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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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Garrett davon, zu sagen, dass er nicht wollen würde, dass die wertvolle Arbeit von Senatorin Reed durch das, was passiert ist, zunichtegemacht wird.«
    Ich schaue Jase an. Er hat die Lippen leicht geöffnet und starrt Clay fasziniert an. Ungefähr so, wie man eine sich aufrichtende Kobra anstarrt.
    »Anschließend könntest du an die Menschen appellieren anzurufen, zu schreiben und dir Mails zu schicken, wenn sie dich weiterhin als ihre Senatorin wollen. Das nennt man Basisdemokratie. Die Leute lieben es, wenn sie das Gefühl haben, Teil des Prozesses zu sein. Dein Büro wird von den Medien belagert werden – du hältst dich ein paar Tage bedeckt, dann berufst du eine weitere Konferenz ein, bedankst dich demütig bei den Bürger für ihr Vertrauen in dich und gelobst, ihm gerecht zu werden. Wenn du das überzeugend vorbringst, Darling, dann ist das schon die halbe Miete und du hast die Wahl so gut wie in der Tasche«, schließt er und strahlt Mom triumphierend an.
    Sie starrt ihn ebenfalls mit offenem Mund an. »Aber …«
    Jase und ich schweigen.
    »Verstehst du denn nicht, Gracie«, drängt Clay. »Der Plan hat Hand und Fuß!«
    Jase steht auf. Zu meiner Zufriedenheit registriere ich, dass er Clay sogar noch überragt. »Alles, was Sie gesagt haben, hat Hand und Fuß. Aber bei allem nötigen Respekt, Sir – Sie haben definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank. Komm, Sam. Lass uns nach Hause gehen.«

Fünfzigstes Kapitel
    A ls wir das Haus verlassen, dämmert es bereits. Jase geht mit weit ausholenden Schritten die Einfahrt hoch und ich muss fast rennen, um mit ihm mitzuhalten. Kurz bevor wir die Verandastufen erreicht haben, bleibe ich stehen. »Warte.«
    »Sorry, dass ich dich so hinter mir hergezerrt habe. Ich hab bloß das Gefühl, mich dringend unter die Dusche stellen zu müssen. Scheiße, Sam. Was war das gerade eben?«
    »Ich weiß«, sage ich. »Es tut mir leid.« Clay hat kein einziges Mal aufrichtiges Bedauern gezeigt, und meine Mutter saß die ganze Zeit nur da, als würde sie in der Geschichte bloß eine unwichtige Statistenrolle spielen. »Tut mir leid«, murmle ich noch einmal.
    »Es wäre gut, wenn du aufhören würdest, dich zu entschuldigen«, sagt er.
    Ich seufze und starre auf seine Schuhe hinunter. »Es ist so ziemlich das Einzige, was ich tun kann. Um es wiedergutzumachen.«
    Gegen Jase’ Füße wirken meine winzig. Er trägt Sneaker und ich Flipflops. Wir stehen eine Weile Zehen an Schuhspitze da, bis er einen Fuß zwischen meine schiebt.
    »Du hast toll reagiert«, sage ich.
    Er vergräbt die Hände in den Hosentaschen. »Soll das ein Scherz sein? Du bist diejenige gewesen, die ihm gesagt hat, dass er totalen Bullshit erzählt, während ich wie hypnotisiert war von seinem Falsch-ist-richtig-und-oben-ist-unten-Gequatsche.«
    »Aber auch nur, weil ich den ganzen Mist schon mal gehört habe. Ich habe Wochen gebraucht, um aus der Hypnose aufzuwachen.«
    Jase schüttelt den Kopf. »Plötzlich will er aus einem Unfall mit Fahrerflucht einen Pressefototermin für die Wahlkampagne machen. Wie würde er das überhaupt anstellen? Jetzt verstehe ich, wie es Tim mit dem Typen gegangen ist.«
    Wir blicken schweigend zu unserem Haus hinüber.
    »Meine Mutter …«, beginne ich zögernd und verstumme wieder. Ich habe zwar nicht widersprochen, als Clay gesagt hat, ich hätte kein Problem damit, meiner eigenen Mutter in den Rücken zu fallen, aber so einfach ist es nicht. Woher soll Jase wissen, wie soll er je wirklich verstehen, dass sie uns in all den Jahren auch viel Gutes beigebracht hat? Oder zumindest ihr Bestes gegeben hat.
    Aber er wartet geduldig, bis ich fortfahren kann.
    »Sie ist kein Monster. Ich möchte, dass du das weißt. Es spielt eigentlich keine Rolle, weil das, was sie getan hat, unverzeihlich ist. Aber sie ist kein böser Mensch. Nur eben« – meine Stimme bricht – »nicht besonders stark.«
    Jase zieht das Gummiband aus meinem Zopf, sodass mir die Haare über die Schultern fallen. Ich habe diese Geste so sehr vermisst.
    Ich habe Mom nicht mehr angesehen, als wir gegangen sind. Was hätte das auch gebracht? Selbst als ich ihr zuvor ins Gesicht geschaut habe, habe ich nichts darin lesen können. »Ich gehe mal davon aus, dass meine Mutter keinen Wert darauf legt, dass ich heute Abend zum traditionellen Freitagsessen ins B&T komme. Und zu Hause bin ich im Moment wohl auch nicht besonders willkommen.«
    »Bei uns bist du immer willkommen.« Jase nimmt mich in die Arme und zieht mich

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