Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
sowieso einen Vorsprung und sie wurde nicht von Agenten verfolgt. Sie hatte bewiesen, dass sie eigentlich zu allem in der Lage war. Vermutlich war sie in der Zwischenzeit bereits zurück ins Hotel gejoggt. Außerdem musste sich Fisher schon genug Sorgen um sein Leben und das seines Klons machen.
Auf der Fahrt ins Hotel hielt er den Kopf gesenkt und die Beine angezogen. Er war wieder ganz allein. Wer auch immer hinter ihm her war, rückte ihm immer dichter auf die Fersen und sein Plan geriet langsam außer Kontrolle. Wenn er keinen Weg fände, Zwo zu schnappen und sich aus dem Staub zu machen, würde er wahrscheinlich irgendwo in Nevada in einem Gefängnis enden, das als verlassene Scheune getarnt war. Und von Zwo würde vermutlich kaum mehr übrig bleiben als ein paar tausend Objektträger unter einem Mikroskop.
Was war bloß zwischen Zwo und Amanda vorgefallen, dass sie so verärgert hatte? Was konnte Fisher sagen, um Zwo doch noch zu überzeugen, mit ihm nach Hause zu kommen?
Und falls Zwo sein neues Leben wirklich nicht aufgeben würde … wäre Fisher dann gezwungen, seines aufzugeben?
DREIZEHNTES KAPITEL
Ich bin lieber von Fremden umgeben, die neugierig auf mich sind, als von Freunden, die sich nicht wirklich für mich interessieren.
Zwo, Persönliches Tagebuch
Die Scheinwerfer strahlten, die Kameras waren drehbereit und der Cateringtisch frisch aufgefüllt, es war ein betriebsamer Tag am Set von Wilde Wissenschaft . Dr. Teuflisch stand ganz ruhig da, während einer seiner »Bartboter« mit surrenden Armen um ihn herumschwirrte und ihm geschickt den Bart stutzte. Kleine Haarstücke flogen durch die Luft und bildeten um ihn herum eine wirbelnde dunkle Wolke.
Amanda stand absichtlich etwas von Fisher entfernt. Er war ihr am Abend zuvor kurz im Hotelflur begegnet, aber sie war an ihm vorbeigelaufen mit einem Gesichtsausdruck, der Tapeten hätte abziehen können, also hielt er lieber Abstand.
Wieder schaute die Klasse von den Rängen hinter den Kameras aus zu, während eine Schar Assistenten den Laboraufbauten noch den letzten Schliff verpassten. In dieser Folge würden auch Studiogäste auftreten, also plauderten die Schüler aufgeregt miteinander und versuchten Dr. Teuflischs Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, der sich noch immer rasieren ließ, in der Hoffnung sie würden dann als Freiwillige ausgewählt.
Das war’s, dachte Fisher. Der letzte Tag in Los Angeles. Mit Geheimagenten in Anzügen, die ihm immer dichter auf den Fersen waren, und einem abtrünnigen Klon, der ganz versessen darauf war, ein Superstar zu werden. Wenn er heute nicht entschlossen handelte, wenn es ihm nicht gelang, sich aus dem tiefen schwarzen Loch zu ziehen, das er sich selbst gegraben hatte, dann würden dessen Wände einstürzen und ihn unter sich begraben.
Er war so in Gedanken versunken, dass er sogar FF unbeobachtet herumlaufen ließ. Das Schweinchen hatte wahrscheinlich schon wieder etwas gefunden, was es umwerfen oder durchkauen konnte, aber darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Noch gab es zwei Fisher, aber so wie sich die Dinge entwickelten, würden es schon ziemlich bald keinen mehr von ihrer Sorte geben.
Fisher blickt hinüber zu Amanda, die sich absichtlich so weit von ihm entfernt hingesetzt hatte wie nur möglich. Er hätte sie gerne gefragt, was genau Zwo zu ihr gesagt hatte, aber das wollte sorgfältig geplant sein, so reizbar wie sie war.
Veronica stand bei ihren Freundinnen und quasselte mit ihnen über Kasper Keels. Offenbar war für ihn ein Gastauftritt in einer der kommenden Folgen von Wilde Wissenschaft geplant. Fishers Blut begann zu sieden. Er wünschte sich, er hätte das Gespräch von Kasper und Bibi aufgenommen, das er zufällig mitbekommen hatte. Aber er war so perplex gewesen, dass er nicht einmal daran gedacht hatte, sein Aufnahmegerät rauszuholen.
Fisher suchte den Raum nach FF ab und entdeckte ihn schließlich, wie er hinter Dr. Teuflischs Labortisch hervorgetrabt kam. Dicht hinter ihm war Wally Wombat, der in dem Experiment am Tag zuvor angeblich die Glühbirne zum Leuchten gebracht hatte. Sie schienen eine Art Spiel zu spielen, bei dem sich FF immer nach Wally umsah, dann seine Vorderbeine ein paar Mal streckte, bevor er losrannte und dabei in die Luft hüpfte. Dann versuchte Wally es ihm nachzumachen.
Versuchte FF Wally etwa beizubringen, wie man flog?
Fisher schüttelte den Kopf und musste zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit lächeln. Zumindest hatte FF Spaß in Los
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