Mein sexy Chef (German Edition)
gemacht.“ Er spähte in die Tüte. „Pommes ohne alles?“
„Ich wollte auf Nummer sicher gehen“, erwiderte sie in sachlichem Ton.
„Und damit lagen Sie goldrichtig. Wenn Sie immer schon so gut darin waren, den Geschmack Ihrer Vorgesetzten zu erraten, wundert es mich nicht, dass Sie so schnell aufgestiegen sind.“
Mit großen Augen sah sie ihn an. „Aber es ging doch nur ums Essen. So schwer ist das nun auch wieder nicht. Alex mag alles mit Oliven, und Max isst zu Mittag weder Pasta noch andere Kohlenhydrate, damit er am Nachmittag nicht müde wird.“
„Und wie sieht es mit Ihnen aus?“
„Ich bringe mir mein Essen von zu Hause mit. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
„Sie bringen sich Ihr Essen also selber mit“, wiederholte er, ohne auf ihre Frage einzugehen. „Aber es gibt doch eine Cafeteria im Haus!?“
„Die Macht der Gewohnheit“, erklärte sie mit einem Schulterzucken, das seine Aufmerksamkeit auf ihre schmalen Schultern lenkte. „Ich habe mir schon in der Grundschule mein Pausenbrot selbst gemacht.“
„So war es bei mir auch!“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Wenn überhaupt etwas zu essen da war.“
Emma warf ihrem Vorgesetzten einen stillen, fragenden Blick zu.
„Ich bin bei Pflegefamilien aufgewachsen“, erklärte er.
„Oh.“ In ihren Augen blitzten Mitgefühl und Verwirrung auf. „Ich bin bei meiner Mutter groß geworden. Mein Vater ist gestorben, als ich noch ganz klein war.“
Als sich ihre Blicke begegneten, fühlte Damien eine plötzliche Verbundenheit mit seiner Assistentin, die ihn vollkommen überrumpelte. Einen Augenblick lang konnte er dieselbe Überraschung auch auf ihrem Gesicht erkennen, doch dann sah Emma blinzelnd weg.
„Ich hoffe, dass das Sandwich Ihnen schm…“
„Emma?“, tönte eine Männerstimme aus dem Vorzimmer. „Emma, sind Sie da?“
Sie zuckte zusammen. „Einen Augenblick, bitte“, flüsterte sie, dann verschwand sie aus dem Büro. „Brad, ich helfe gerade Mr. Medici …“
„Sie können sich gerne eine Weile mit etwas anderem besch…“, setzte Damien an, doch als er sah, wie Emma verzweifelt mit der Hand hinter ihrem Rücken herumfuchtelte, um ihn zum Schweigen zu bringen, biss er sich auf die Zunge.
Ihre stumme Bitte überraschte ihn.
„Nein, heute Abend kann ich nicht. Ich muss an einem Vortrag arbeiten. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich habe zu tun.“ Sie trat zurück in Damiens Büro und schloss mit einem erleichterten Seufzer die Tür hinter sich.
Einen Augenblick lang suchte sie seinen Blick, dann begann sie, auf ihrer Unterlippe herumzukauen. „Tut mir leid. Ich wollte nur …“
Neugierig unterbrach er sie. „Wer ist Brad?“
Mit einem erneuten, doch diesmal eher verzweifelt klingenden Seufzen erwiderte sie: „Ein sehr netter Mann aus der Buchhaltung. Brad ist wirklich freundlich. Man kann nichts Schlechtes über ihn sagen.“
Damien nickte. „Außer dass er selbst einen Wink mit dem Zaunpfahl nicht versteht.“
Mit geschlossenen Augen nickte sie erneut. „Er ist wirklich sehr nett, und …“
„Das sagen Sie jetzt schon zum zweiten Mal.“
„Ich mag es nicht, die Gefühle anderer Leute zu verletzen“, gab sie zu. „Besonders dann nicht, wenn es um nette Menschen geht.“
„So nett kann er gar nicht sein, wenn er sich nicht abwimmeln lässt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen Ehrlichkeit zu schätzen wissen, auch wenn sie schmerzhaft ist.“
„Ich war nicht unehrlich“, erwiderte sie.
„Das glaube ich Ihnen.“
Stille machte sich zwischen ihnen breit, während Emma wieder an ihrer Unterlippe herumzukauen begann. „Er hat mich bestimmt schon zehn Mal um ein Date gebeten.“
„Und Sie haben jedes Mal abgelehnt?“, hakte Damien ungläubig nach. „Gott, muss das ein Sturkopf sein!“
Emma zuckte zusammen. „Es kann sein, dass ich mal seine Mutter im Krankenhaus besucht habe. Aber es war nur ein einziges Mal!“
Harte Schale, weicher Kern – eine Kombination, die Damien außerordentlich anziehend fand. Er zuckte die Schultern. „Soll ich mal nachsehen, ob sein Arbeitsplatz gekürzt wird?“
Empört nach Atem ringend, protestierte Emma: „Ach, du meine Güte! Nein! Damit könnte ich keinen Tag lang leben, ich …“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, er ist ein hervorragender Angestellter. Ehrlich.“
Einen Moment lang musterte er sie nachdenklich. Wie gebannt erwiderte Emma seinen Blick, dann blinzelte sie und räusperte
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