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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Menschenmenge hatte sich versammelt, um gegen den Protest zu protestieren.
    Fisher bahnte sich mit den Ellenbogen einen Weg durch die Menge und versuchte dabei, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bis er schließlich das schlimmste Gedränge hinter sich hatte.
    Vor dem King of Hollywood standen Amanda Singer, eine Handvoll Kids aus der Wampanog-Schule, die er zwar erkannte, aber von denen er nicht genau wusste, wer sie waren, und … eine riesige Ente.
    Oder vielmehr jemand im Kostüm einer gemeinen Doppelschnabel-Gelbbauch-Ente.
    Amanda hatte sich mit Handschellen an die Eingangstür des neuen Burgerrestaurants gefesselt. Ihre Mitstreiter wirkten nervös, vermutlich auch deshalb, weil die Schaulustigen sich dem Gegenprotest angeschlossen hatten. Der einzige Teilnehmer des ursprünglichen Protests, der voller Begeisterung wirkte, war die riesige Ente, die die ganze Zeit hin und her lief und verschiedene Pro-Enten-Parolen rief.
    »Enten reißen für ein paar Brotkrümel keine Häuser ab!«, plärrte sie mit einer Stimme, die zwar gedämpft klang, aber Fisher sehr vertraut vorkam. »Dieses Feuchtgebiet ist ihr einziger Lebensraum! Ihr rottet sie aus! Wollt ihr wirklich die Vernichtung einer Ente auf dem Gewissen haben?« Sehr, sehr vertraut. »Wir können mit dieser friedlichen Art zusammenleben! In Harmonie! Ihr Doppelschnabel-Gequake ist eigentlich ganz melodisch!«
    Die riesige Ente hielt einen Moment ganz außer Atem inne. »Mann, ist das heiß in diesem Ding«, raunte sie, bevor sie hochlangte und sich den Entenkopf abnahm. Fisher schnappte nach Luft.
    »… Papa?«, japste er.
    Es bestand kein Zweifel. Da stand Herr Bas, der ein riesiges Entenkostüm trug, und das vor der versammelten Stadt. Fisher verbarg sein Gesicht in den Händen und wünschte, er hätte eine Rakete, mit der er sich in ein anderes Sonnensystem katapultieren könnte. Diese Sache machte alles noch schlimmer, als es bereits war. Die anderen Kinder aus der Wampanog-Schule würden sich noch mehr über ihn lustig machen und ihn noch mehr herumschubsen …
    Nein, sie würden Zwo noch mehr herumschubsen. Er wusste, dass er seinen Doppelgänger ja genau zu diesem Zweck geschaffen hatte, aber statt Triumph zu empfinden, widerstrebte ihm diese Idee ein bisschen. Aber vielleicht würde Zwo jetzt endlich begreifen, wie es auf der Wampanog eben lief: Man hielt am besten den Ball flach.
    Fisher zog sich wieder etwas weiter in die drängelnde Menge zurück, während sein Vater auch noch das restliche Entenkostüm ablegte. Die Gegendemonstranten setzten zu einem Sprechchor an: »Hol-ly-wood! Hol-ly-wood!«, bis sie jemand durch ein Zischen zum Verstummen brachte und vortrat.
    Zwo.
    Fishers Doppelgänger ging zwischen den Fronten auf und ab und hob die Hände in Richtung der Gegendemonstranten, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
    »Dieser ausgezeichnete Restaurantbetrieb ist nicht der große Eindringling, als den sie ihn darstellen!«, sagte er und schlug einen pathetischen Ton an. »Lasst euch nicht täuschen! Nicht die Enten sind hier die armen Opfer, sondern unsere Geschmacksnerven, sollten sie gewinnen!« Die Gegendemonstranten jubelten und schwenkten ihre Banner als Reaktion auf seine Rede.
    »Fisher?«, sagte Herr Bas und schüttelte den zweiten riesigen Entenfuß ab. »Wie kannst du das nur tun?«
    »Tut mir leid … Papa «, sagte Zwo, »aber ich habe deine Daten über die Enten noch einmal sehr aufmerksam analysiert, und ich fürchte, du hast, was sie betrifft, unrecht.«
    »Was soll denn das, Fisher?«, fauchte Amanda und klapperte mit ihren Handschellen. » King of Hollywood zerstört ihren letzten verbleibenden Lebensraum!«
    Zwo griff in seine Tasche und zog eine Landkarte heraus, die er daraufhin auseinanderfaltete und über seinen Kopf hochhielt.
    »Die gemeine Doppelschnabel-Gelbbauch-Ente ist ursprünglich gar nicht im Feuchtgebiet beheimatet!«, verkündete er und deutete auf mehrere Punkte auf der Karte. »Sie sind nur dorthin abgewandert, nachdem ihr alter Lebensraum in einem Waldgebiet aufgrund einer jahrelang anhaltenden Dürre immer weiter austrocknete! Die Beweise, die ich gesammelt habe, legen nahe, dass sie nur in diesem Feuchtgebiet leben, weil es damals der einzige Ort war, der sumpfig genug war.« Er holte ein anderes Blatt Papier mit einem Diagramm darauf heraus. »Aber die Dürre ist seit fünf Jahren vorbei und der ursprüngliche Lebensraum der GDSGBE ist längst wieder mehr als geeignet für sie.«
    Es folgte ein

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