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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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er leise.
    »Deine …?« Dr. Teuflisch schüttelte den Kopf. »Ich … öh … ich fürchte … na ja, laut Vertrag …« Er atmete tief durch. »Hör zu, Junge, ich könnte noch nicht mal meinen Weg aus der Schlange im Gemüseladen berechnen. Ich bin … ich bin kein Wissenschaftler.« Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »War ich noch nie. In Wahrheit bin ich nicht mal ein anständiger Schauspieler. Ich hab den Job bei Wilde Wissenschaft bloß durch mein Aussehen bekommen – und durch mein betörendes Lächeln.« Er schenkte der Gruppe sein berühmtes Grinsen, und Fisher musste zugeben, dass es wirklich überzeugend war. Dann machte Dr. Teuflisch ein langes Gesicht. »Dieser Job ist alles, was ich habe. Bitte erzähl es niemandem.«
    Teuflisch blickte so besorgt drein, dass Fisher ihm nicht böse sein konnte. »Ihr Geheimnis ist bei mir sicher«, sagte er, und Dr. Teuflisch wirkte erleichtert. Fisher wandte sich wieder an die restliche Gruppe. »Okay, Leute. Wir müssen es riskieren. Ich geh als Erster.«

    Er packte FF in den Rucksack und schnallte ihn sich auf den Rücken. Dann befestigte er die Fliege an der Stretchkrawatte, hielt sich mit beiden Händen daran fest, nahm Anlauf, sprang und glitt an der provisorischen Seilrutsche über den Graben hinweg. Als er auf der anderen Seite angekommen war, drehte er sich um und ließ die Fliege zurücksausen.
    Als Nächster rutschte Keels, der die ganze Zeit über flennte und jammerte. Gerade bereitete sich Dr. Teuflisch auf die Überquerung vor, als eine Bewegung Fisher herumfahren ließ. Er spähte ins Blattwerk und spürte, dass ihm plötzlich die Haare zu Berge standen – hatten ihm da eben seine eigenen Augen entgegengestarrt?
    »Zwo?«, fragte er und machte einen Schritt auf das Blattwerk zu. »Zwo, bist du das?« Aber das Laub wurde immer dichter und die Augen waren verschwunden.
    »Hast du das gesehen?«, fragte er Amanda.
    »Was gesehen?« Sie sah ihn stirnrunzelnd an.
    Er schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte er schon Halluzinationen.
    Da durchdrang ein schriller Schrei die Luft. Fisher drehte sich um und sah, dass die Krawatte sich auf der anderen Seite der Kluft vom Baum gelöst hatte. Bibi, die Letzte, die daran hinüberrutschen wollte, baumelte über dem Abgrund und klammerte sich kreischend und zappelnd am Ende der Krawatte fest. Sie hing so tief, dass der Sturz sie nicht umbringen würde, aber sie könnte sich leicht einen Knöchel oder einen Arm brechen. Jede Verletzung in diesem Todeslabyrinth würde für die ganze Gruppe fatale Folgen haben. Fisher eilte hin und half Amanda und Dr. Teuflisch dabei, sie hochzuziehen, während Kasper Keels zitternd und schwitzend hinter ihnen stand.
    Als endlich alle fünf – und ein Schweinchen – heil auf der anderen Seite angekommen waren, nahm FF schnüffelnd Witterung auf und gab Fisher quiekend ein Zeichen. FF trippelte vorweg. Vielleicht, dachte Fisher, würde es sie zu einem Ausgang führen. Tatsächlich öffnete sich ein Weg zwischen den Bäumen vor ihnen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als weiterzugehen.
    Der Pfad endete vor einem riesigen Gebäude. Es sah aus wie aus cremefarbenem Stein und erhob sich in stufenartigen Ebenen, ganz wie ein Mayatempel. Eine Treppe führte fast bis ganz nach oben, endete jedoch auf der zweithöchsten Ebene der Pyramide. Zur Spitze schien es keinen Weg zu geben.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte die Gruppe die Pyramide erklommen. Sie blieben stehen und sahen sich um, denn sie wussten nicht recht, was sie jetzt tun sollten. Sie konnten den wuchernden Metalldschungel unter sich sehen und die unerreichbare dreieckige Spitze der Pyramide über sich, aber keinen offenkundigen Fluchtweg.
    Fisher erkannte nun, dass die oberste Ebene der Pyramide eigentlich eine Filmproduktionskabine war, die von getöntem Glas und einem eigenen schmalen Balkon umgeben war. Aber der war gerade weit genug über ihnen, das sie ihn nicht erreichen konnten, nicht einmal Dr. Teuflisch.
    »Glückwunsch«, sagte der Produzent über die Lautsprecher. »Ihr habt das Ende des Hindernislaufs erreicht. Aber ich muss euch warnen, eure Prüfungen und Schwierigkeiten sind noch nicht vorbei; eigentlich haben sie noch gar nicht richtig angefangen. Aber bevor ich euch eurem Schicksal überlasse, denke ich, wäre es zumindest höflich, wenn ich mich vorstellen würde.«
    Eine Tür öffnete sich zischend an der Seite der Produktionskabine, und ein kleiner Mann erschien, der auf sie herabblickte.
    Fisher

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