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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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falls sich eine Gelegenheit bietet. Er sollte zwar vorsichtig sein und nichts riskieren, aber wenn es eine Chance gab, sollte er zuschlagen. Etwas, das wie eine solche Chance aussah – und ja, sie hatten es darauf angelegt, dass es so aussah –, hat sich tatsächlich ergeben, und Larkins hat sich verpflichtet gefühlt, seine Männer einzusetzen. Anfangs hat er nur acht vorgeschickt, aber als sich die wahre Stärke des Gegners gezeigt hat, hat er auch noch die restlichen Leute – sechs an der Zahl – in die Waagschale geworfen.« Roderick schnitt eine Grimasse.
    »Es hat nicht geklappt.«
    »Das heißt … wir haben weitere vierzehn Männer verloren.« Alex’ Augen funkelten.
    »Und das ist Delborough zuzuschreiben.«
    »In der Tat.« Daniel sah Roderick an.
    »Demnach ist Larkins jetzt ganz auf sich allein gestellt?«
    Roderick nickte.
    »Ich habe ihm gesagt, dass wir nicht noch mehr Männer
erübrigen können, insbesondere wenn er nichts weiter tut, als auf diesen kleinen Dieb zu warten. Beim augenblicklichen Stand der Dinge kann er nichts anderes unternehmen, nicht bei diesem Schnee und solange Delborough in der Herzogsresidenz bleibt.«
    »Können wir diesen Bau nicht irgendwie stürmen?«, fragte Alex.
    Roderick schüttelte den Kopf.
    »Das würde ich nicht raten. Ich kann mich vage daran erinnern, dass die ganze Familie Cynster sich über Weihnachten dort zu treffen pflegt. Der Herzog und seine fünf Cousins haben allesamt gedient und in Waterloo gekämpft.«
    »Daher wird Delborough sie kennen«, meinte Alex.
    »Er war auch in der Armee und in Waterloo.«
    »Ebenso wie die anderen vier – die drei Kuriere und MacFarlane«, fügte Daniel hinzu.
    »Dann wird das die Verbindung zwischen Cynster und Delborough und den anderen sein. Somersham Place könnte als Zwischenstation für alle oder mehrere dienen.« Alex schnitt eine Grimasse.
    »Oder nur für Delborough.«
    Sie grübelten eine Weile vor sich hin, ehe Alex weiterredete.
    »Das alles scheint verwickelter zu sein, als wir erwartet hatten. Meine Vorhersage, dass der Colonel sein Ziel erreichen würde, war richtig, und obwohl es schade ist, dass wir unsere Chance, ihn abzufangen oder sogar unschädlich zu machen, vertan haben, wollen wir doch eigentlich den Originalbrief … Und ich muss sagen, dass ich angesichts dessen, was Delborough seit seiner Ankunft unternommen hat, mehr
und mehr dazu neige zu glauben, dass er eine Kopie überbringt.«
    Roderick klappte den Mund auf, doch Alex sprach einfach weiter:
    »Allerdings können wir das nicht mit letzter Sicherheit sagen, deshalb brauchen wir die Briefrolle, die er überbringt. Falls wir den Colonel ebenfalls in die Finger bekommen, können wir ihn sicherlich überreden, uns zu sagen, wer von seinen Freunden den echten Brief im Gepäck hat und über welchen Hafen er einreist.«
    Daniel mischte sich ein.
    »Delborough dürfte nicht leicht zu knacken sein.«
    »Stimmt.« Alex lächelte kühl.
    »Aber ich würde es sehr gern versuchen. Leider stimme ich mit dir darin überein, dass es nur noch eine entfernte Chance gibt, ihn zu erwischen – es sei denn, uns fiele die rothaarige Dame in die Hände, aber vielleicht nicht einmal dann. Man kann nicht wissen, wie viel sie ihm bedeutet, und davon abgesehen, habe ich ein sehr schlechtes Gefühl im Hinblick auf diesen Drahtzieher.«
    Roderick legte die Stirn in Falten.
    »Wieso?«
    »Meiner Ansicht nach gehören Delborough und seine Freunde nicht zu den Männern, die ihr Schicksal – ihr Leben und den Erfolg ihrer Mission – in die Hände eines anderen legen, es sei denn, sie haben großen Respekt vor ihm.«
    »Und vor jemandem, der so viel Respekt genießt«, sagte Daniel, »sollten wir ein wenig Angst haben?«
    »Doch keine Angst.« Verächtlich wischte Alex die Bemerkung beiseite.

    »Aber wir sollten uns dieser grauen Eminenz mit der nötigen Vorsicht nähern. Langsam kommt es mir so vor, als spielten wir ein Spiel – eine Art Schach. Denkt mal an unseren Umzug hierher – wir sind keine Zuschauer mit Logenplätzen, sondern Figuren … die einem Plan folgen. Wir müssen besser aufpassen – uns auf einen Feind mit Köpfchen einstellen. Nehmt zum Beispiel Delboroughs Handeln, den Grund, warum ich ihn für einen Lockvogel halte. Sein Umweg über London ergibt keinen Sinn – es sei denn, sein Auftrag lautete, uns aus der Reserve zu locken. Uns dazu zu bringen, unsere Männer auf ihn loszulassen, damit er sie angreifen und dezimieren kann. Er macht den Weg frei,

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