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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Grenzen.
    »Wie ist die Lage in Wal-Aquarium drei?«, wehte Dr. X gedämpfte Stimme zu ihm hinauf.
    »Die Wale scheinen auf die Musik zu reagieren«, sagte einer seiner Mitarbeiter.
    »Ich brauche keine bloße Reaktion«, ertönte X Stimme erneut, und diesmal klang sie bedrohlicher. »Ich will, dass sie tanzen. Also tanzen sie?«
    »Ähm … unser Meerestierverhaltensspezialist ist gerade dabei, das festzustellen, Sir.«
    »Gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Daraufhin entfernte sich Dr. X etwas weiter, und seine Stimme wurde zu leise, als dass Fisher sie noch verstehen konnte.
    Nachdem einige Minuten verstrichen waren, ging Fisher in die Hocke und riskierte einen weiteren Blick über die Brüstung. Glücklicherweise war Dr. X Aufmerksamkeit noch auf etwas anderes gerichtet. Fisher suchte auf den Bildschirmen an den Wänden seinen Doppelgänger.
    Aber seine Aufmerksamkeit wurde von Hunderten von Bildern gefesselt, die ihm die ganze Tragweite von Dr. X verrückten Machenschaften und seine wahren Absichten verrieten.
    Bei dem Experiment mit den tanzenden Walen ging es nicht um bloße Belustigung. Fisher wurde Zeuge, wie ein Arbeiter am Aquarium die Bewegungen der Wale mit Klängen, die ins Wasser übertragen wurden, kontrollierte. Die Wale änderten ihre Schwimmrichtung, drehten sich um und kamen sogar auf Stichwort an die Wasseroberfläche.
    Auf einem anderen Monitor sah Fisher ein Aquarium mit Weißen Haien, die auf dieselbe Art dressiert wurden …
    Fisher erschauerte.
    Wieder ein anderer Bildschirm zeigte verschiedene von Dr. X neuesten Wischmopp-Modellen und Dr. X schritt gerade durch die Halle, um sie zu begutachten.
    »Wie gut funktioniert das Modell M-13A?«
    »Perfekt, Sir«, sagte ein Mitarbeiter. »Es sollte in wenigen Monaten in die Massenproduktion gehen können.«
    Dr. X hatte der Öffentlichkeit bereits viele vollautomatische Geräte präsentiert; seine Roboter übernahmen das Kochen und Putzen und die Menschen liebten sie dafür.
    »Großartig«, erwiderte Dr. X. »Und jetzt lassen Sie mich den Omega-Betriebsmodus sehen.«
    »Ja, Sir.« Der Techniker fasste an sein Headset und sprach ein paar Worte hinein. Ein paar Sekunden später hörten die Wisch-Roboter auf, den Fliesenboden zu wischen, und fingen an zu surren und zu zucken. Kurz darauf spross aus ihnen eine Auswahl ziemlich gemeiner Waffen.
    »Eliminieren!«, hörte man sie mit metallisch monotoner Stimme sagen. »Eliminieren …«
    Killermaschinen getarnt als Haushaltsgeräte! Fisher blieb die Spucke weg. Schon bald würden sie sich in jedem Haushalt befinden …
    Der größte Bildschirm zeigte zwei Metallplattformen, die fest am Boden verschraubt waren. Fisher wurde Zeuge, wie eine Gruppe Techniker in Labormänteln sich auf die linke Plattform stellten. Ein paar Sekunden später war ein heller Blitz zu sehen.
    Plötzlich standen sie auf der anderen .
    Fisher war platt. Er musste daran denken, wie Dr. X ein Auto von einem Ende der Stadt zum anderen gebeamt hatte. Damals hatte Dr. X behauptet, dass die Technologie, mit der man erfolgreich Menschen beamen konnte, noch Jahrzehnte auf sich warten lassen würde, falls es überhaupt jemals möglich wäre. Aber hier fand es nun statt.
    Fisher gefror das Blut in den Adern, als ihm klar wurde, was als Nächstes kommen würde.
    BWH . Beamen. Die Möglichkeit, von heute auf morgen ganze Armeen zu erschaffen und sie sofort überall in die Welt transportieren zu können.
    Dr. X wäre in der Lage, die ganze Welt zu erobern.
    Noch mehr Grund, Zwo zu finden und von hier zu verschwinden, bevor Dr. X merkte, dass er bereits über eine geeignete Probe des BWH verfügte.
    Am anderen Ende der Kontrollzentrale wurde ein Monitor von den Signalen verschiedener Überwachungskameras gespeist. Ein paar Sekunden lang war auf dem Bildschirm eine Person in einer kleinen Zelle zu sehen. Mit zusammengekniffenen Augen konnte Fisher das Spiegelbild seiner selbst erkennen.
    Ein Aufseher nahm gerade Zwos leeres Essenstablett mit – zumindest hatten sie nicht vor, ihn verhungern zu lassen.
    Als Fisher den Blick wieder von dem Monitor abwandte, sah er den Aufseher mit dem Tablett in die Kontrollzentrale kommen. Es hatte bloß ein paar Sekunden gedauert, bis er erschien. Also musste sich Zwos Zelle direkt hinter der Tür am gegenüberliegenden Ende der Halle befinden.
    Fisher kramte in seiner Ausrüstung herum. Er hatte gerade genug Seil, um sich von der Galerie herunterzulassen, auch wenn das bedeutete, dass er sich in die

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