Mein sexy Chef (German Edition)
recht.“ Mit einem Mal fühlte sich Emma sehr müde.
„Nehmen Sie sich doch den Rest des Tages frei.“
Blitzartig sah Emma auf. „Das kann ich nicht.“
„Doch, Sie können, und Sie werden. Ich komme hier prima alleine zurecht. Ich bin schon lange genug Manager, um erkennen zu können, wann meine Angestellten eine Pause brauchen.“ Mit einem Winken scheuchte er sie aus dem Büro. „Und jetzt gehen Sie. Shoppen Sie, machen Sie ein Nickerchen, gehen Sie ins Solarium oder womit auch immer Frauen sich entspannen.“
Emma konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich gehe nicht einkaufen, um mich zu entspannen. Mittagsschläfchen machen mich schlapp, und falls es Ihnen aufgefallen ist, bin ich nicht gerade gebräunt.“
„Das ist mir allerdings nicht entgangen. Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit. Sie haben sie nötig.“ Mit diesen Worten konzentrierte er sich wieder auf seinen Laptop.
Emma stand langsam auf. Es wollte ihr einfach nicht gelingen, den Blick von Damien loszureißen. Er hatte recht mit dem, was er sagte, das konnte sie nicht leugnen. „Was machen Sie, um sich zu entspannen?“ Sie wusste genau, dass sie derartige Fragen besser nicht stellen sollte, aber ihre Neugierde war stärker.
Damien blickte auf und sah ihr in die Augen, während Emma sich entsetzt fragte, ob sie gerade tatsächlich ein derart persönliches Thema angeschnitten hatte.
„Ich lasse es bleiben“, erwiderte er. „Ich brauche keine Entspannung.“
Sosehr sie sich auch bemühte, sich auf die Zunge zu beißen, ihre Antwort ließ sich einfach nicht unterdrücken. „Sie kennen das Sprichwort mit dem Glashaus und den Steinen, oder?“
Damien warf ihr einen strengen Blick zu. „Gehen Sie nach Hause.“
„Mach ich. Aber vergessen Sie das Glashaus und die Steine nicht. Einen schönen Abend noch.“
Zu Hause angekommen, hörte Emma zuerst ihren Anrufbeantworter ab. Als sie die Stimme ihrer Mutter Kay hörte, machte sie sich auf das Schlimmste gefasst. Egal, wie fröhlich ihre Mutter klang, man konnte sich nie sicher sein, wie es wirklich um sie stand. Emma beschloss, sie sofort in Missouri zurückzurufen, und wählte ihre Nummer. „Hi, Mom. Wie geht es dir?“
„Gut“, erwiderte Kay fröhlich. „Ich habe heute in der Apotheke gearbeitet. Sie haben eine riesige Menge Ibuprofen verkauft, und da mussten wir das Lager auffüllen. Ich hatte viel zu tun! Du kannst stolz auf mich sein, ich habe seit unserem letzten Telefonat nicht ein einziges Mal gespielt.“
„Das bin ich, Mom.“
„Aber ich langweile mich zu Tode“, stichelte ihre Mutter, als sie merkte, dass Emma nicht auf die Provokation einging.
Emma drehte sich fast der Magen um. Immer wenn ihre Mutter behauptete, sich zu Tode zu langweilen, war sie kurz davor, rückfällig zu werden.
„Soll ich dich besuchen kommen? Dieses Wochenende könnte ich es schaffen.“
Kay lachte auf. „Nein, danke. Ich stecke nicht in Schwierigkeiten. Bleib, wo du bist.“
„Bist du dir sicher? Ich könnte …“
„Ich bin sicher. Es bleibt wie verabredet bei Juni. Hast du in letzter Zeit eigentlich irgendwelche Männer kennengelernt?“
„Ich hatte zu viel zu tun“, lenkte Emma ab. „Derzeit muss ich mich noch an meinen neuen Vorgesetzten gewöhnen.“ Falls man sich an jemanden wie Damien überhaupt gewöhnen konnte.
„Ist er jung und gut aussehend? Geh doch mal mit ihm aus! Ich habe bis heute nicht verstanden, warum du dich nie an deine Chefs ranmachst. Sie sind jung, attraktiv und haben jede Menge Kohle.“
Manche Dinge würden sich wohl nie ändern. „Mom, einer der Gründe für meinen Erfolg ist, dass ich Arbeit und Privatleben trenne.“
„Von welchem Privatleben genau sprichst du?“, stichelte Kay weiter. „Wenn du nicht arbeitest, sitzt du in der Uni. Wann hattest du eigentlich das letzte Mal ein bisschen Spaß?“
Emma biss sich auf die Zunge. Wegen der Spielsucht ihrer Mutter hatte sie für Spaß schon lange keine Zeit mehr gehabt. Es war besser, das Thema zu wechseln. „Ist mit deiner Wohnung alles in Ordnung? Auf dem Anrufbeantworter hast du gesagt, dass es Probleme mit dem Spülkasten gibt!“
Zehn Minuten später legte sie mit einem tiefen Seufzer auf, der ihr Unbehagen nur wenig lindern konnte. Ihre Mutter war vor drei Jahren aus Las Vegas weggezogen, nachdem Emma ihr zum wiederholten Male mit einer Menge Geld ausgeholfen hatte. Obwohl Kay nun nicht mehr ständig der Verlockung ausgesetzt war, erwartete Emma noch immer stets das
Weitere Kostenlose Bücher