Mein sicheres Zuhause
Ein Hausbewohner dreht den Schlüssel in die falsche Richtung oder vergisst einen bestimmten Schalter zu betätigen – und schon gibt es Alarm.
Eine Alarmanlage erfordert ein erhebliches Maß an Disziplin – von allen Hausbewohnern. Das ist nicht immer einzuhalten, zumal wenn Kinder oder die hochbetagte Schwiegermutter mit im Haus wohnen. Und noch etwas sollten Sie wissen: Die Fehlalarm-Quote liegt besonders hoch bei »günstigen« Anlagen, die Sie womöglich noch selbst installieren müssen. Lassen Sie daher die Finger von solchen Lösungen der Marke Eigenbau,die Ihnen eher Ärger bereiten und Sie kaum schützen. Machen Sie sich klar: Eine vernünftige Alarmanlage ist teuer. Und eine andere als eine vernünftige Alarmanlage sollte nicht in Frage kommen.
Versicherer verlangen Alarmanlagen
Ein gewichtiges Argument für eine Alarmanlage: In Ihrem Haushalt befinden sich Wertsachen über 20.000 Euro, die Sie versichern wollen. Und die Versicherungssumme liegt über 100.000 Euro. Dann verlangen die Versicherer eine Anlage der Klasse A, die vor allem mit Bewegungsmeldern arbeitet.
Bei Wertsachen über 50.000 Euro und einer Versicherungssumme über 150.000 Euro müssen Sie eine Alarmanlage der Klasse B installieren lassen, bei der zusätzlich alle Fenster und Türen überwacht werden.
Dabei haben Billiganlagen keine Chance. Sie erhalten nur Versicherungsschutz, wenn Sie die Anlage von einem Unternehmen installieren lassen, das vom VdS (Verband der Schadenversicherer) anerkannt ist und das nur Teile einbauen darf, die vom VdS geprüft worden sind (vgl. S. 34 f.).
Keine Alarmanlage ohne Beratung durch die Polizei
Bevor Sie sich eine Alarmanlage zulegen, sollten Sie auf jeden Fall die Beratungsstelle der Polizei aufsuchen. Hier erhalten Sie herstellerneutrale Informationen und erfahren, ob sich für Sie der Einbau einer Alarmanlage tatsächlich lohnt.
Was sollte ich noch über Alarmanlagen wissen?
Löst die Anlage Alarm aus, so kann das auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Weit verbreitet ist die Sirene. Ihr Signal richtet sich an Nachbarn, Passanten und nicht zuletzt auch an den Einbrecher selbst. Er soll dazu bewegt werden, unverzüglich die Flucht zu ergreifen. Denn sein Einbruch ist entdeckt.
Allerdings gibt es hier zwei Hindernisse: Ist es in der Vergangenheit schon öfter zu Fehlalarmen gekommen, nimmt niemand mehr die Sirene ernst. Vielmehr löst sie bei den Nachbarn nur noch Verärgerung aus. Nachteil Nummer zwei: Ein abgebrühter Einbrecher wird nicht in Panik die Beute fallen lassen und Hals über Kopf davonstürzen. Vielmehr kalkuliert er nüchtern, wie viel Zeit ihm noch bleibt, rafft weitere Beute zusammen und macht sich dann auf und davon.
Als optischen Alarmgeber gibt es eine Blitzlampe mit roter Kuppel. Häufig werden Lampe und Sirene auch miteinander kombiniert. Während sich die Sirene nach einiger Zeit abschaltet, signalisiert die Blitzlampe so lange Alarm, bis er von der Einbruchmeldezentrale zurückgesetzt wird.
Signal an Wachdienst und Polizei
Zusätzlich wird durch ein Telefonwählgerät ein Wach- und Sicherheitsunternehmen alarmiert, das den Alarm an die Polizeiweiterschaltet. Mitunter ist es sinnvoll, dass nur dieser Alarm ausgelöst wird, also ein stummer Alarm stattfindet. Der Einbrecher weiß dann gar nicht, dass womöglich schon die Polizei vor dem Haus steht und ihn in Empfang nimmt.
Müssen Polizei und/oder Wachdienst hingegen vergeblich ausrücken, können saftige Gebühren fällig werden. Ein weiterer Grund, sich vor Anschaffung einer Alarmanlage, gründlich beraten zu lassen.
Keine Sicherheit durch Attrappen
Manche Hausbesitzer wollen Kosten sparen und statten ihr Haus nicht mit einer richtigen Alarmanlage aus, sondern mit einer Attrappe. In der Hoffnung, Einbrecher würden sich dadurch abschrecken lassen. Doch die Polizei beurteilt die Wirkung eher skeptisch. Versierte Einbrecher wissen, wie solche Attrappen aussehen. Und sie könnten dadurch eher noch angelockt werden. Weil sie es als Hinweis verstehen: Hier ist etwas zu holen.
Überfallmelder
Alarmanlagen werden durch unterschiedliche »Melder« ausgelöst: Bewegungsmelder, Glasbruchsensoren oder Öffnungsmelder. Im Unterschied dazu muss bei einem Überfallmelder der Alarm von Ihnen selbst ausgelöst werden, indem Sie eine bestimmte Taste herunterdrücken. Die Kosten sind deutlich geringer als bei einer vollständigen Alarmanlage. Sind die Melder entsprechend gestaltet, sind Fehlalarme selten. Und so kann der
Weitere Kostenlose Bücher