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Mein Tag ist deine Nacht

Mein Tag ist deine Nacht

Titel: Mein Tag ist deine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rose
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harmlos.«
    Einen Augenblick, nachdem der Pfleger gegangen war, kam Dan durch den Vorhang und setzte sich neben mich auf das Bett. »Er hat gesagt, ich könnte hereinkommen und dir Gesellschaft leisten. Ist dir das recht?«
    Wieder nickte ich und schluckte schwer, damit ich nicht vor Selbstmitleid in Tränen ausbrach.
    »Ich komme mir so dumm vor«, brachte ich heraus. »Bestimmt fehlt mir nichts, aber ich erinnere mich immer an den Traum, den ich während meiner Bewusstlosigkeit hatte … er schien so wirklich.«
    »Der Pfleger meinte, du könntest dich ein, zwei Tage desorientiert fühlen.« Er lächelte verlegen. »Die halten mich für deinen Freund, glaube ich. Sie sagten mir, ich solle ein Auge auf dich haben und dich ein paar Tage schonend behandeln.«
    »Oh«, erwiderte ich lahm und blickte auf meine im Schoß gefalteten Hände.
    »Wenn dir nicht nach Autofahren zumute ist, dann lasse ich dich und Frankie bei dir zu Hause raus und verschwinde dann – sofern es jemanden gibt, der sich um dich kümmert.«
    »Es gibt niemanden, augenblicklich nicht. Und meine Eltern wohnen meilenweit entfernt.« Ich zögerte. »Aber es wäre toll, wenn du mich zu meinem Auto fahren könntest. Ich kann auf mich selber aufpassen.«
    »Da bin ich sicher«, erwiderte er mit einem Lächeln. »Und ich weiß, wir sind uns fast unbekannt. Es ist nur, dass es mir so vorkommt, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen. Und ich möchte mich vergewissern, dass es dir gutgeht.«
    Dr.Chin rettete mich davor, antworten zu müssen, als er den Vorhang auseinanderzog und mit einer schmalen Taschenlampe auf mich zutrat. Er spähte nacheinander in jedes Ohr, schraubte dann ein Zusatzteil auf die Taschenlampe und bat mich, direkt in den Lichtstrahl zu blicken.
    »Hmm«, murmelte er und hob erst das eine und dann das andere Augenlid. »Sieht alles gut aus, Miss Taylor, aber ich schlage vor, Sie lassen Ihre Augen in einer Woche einmal von einem Optiker untersuchen. Mitunter entwickeln Leidtragende von durch hohe Spannung ausgelösten Verletzungen zu einem späteren Zeitpunkt Katarakte.«
    »Danke«, murmelte ich und glitt vom Bett. »Dann kann ich jetzt gehen?«
    Er nickte, und der Pfleger kam mit einer lose in eine Papiertüte eingepackte Schüssel daher. Ich nahm sie dankbar entgegen, und Dan schnappte die Blumen und stützte mich dann beim Hinausgehen am Ellbogen.
    »Frankie wartet im Auto«, erklärte er mir, als wir mit dem Aufzug hinunter in die Eingangshalle fuhren und in den Herbstsonnenschein hinaustraten. »Sie wird sich freuen, dich wiederzusehen.«
    Wir gingen zum Parkplatz und sahen dort Frankie und den schwarzen Labrador aus dem Rückfenster eines silbernen Shogun nach uns Ausschau halten.
    Wie vorauszusehen war, drehte meine süße Terrierdame vor Freude durch, als wir die Beifahrertür öffneten, und die nächsten fünf Minuten verbrachte ich damit, auf dem Beifahrersitz zu sitzen, mir von Frankie das Gesicht ablecken zu lassen und darauf zu warten, dass sie sich beruhigte. Schließlich hob Dan sie von meinem Schoß nach hinten, wo sie wegen des Hundegitters nicht zu mir gelangen konnte. Resigniert setzte sie sich neben den Labrador und ließ die Zunge heraushängen.
    Ich umklammerte krampfhaft die Schüssel auf meinem Schoß.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Erleichtert«, sagte ich. »Froh, wieder draußen in der realen Welt zu sein.«
    »Wohin soll ich dich bringen?«
    »Ich habe meinen Wagen bei der Haupttribüne geparkt.«
    Ich griff in meine Manteltaschen und suchte die Autoschlüssel, sah aber auf, als Dan vor meiner Nase mit einem Schlüsselbund rasselte.
    »Den habe ich gefunden, als ich in deinen Taschen nach einem Ausweis gesucht habe«, erklärte er. »Mir ist nicht gleich Frankies Hundemarke eingefallen. Ich fand, bei mir seien die Schlüssel besser aufgehoben als mit deinen anderen Sachen in einer Krankenhausschachtel. Ich hoffe, es stört dich nicht.«
    Ich nahm die Schlüssel und dachte über seine Worte nach. Störte es mich? Hätte er sie nicht in meinen Manteltaschen lassen können? Ich blickte ihn verstohlen an und betrachtete sein markantes Profil. War er so harmlos, wie er tat? Mein Wohnungstürschlüssel befand sich am Bund. Von Frankies Hundemarke hatte er meine Adresse erfahren, und es wäre eine Kleinigkeit für ihn gewesen, zwischenzeitlich meine Wohnung zu durchschnüffeln.
    Mein Schweigen musste ihm mein Unbehagen bewusst gemacht haben, denn er sah kurz zu mir und erwiderte meinen Blick.
    »Hey, mach

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