Mein Sommer nebenan (German Edition)
Zeitung durchs Fenster.
Ich beuge mich hinaus. »Guter Wurf! Aber ich habe den Stony Bay Bugle gar nicht abonniert.«
»Schau rein.«
Ich ziehe das Gummiband ab und rolle die Zeitung auf. Im Inneren der Rolle entdecke ich eine süß duftende, frisch im Garten gepflückte weiße Wildblume, an deren Stiel ein Zettel mit einer Nachricht befestigt ist. Komm rüber. Dein Triumphwagen erwartet dich.
Ich klettere das Spalier hinunter und gehe zu den Garretts. In der Einfahrt steht der Mustang mit heruntergeklapptem Verdeck – die zerschlissenen Polster sind durch weiche braune Ledersitze ersetzt und die vordere Hälfte des Cabrios ist in umwerfend edlem Rennwagen-Grün lackiert.
»Er ist wunderschön«, sage ich andächtig.
»Ich wollte eigentlich warten, bis alles perfekt lackiert ist. Dann wurde mir klar, dass das zu lange dauern könnte.«
»Das tanzende Hula-Mädchen fehlt auch noch«, stelle ich fest.
»Wenn dir nach Tanzen ist – nur zu. Obwohl es im Wagen vielleicht ein bisschen eng ist. Dafür müsstest du vielleicht auf die Motorhaube klettern.«
Ich lache. »Und Kratzer in den neuen Lack machen? Auf keinen Fall.«
»Komm.« Er öffnet mir die Beifahrertür, winkt mir, einzusteigen und setzt dann mit lässigem Sprung über die Fahrertür.
»Sensationell und wahnsinnig cool«, lache ich.
»Ja, oder? Ich hab lang geübt, damit ich mich nicht auf dem Schaltknüppel aufspieße.« Er steckt den Schlüssel ins Zündschloss und dreht ihn.
»Er läuft!«
»Und wie er läuft!«, sagt Jase stolz. »Schnall dich an. Ich muss dir noch was anderes zeigen.«
Die Stadt schläft noch, als wir durch die Straßen fahren, die Geschäfte sind geschlossen, die Markise des Breakfast Ahoy ist noch aufgerollt, nur die Zeitungsjungen sind bereits da gewesen.
Wir fahren die Uferstraße entlang und halten am Strand auf dem Parkplatz neben dem Clam Shack, wo wir unser erstes Date hatten.
»Komm mit, Sam.«
Ich greife nach Jase’ Hand und wir schlendern zum Strand hinunter. Der Sand ist kühl, fest und feucht von der sich zurückziehenden Flut, aber es liegt bereits das leichte Flirren in der Luft, das einen der letzten heißen Sommertage verspricht.
Wir klettern über die zerklüfteten Felsen zum Leuchtturm hinaus. Es ist immer noch dämmerig, und Jase hat den Arm fest um meine Taille gelegt, um mich zu stützen. Als wir am Leuchtturm angekommen sind, zieht er mich zu der schwarz lackierten Leiter.
»Du zuerst«, sagt er. »Ich bin direkt hinter dir.«
Als wir oben sind, treten wir geduckt durch die niedrige Tür in den Raum, in dem sich die riesige Laterne dreht und steigen anschließend ganz bis nach oben auf das Dach. Jase wirft einen Blick auf seine Uhr. »Zehn, neun, acht …«
»Wird gleich irgendwas explodieren?«, frage ich.
»Schsch. Das ist einer der Vorzüge, wenn man Zeitungen austrägt. Ich weiß auf die Sekunde genau, wann es passiert. Schsch, Samantha. Schau.«
Und dann stehen wir Hand in Hand da, blicken aufs Meer hinaus und sehen andächtig zu, wie über den Dächern dieser Welt die Sonne aufgeht.
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Danksagung
A uch wenn ich wusste, dass an der Entstehung eines Buches mehr Menschen beteiligt sind als ein einsamer Schriftsteller, der in einem zugigen Kämmerchen vor sich hin schreibt, ist mir vor der Arbeit an diesem Roman nicht klar gewesen, wie viele Leute ich brauchen würde, um die Worte, die ich in den Computer tippte, zu dem Buch werden zu lassen, das meine Leser jetzt in den Händen halten. Ich kann mich mehr als glücklich schätzen, so viel Unterstützung bekommen zu haben und möchte allen Beteiligten danken.
Zuallererst meiner wunderbaren Agentin Christina Hogrebe von der Jane Rotrosen Agency, die mir unendlich geholfen hat. Ich bin voller Bewunderung für ihre Kenntnis des Buchmarkts, ihren sicheren Instinkt für Texte und die Geduld, mit der es ihr immer wieder gelingt, nervöse Autoren zu beruhigen.
Meg Ruley, Annelise Robey und auch Jane Rotrosen, von der die magischen Worte stammten, die mir Mut machten weiterzuschreiben – »Du hast es definitiv drauf«. Carlie Webber, die mir mit ihrem Fachwissen auf dem Gebiet der Jugendliteratur und ihren klugen Fragen mehr half, als ich es in Worte fassen kann.
Meiner Lektorin Jessica Garrison. Es war einer der glücklichsten Momente meines Leben, als sie Mein Sommer nebenan las und beschloss, all ihr Talent und Können in mein Buch zu stecken. Es gibt keine Seite in diesem Roman, die nicht durch ihren scharfen Blick,
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