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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Fokus der Sicherheitssysteme geraten.
    Sein Blick wanderte zurück zu der Wachpostentür. Für einen ausgewachsenen Spion war sie viel zu klein, aber Fisher konnte sich womöglich hindurchzwängen. Er sah sich um und entdeckte schließlich einen Stein in der passenden Größe. Dann krochen er und FF die Mauer entlang – und achteten darauf, immer ganz am Rand der Grasfläche zu bleiben, wo sich keine Drucksensoren befanden –, bis sie nur noch ein paar Meter von der kleinen Tür entfernt waren.
    Fisher warf den Stein auf den Weg und löste dann schnell die Tarnplane aus. Sekunden später ging die Tür auf und der Wachroboter schoss erneut heraus.
    Er glitt surrend dorthin, wo der Stein auf dem Weg gelandet war. Während er ihnen den Rücken zugewandt hatte, krochen Fisher und FF versteckt unter der Tarnplane durch die Tür.
    Fishers Herz tanzte Cha-Cha-Cha. Nun befanden sie sich im Hauptbereich der Anlage. Fisher zog die Tarnplane weg und starrte auf die gigantische Pyramide, die sich vor ihnen erhob. In der Nähe der Spitze befanden sich zwei milchige Fenster, und Fisher stellte sich vor, dass Dr. X von dort aus auf die Welt herabschaute, um die er sich so wenig scherte. Trotz allem was geschehen war und trotz seiner Wut auf Dr. X empfand Fisher Ehrfurcht bei dem Anblick.
    Die Pyramide wurde zu beiden Seiten flankiert von zwei vollautomatischen Wachtürmen. Fisher erkannte die Linsen der beweglichen Kameras. Es waren Wärmebild-Kameras. Er und FF mussten an ihnen vorbeikommen, ohne dass sie ihre Körperwärme wahrnahmen.
    »So wollte ich den Spionsnack zwar nicht einsetzen, Kleiner«, flüsterte er FF zu, »aber ich habe keine Wahl.«

    Er holte eine große Flasche Ginger Ale aus einem Beutel, den er um die Taille gebunden hatte und in dem das Getränk knapp über Gefriertemperatur gekühlt wurde.
    Er schüttelte es, so fest er konnte. Dann breitete er die Grasplane vor sich aus, machte die Flasche auf und bespritzte es mit der eiskalten Flüssigkeit. Bald hatte es sich voll Limo gesaugt und fühlte sich ganz kalt an.
    »Komm, FF . Wir müssen uns beeilen!«
    Das bewegliche Grasstück – das jetzt eher ein bewegliches, eiskaltes Ingwerlimo-Grasstück war – bahnte sich seinen Weg durch das Blickfeld der Wärmebildkameras und musste zweimal innehalten, um einen Wachroboter vorbeirollen zu lassen. Fisher und FF erreichten eine Hecke und kauerten sich dahinter. Endlich war der einzige Eingang zum Gebäude in Sicht.
    x x x
    Zwei Wachmänner saßen auf einer Bank direkt vor der großen Eingangstür. Einer von ihnen war ziemlich dick und der andere geradezu dürr. Keiner von beiden wirkte wie die beste Wahl, wenn es darum ging, irgendetwas sicher zu bewachen – und tatsächlich war der einzige Grund, warum sie nicht schon längst gefeuert worden waren, der, dass Dr. X sich schlichtweg nicht mehr an ihre Existenz erinnerte.
    Sie hatten nie etwas zu tun. Die seltenen Eindringlinge wurden so gut wie immer von den Wachrobotern geschnappt. Und so tranken sie lieber im Mondlicht ihren Whiskey.
    Jeder der beiden Männer hatte einen Flachmann in der Hand und sie befanden sich mitten in einer hitzigen Diskussion.
    »Die von King of Hollywood halten ihre Rezepte penibel unter Verschluss«, sagte der Dicke.
    »Hab ich auch gehört«, sagte der Dürre. »In ’nem Tresor.«
    »Glaubst du, dass es irgendwer schafft, das Geheimrezept der Spicy-Soße zu knacken?«, fragte der dicke Wachmann.
    »Erst wenn Schweine fliegen können, mein Freund«, antwortete der Dürre.
    Fisher sah sich den Eingang, den sie »bewachten«, genauer an und entdeckte etwas seitlich davon um die Ecke einen vielversprechend aussehenden Lüftungsschacht. Mit seinem Schrauben-Verflüssiger könnte er sich ganz schnell Zutritt verschaffen, aber erst musste er ein Ablenkungsmanöver starten.
    Und dann kam ihm eine Idee. Er konnte sich ein Grinsen nur knapp verkneifen.
    Im nächsten Moment flog ein kleines Ferkel über die Köpfe der Wachmänner hinweg. Sie starrten ihm mit offenem Mund nach.
    »Was zum …?«, stotterte der Dicke.
    Während sie FF wie gebannt hinterherglotzten, das zu einer holprigen Landung ansetzte und dann fröhlich davontrippelte, sprang Fisher über die Hecke und huschte ganz leise an ihnen vorbei und um die Ecke zum Lüftungsschacht. FF schlich sich hinter ihrer Bank vorbei zu Fisher, ohne bemerkt zu werden.
    Die Wachmänner starrten sich nach dieser unglaublichen Beobachtung erst gegenseitig an, dann wieder in den Himmel und schüttelten

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