Mein total genialer Doppelgaenger
damit hinter dem Tisch und wartete ab.
Ein letztes Knacken und das, was von dem Gestrüpp noch übrig war, fiel in sich zusammen und gab die beiden Diebe frei, die ganz in Schwarz gekleidet und deren Gesichter komplett hinter Masken verborgen waren.
»Okay, los jetzt!«, sagte der mit der sanfteren Stimme. »Wir suchen das Labor.«
»Ich glaube, ich habe da drüben was gehört«, raunte der andere.
»Okay, okay. Wir gucken gleich nach. Aber lass uns schnell machen.«
Fisher zielte und warf mit einem Teller. Er verfehlte den Kopf des Anführers … was genau Fishers Absicht gewesen war.
Als der Dieb sich umdrehte, um nachzusehen, woher der Teller gekommen war, gab es ein lautes Klappern, als einer der automatischen Tischarme herausschoss, um das fliegende Essgeschirr aufzufangen …
… und stattdessen den Eindringling direkt an der Stirn traf, sodass er zu Boden ging.
»Was zum …?«, stammelte er, hielt sich den Kopf und rappelte sich wankend auf.
Als der zweite Dieb vortrat, zischte ein weiteres Teller an ihm vorbei und ein weiterer Arm schoss aus dem Tisch heraus und schickte ihn auf die Matte.
»Der Tisch!«, kreischte er. »Der Tisch greift uns an!«
Fisher atmete tief durch. Als die Diebe, benommen und verstört, wieder auf die Beine gekommen waren, schickte Fisher einen wahren Tellerhagel in ihre Richtung. Die Tischarme griffen nach jedem einzelnen und verprügelten die zwei Männer dabei schonungslos. Am Ende lagen sie auf einem Haufen am Boden, einer hielt sich den Arm, der andere fasste sich an die Seite. Fisher blieb hinterm Tisch in der Hocke, sodass sie ihn nicht sehen konnten.
»Ich glaub, ich hab mir eine Rippe gebrochen«, jammerte der Mann mit der schroffen Stimme und hielt sich weiter die schmerzende Seite.
»Für so was werde ich nicht gut genug bezahlt«, schimpfte der andere und rieb sich den Ellenbogen. »Der Doktor hat nichts von einem Kampftisch gesagt. Lass uns verschwinden.«
Die Diebe rappelten sich auf und humpelten aus der Tür, die einer von beiden wütend hinter sich zuknallte. Fisher ließ sich rückwärts auf den Fliesenboden sinken, als sich die Tischarme wieder sauber einklappten. Überall lagen zerbrochene Teller herum, und er hatte keine Ahnung, wie er all das seinen Eltern erklären sollte, aber das Wichtigste war: Die Einbrecher waren weg.
»Gut gemacht, Woody«, murmelte Fisher an den Esstisch gerichtet und klopfte ihm anerkennend aufs Tischbein. Der Tisch schlackerte einmal mit seinen Ausziehklappen.
Nachdem sich sein Atem beruhigt hatte, kam Fischer wieder auf die Füße, startete das Sicherheitssystem neu und fegte das zerbrochene Porzellan auf. Er war zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, seinen Eltern nichts von diesem kleinen Zwischenfall zu sagen. Schließlich konnte er ihnen unmöglich erklären, warum er zu Hause war, als der Einbruchsversuch stattfand. Seine Eltern sollten ihm wirklich dankbar sein! Wenn Fisher nicht so umsichtig gewesen wäre, sich selbst zu klonen (und diesen Klon dann an seiner Stelle in die Schule zu schicken), dann hätten sie beim Heimkommen eine böse Überraschung erlebt. Rasch löschte er die Sicherheitsprotokolle der vergangenen Stunde und ersetzte sie durch routinemäßige Statusberichte.
Eines Tages würde er ihnen von dem Einbruch erzählen. Vielleicht.
Später am Nachmittag arbeitete Fisher hochkonzentriert an seinem neuesten Projekt: ein Gerät, das ihm begrenzten Zugriff auf das Sicherheitssystem des Hauses geben würde. Indem er eine seiner alten Taschenrechneruhren in eine mobile Kommandostation verwandelte, wäre er theoretisch in der Lage, das Sicherheitssystem von überall im Haus aus zu steuern. Das würde es ihm ermöglichen, sich unbemerkt im ganzen Haus zu bewegen, und er wäre gewappnet, falls es zu weiteren Einbruchsversuchen käme.
Er war so vertieft, dass er überhaupt nicht bemerkt hatte, das Zwo bereits aus der Schule zurückgekommen war, bis ihm das Plätschern von Wasser und fröhliches Summen im Bad auffielen: Zwo sang wieder und wieder die Melodie aus dem Fleck-Weg -Werbespot. Fisher konnte sich seinen Ärger darüber nicht ganz verkneifen. Zwo konnte anscheinend nicht mal pinkeln , ohne super drauf zu sein.
Ein paar Minuten später war Zwo noch immer nicht wieder aus dem Badezimmer aufgetaucht und Fishers vierte Dose Orangenlimo forderte langsam ihren Tribut. Also ging er zur Badezimmertür und rüttelte an der Klinke.
»Hey!«, rief er. »Bist du da drin bald mal
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