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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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selig vor sich hin schnarchte. » FF ?« Fisher stupste das Schweinchenmit dem Zeh an. »Vorher warst du doch ganz heiß auf diese Sache.«
    Mehr Schnarchen.
    »Dann muss ich wohl all die leckeren Spionsnacks allein aufessen«, seufzte Fischer demonstrativ. Sofort wurde FF munter und flitzte schnell wie der Blitz zu ihm. »Also gut, Kleiner. Packen wir’s an.«



Als ein dünnes Seil aus dem Obergeschoss des Bas’schen Hauses gelassen wurde, blieb es in den Nachbarhäusern dunkel. Ihre Bewohner ahnten nicht im Mindesten, was da vor sich ging. Ein kleiner, magerer Junge kletterte leise aus dem Fenster in den Garten hinunter, und ein Schwein glitt anmutig hinter ihm her, bevor es – nicht ganz so anmutig – in einen riesigen Kohlkopf krachte.
    Fisher schlich sich durch den Garten, wich den Wach-Robotern aus, indem er sich zwischen zwei von den hochaufgeschossenen Auberginen seiner Mutter versteckte. Nachdem der letzte Roboter vorbei war, tappte Fisher leise zur Mauer hinüber.
    Er holte ein Paar Handschuhe aus einer der in den Anzug integrierten Taschen und zog sie an. Er legte eine Hand auf die Mauer und der Handschuh blieb daran haften wie ein Klettverschluss. Seine Tausende von hakenförmigen Fasern verfingen sich in den unzähligen Rissen und Unebenheiten in der Oberfläche der Ziegelsteine. Die Sohlen seiner Stiefel waren mit demselben Material beschichtet und erlaubten es ihm, die Mauer hochzuklettern wie eine Spinne. FF nahm Anlauf, hüpfte hoch und mit ein paar hektischen Flügelschlägen landete es neben Fisher oben auf der Mauer.
    Fisher blickte zurück zum Haus. Er erschauderte, als er sich fragte, ob das vielleicht das letzte Mal war, dass er es sah. Das Schlafzimmer seiner Eltern war dunkel. Sie waren noch nicht aus dem Labor seines Vaters zurückgekehrt. Sie arbeiteten, das wusste er, bereits hart an ihrem eigenen Plan, ihn zurückzuholen. Fisher hoffte bloß, dass er Zwo retten könnte, bevor sie herausfänden, was wirklich los war.
    Und falls es Fisher irgendwie gelingen sollte, sich selbst – und seinen Doppelgänger – heil aus diesem Schlamassel herauszuholen, dann, das schwor er hoch und heilig, würde er sich nie, nie wieder klonen.
    Sie sprangen von der Mauer. FF bremste seinen Fall mit ein paar Flügelschlägen und Fisher verließ sich auf die besonderen Stoßdämpfer-Sohlen seiner Stiefel. Sie huschten durch den Garten eines Nachbarhauses und zertraten dabei ein paar Blumen. Als sie die Straße erreicht hatten, sah FF erwartungsvoll zu ihm auf.
    »Was ist los, Kleiner?«, fragte Fisher und beugte sich zu ihm hinunter. »Witterst du etwas mit deinen Ferkelinstinkten? Lauert etwa irgendwo Gefahr?« FF stupste Fisher sanft mit einem seiner Hufe an. »Haben wir irgendetwas Wichtiges vergessen? Brauchen wir noch mehr Equipment?« FF gab ein leises Quieken von sich. »Oder denkst du nur schon an die Spionsnacks, die ich dir vorhin versprochen habe?« FF hopste begeistert auf und ab und Fisher seufzte. »Okay, okay.«
    Fisher griff in einen kleinen Beutel, den er auf dem Rücken trug, und holte einen noch kleineren Beutel heraus. Er hielt FF eine Mischung aus Apfelstückchen, Rosinen und Hühnchen hin, die er extra für das kleine Ferkel vorbereitet hatte, und FF schmatzte eine Weile zufrieden vor sich hin. Dann, als es satt war, stellte es sich auf seine vier kurzen Beinchen und deutete mit seiner Schnauze großspurig in Richtung ihres Ziels.
    »Okay, Kleiner«, sagte Fisher und packte das restliche Futter wieder ein. »Weiter geht’s.«
    Verhüllt von der nächtlichen Dunkelheit schlichen die beiden Gefährten die düsteren Straßen der Vorstadt entlang und gingen hinter Büschen oder Gebäuden in Deckung, sobald ein Auto vorbeifuhr.
    Auf halbem Weg zu ihrem Ziel wurde die dämmrige Dunkelheit der von Straßenlaternen beleuchteten Nacht, von grellem Licht durchbrochen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah Fisher die King-of-Hollywood -Filiale hell erleuchtet wie die Rollbahn eines Flughafens, und zur Feier der Eröffnung bewegten sich sogar Scheinwerferstrahlen kreuz und quer über das Gelände. Das Lokal war brechend voll und vor dem Parkplatz hatte sich eine ellenlange Autoschlange gebildet.
    Fisher duckte sich, als einer der Scheinwerfer in seine Richtung schwenkte. Der Duft nach gerösteten Zwiebeln, Sternpommes und Spicy-Soße hing in der Luft. Fisher zwang sich weiterzugehen. Doch FF kam langsam vom Kurs ab, und Fisher musste es an seinem Ringelschwänzchen packen, um es auf

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