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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Amphibienarten.«
    »Danke fürs Zuhören, Lord Kokelburg!« Nachdem er doch noch eine halb leere Tüte Käseflips und etwas heiße Schokolade ausfindig gemacht hatte, verließ Fisher die Küche. Seine brennende Wut hatte sich etwas gelegt und war einem leichten, schwelenden Groll gewichen. Lord Kokelburgs Augen verschwanden blinzelnd, als er sich wieder in den Schlummermodus gleiten ließ.
    Da Fishers Eltern nicht zu Hause waren, konnte er im ganzen Haus schalten und walten, wie er wollte. Eine schmale Seitentür hinter dem Wohnzimmer führte zu einer engen Wendeltreppe, die sich hinunter zu dem Kellerlabor seines Vaters wand.
    Die meisten Kinder würden sich in Zeiten der Not im Bett, auf der Couch oder in irgendeiner anderen kuscheligen Ecke verkriechen, aber Fisher fühlte sich am wohlsten beim Brummen winziger Generatoren und dem Gurgeln von siedenden chemischen Lösungen. Als Fisher noch ganz klein war, hatte sein Vater ihn auf einem Arm herumgetragen, während er mit der anderen Hand an seinen Experimenten gearbeitet hatte, und die Geräusche und Gerüche des Labors wirkten sich noch immer zutiefst beruhigend auf ihn aus.
    Er ließ sich auf zwei übereinandergestapelten Servern, die der Datenspeicherung dienten, nieder. Entlang einer kompletten Wand befanden sich gläserne Käfige voll mit Tieren. Es gab ein paar Katzen, eine Handvoll Vögel und fünf Schafe. Aber nicht etwa fünf verschiedene Schafe, sondern fünf identische Kopien von ein und demselben Schaf.
    Alle diese Tiere waren Klone. Sein Vater arbeitete an der Perfektionierung eines Klonverfahrens, das es erlaubte, noch aus den winzigsten Fitzeln genetischen Materials Klone zu gewinnen. Die fünf Schafe waren alle aus einer einzigen Strähne zotteliger Wolle entstanden.
    Als Fisher ihnen in ihrem Gehege beim Herumtrippeln zusah, vernahm er das vertraute Schnüffeln und das leise Hufgetrappel seines flachschnauzigen kleinen Haustiers.
    »Hey, FF «, sagte Fisher. Das Ferkel hüpfte auf seinen Schoß, rollte sich dort zusammen, drückte seine Nase an Fishers Bein und grunzte zufrieden. »Mann, es ist echt gut, dich zu sehen. Weißt du, was ich finde? Ich finde, Menschen werden total überbewertet.«
    FF ließ ein Schnauben verlauten, das Fisher als Zustimmung verstand. »Vielleicht sollte ich mir einfach einen Haufen Haustiere klonen. Die könnten mir dann immer Gesellschaft leisten und die würden mich auch sicher nicht in Mülltonnen stecken oder mich das Mittagessen wieder auskotzen lassen.«
    Er lächelte vor sich hin und blickte dann hinunter zu dem kleinen Tierchen auf seinem Schoß. »Was meinst du? Hättest du gern noch ein fliegendes Ferkel als Spielkameraden?«
    FF quiekte und sah Fisher heftig blinzelnd an, was Fisher zum Lachen brachte.

    »Keine Sorge, FF . Ich glaube nicht, dass ich mit noch so einem Haustier wie dir fertig werden würde – wie sollte ich auch beide gleichzeitig kraulen? Und wie könnte ich den Überblick behalten, wer von euch beiden der echte FF ist? Das wäre zu seltsam.« Fisher schüttelte den Kopf. » Du würdest es doch auch seltsam finden, wenn du in ein Zimmer kämst und da wären plötzlich zwei von mir .«
    Sobald er diese Worte ausgesprochen hatte, erstarrte Fisher. »Zwei von mir …«
    Fisher schaute noch einmal zu den duplizierten Tieren in ihren Käfigen hinüber. Und in ihren Glaswänden sah er sein eigenes Spiegelbild – die wirren Haare, die knochigen Schultern, die drei auffälligen Sommersprossen auf seiner Nase. »Zwei von mir … zwei von mir … Das ist es, FF ! Zwei von mir! «
    Fisher sprang auf, sodass FF mit einem empörten Quieken auf dem Boden landete.
    »Mein plattnasiger Freund, ich werde noch einen von meiner Sorte machen. Der kann dann in die Schule gehen und verprügelt und schikaniert werden, während wir beide uns hier unten versteckt halten und die Schule in Frieden hinter uns bringen. Ich kann mir dann ja noch überlegen, ob ich zur neunten Klasse wieder hingehe oder so. Aber in der Zwischenzeit habe ich einfach einen Ersatzschüler. Ein schulisches Stuntdouble!«
    Als Reaktion darauf neigte das Schwein leicht seinen Kopf, zuckte mit der Nase und all das mit einem Blick, der völliges Unverständnis verriet.
    Mit einem Male war Fisher wieder voll Tatendrang. Voller Hoffnung.
    »Komm, FF !«, rief er. »Wir haben zu arbeiten.«
    FF tippelte hinter Fisher her, als dieser frohen Mutes aus dem Labor schritt.

SECHSTES KAPITEL
    Gleich und Gleich gesellt sich gern. Ergo: Der beste Freund,

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