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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Fisher wütend am Arm. »Also schön. Genug mit deinem Hokuspokus. Beweg dich!«
    Fisher wand sich aus dem Griff des Wachmanns und drückte auf einen weiteren Knopf an seinem Handgelenk. Ein leises Zischen erklang.
    »Sind Sie sicher, dass sie mich rumschleifen wollen? Sie sehen schrecklich müde aus.« Eine feinmaschige Atemmaske kam aus Fishers T-Shirt und legte sich schützend über seine Nase und den Mund.
    »Was redest du da, ich bin nicht …« Plötzlich wurde der Griff des Wachmanns lasch und er sank zu Boden. Mit etwas Mühe gelang es Fisher, ihn hinter die Tarnwand zu zerren. Dann knackste er mit den Fingerknöcheln.
    »Jetzt sind Sie dran, Dr. X. Wer sich mit einem Fisher anlegt, hat alle Fishers gegen sich.«
    Er richtete sich zu seinen vollen ein Meter fünfzig auf und stolzierte mit entschlossenen, selbstbewussten Schritten davon.

ZWANZIGSTES KAPITEL
    Circa dreihundert Milliliter des neuen Schlummergases sollten einen Neunzig-Kilo-Mann bewusstlos machen. Das wurde ganz eindeutig von meinem Papa bewiesen, der es für Suppe hielt.
    Fisher Bas, Experimentaufzeichnungen
    Ganz im Zentrum des Laborkomplexes befand sich eine schmale Treppe, die hinauf zur Spitze der Pyramide zu führen schien. Als Fisher sich die Wendeltreppe hinaufschlich, warf er einen Blick auf den Herzfrequenzmesser an seinem Handgelenk. Er mochte es gar nicht, wenn der Wert so hoch war.
    Auf Ebene zehn betrat Fisher einen engen, dunklen Gang, der nur von einem seltsamen grünlichen Licht beleuchtet wurde. Auf einem Schild an der Wand stand: »Kontrollzentrale. Betreten verboten, außer man hat die Absicht, mit den Haien zu baden.« Fisher tastete sich mit dem Rücken fest an die Wand gepresst weiter den Gang entlang und musste sich zusammennehmen, dass seine Knie nicht den Dienst versagten. Er versuchte auch, nicht an FF in seiner Werkzeugkastenverkleidung zu denken oder daran, was ihm zustoßen könnte.
    Auch wenn sein erster Impuls ihn dazu verleitet hatte, hinter FF herzujagen, war es weiser, erst Zwo zu befreien. FF war verkleidet, und Fisher konnte nur hoffen, dass es in irgendeinem Regal stand und ignoriert wurde. Solange niemand versuchte, ihn aufzumachen, um einen Schraubenzieher herauszuholen, war er sicher.
    Zwo dagegen befand sich in unmittelbarer Gefahr. Außerdem könnte er helfen, FF zurückzuholen – trotz der etwas problematischen Beziehung, die den Klon und das Ferkel verbanden.
    Der schmale Gang endete auf einer kleinen Galerie. Fisher spähte über das Geländer, das die Brücke aus Milchglas begrenzte.
    Vor der Galerie öffnete sich eine riesige Halle, deren Decke sich weit über Fishers Kopf befand. Es gab reihenweise Schaltflächen entlang der Wand gegenüber und Dutzende von Technikern, die alles überwachten, was in dem riesigen Firmenkomplex vor sich ging. Alle trugen tadellos saubere dunkelblaue Overalls, auf deren Rücken das TechX -Logo prangte.
    Inmitten des geschäftigen Treibens stand eine dunkle Gestalt. Sie war ganz in Schwarz gekleidet: glänzend schwarzer Overall, schwarze Handschuhe und schwarze Stiefel.
    Als der Mann sich umdrehte, um sich prüfend in der Halle umzusehen, stellte Fisher fest, dass er eine Maske trug. Sie sah fast so aus wie eine altmodische Gasmaske, aber sie war aus schwarzem Metall und hatte vor den Augen ein verspiegeltes Glasvisier.
    Der maskierte Mann war nicht besonders groß, aber etwas an seiner Haltung – die Füße fest auf den Boden gepflanzt wie Säulen, die Arme selbstzufrieden hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf hoch erhoben – ließ ihn größer erscheinen, als er war.
    Es war Dr. X in Fleisch und Blut – das heißt, falls er überhaupt aus Fleisch und Blut war. Denn soweit Fisher und alle anderen wussten, konnte er genauso gut ein Roboter sein.
    All der Frust, der sich über die Jahre der Schikane durch die Wikinger in Fisher aufgestaut hatte, kochte plötzlich über. Die Leben von Zwo und FF waren in Gefahr, nur wegen Dr. X Gier. Fisher musste dem machtverrückten Wissenschaftler Einhalt gebieten. Er konnte nicht glauben, dass er einmal hatte so sein wollen wie er.
    »Ich werde dir die Maske vom Gesicht reißen und deine Machenschaften aufdecken«, flüsterte Fisher leise. In diesem Augenblick hob Dr. X den Kopf. Es schien, als blicke er Fisher direkt an. Diese dunklen Stellen, dort wo eigentlich Augen sein sollten, ließen es Fisher eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Er hechtete zitternd hinter die Brüstung. Sein neu entdeckter Mut hatte seine

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