem winzigen Lächeln. „Ich erwarte nicht von Ihnen, dass Sie genauso viel arbeiten wie ich. Es gibt einige Leute, die mich für einen Workaholic halten!“
„Und, sind Sie einer?“, fragte Emma, dankbar über die Ablenkung.
„Ich arbeite viel und gern. Meine Arbeit ist meine ganze Leidenschaft. Um ehrlich zu sein, betrachte ich sie als meine Geliebte.“
„Aber hätten Sie nicht gerne eine menschliche Gefährtin, die …“ Noch während sie redete, wurde Emma klar, dass sie gerade jegliche Professionalität mit Füßen trat. „Es tut mir leid. Diese Dinge gehen mich nichts an.“
„Da haben Sie recht, allerdings würde ich Ihnen gerne dieselbe Frage stellen.“
Emma dachte an ihre Mutter und all das Geld, all den Aufwand, die nötig gewesen waren, um sie wieder und wieder aus dem Schlamassel zu holen. „Ich habe Familie.“
„Ich auch. Brüder. Wir haben wieder Kontakt zueinander aufgenommen, als wir schon erwachsen waren.“
Damien sah sie auf eine Weise an, die sie direkt ins Herz traf. Es war, als könne dieser Mann bis auf den Grund ihrer Seele sehen. Widerwillig musste sie sich eingestehen, dass sie ihn in geradezu beängstigendem Ausmaß anziehend fand. Irgendetwas verriet ihr, dass er der Typ Mann war, der eine Frau dazu bringen konnte, alles zu tun, was er wollte – und zwar mit Freuden!
Sie wollte sich ihm entziehen, diesem verbotenen Gefühl entkommen. Sie wollte so wie immer professionell und distanziert bleiben. Und das würde sie auch schaffen!
„Ich kann mich nur nochmals entschuldigen“, erwiderte sie kühl. „Ich war kurz abgelenkt. Was kann ich Ihnen bringen?“
Einen kurzen Moment lang warf er ihr einen Blick zu, dessen Intensität ihren grauen Hosenanzug, ihre weiße Bluse, ja, vielleicht sogar ihre einfache Baumwollunterwäsche zu durchdringen schien. Emma fühlte sich, als würde sie nackt vor Damien stehen. Mit rasendem Herzen hielt sie den Atem an.
„Derzeit bin ich noch mit der Auswertung der Berichte beschäftigt. Ich werde nachher Informationen von weiteren Abteilungen anfordern.“
Leise seufzend atmete sie aus. Hoffentlich hatte Damien ihre Anspannung nicht bemerkt! „Gut, dann lassen Sie es mich wissen, wenn Sie mich brauchen“, erwiderte sie, während sie beobachtete, wie Damien wieder in seinem Büro verschwand.
„Reiß dich zusammen“, zischte sie sich selbst zu, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Der einzige Unterschied zwischen Damien und ihren bisherigen Vorgesetzten
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