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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hoch her. Die Männer schauten in den Schnee hinaus und machten missmutige Bemerkungen; sie waren verärgert, weil die dichte Schneedecke jede Aussicht auf einen Überfall der Schwarzen Kobra endgültig zunichtemachte, wenigstens an diesem Tag.
    »Und wahrscheinlich auch in den kommenden Tagen.« Demon, der im nahen Newmarket ein Rennpferd stehen hatte, schüttelte den Kopf.
    »Ich schätze, wir können nicht einmal morgen ausreiten.«
    »Mach dir nichts draus.« Seine Frau Flick strahlte ihn über den Tisch hinweg an.
    »So kannst du ein paar Stunden mit deinen Kindern verbringen – das macht zumindest den Kleinen Spaß.«
    Die anderen Cynster-Frauen griffen die Idee sofort auf.
    Woraufhin alle Cynster-Männer ein entsetztes Gesicht machten.
    Doch das war, wie Deliah bald erkannte, nur vorgetäuscht. Die Cynsters und auch Chillingworth waren allesamt stolze Papas. Als die Kindermädchen später am Morgen die Kinder zu den Erwachsenen brachten, die sich mittlerweile in die langgestreckte Bibliothek verfügt hatten, waren die Männer nur allzu bereit, ihre Sprösslinge auf den Knien zu schaukeln und die verschiedenen mutmaßlichen Talente zu vergleichen.
    Ein Wettbewerb, der großes Gelächter auslöste.
    Trotz der Einschränkungen durch das Wetter herrschte
eine entspannte, freundliche, angenehm ungezwungene Atmosphäre.
    16. Dezember Bury St. Edmunds, Suffolk
    Alex ging allen voran durch die Empfangsräume des Hauses, in dem die Schwarze Kobra sich eingenistet hatte.
    »Das ist bestens geeignet. Sehr freundlich von den Bewohnern, wer sie auch sein mögen, es gerade dann freizumachen, wenn wir ein Hauptquartier in der Gegend brauchen.«
    Als Delborough mitsamt der Briefrolle London Richtung Cambridge verlassen hatte, war klar geworden, dass derjenige, der das Beweisstück bekommen sollte, sich nicht in der Stadt aufhielt. Nicht besonders überraschend angesichts der Tatsache, dass so kurz vor Weihnachten nur noch wenige einflussreiche Männer in der Hauptstadt residierten.
    Nachdem Larkins die Nachricht geschickt hatte, dass Delborough in Somersham Station machte, nah bei den unzähligen Landsitzen der wirklich Mächtigen, die im nördlichen Suffolk und dem benachbarten Norfolk verstreut lagen, hatte Alex befohlen, das Hauptquartier von Shrewton House – auch wenn der Aufenthalt dort sehr angenehm gewesen war – an einen Ort zu verlegen, der besser geeignet war, den Kurieren den Zugang zu den »wirklich Mächtigen« zu verwehren.
    Bury St. Edmunds lag genau richtig. Bislang hatte die Stadt sich als sehr gute Wahl erwiesen.

    »Creighton hat gehört, dass die Besitzer über Weihnachten Verwandte im Norden besuchen, deshalb hat er sich das Haus angesehen.« Daniel folgte Alex in den Salon, wo er sich auf ein mit Tüchern abgedecktes Sofa fallen ließ und die Füße auf den Couchtisch legte. Creighton war sein persönlicher Diener.
    »Anscheinend hat sich die Hintertür ganz leicht öffnen lassen.«
    »Sehr schön, denn in ein Gasthaus hätten wir nicht gehen können«, sagte Alex.
    »Kannst du dir vorstellen, was es für eine Gerede gäbe, wenn die Einheimischen M’wallah und die anderen zu Gesicht bekämen?«
    »Insbesondere beim Anblick der anderen«, stimmte Daniel ihm zu.
    Sie hatten eine ausgewählte Gruppe von Sektenanhängern zusammengestellt – sowohl Attentäter als auch Fußvolk –, die unter dem Kommando von M’wallah, Alex’ treu ergebenem indischen Hausburschen, als Leibgarde fungieren sollten; außerdem aber auch als gut ausgebildete schnelle Einsatztruppe, falls sie vom Hauptquartier aus eingreifen mussten. Wobei sie es normalerweise stets vorzogen, aus der Ferne zu agieren und Leute aus anderen Gruppen vorzuschicken, die nicht direkt mit ihrem Haushalt in Verbindung gebracht werden konnten.
    Die Identität der Schwarzen Kobra zu schützen war ihnen allen zur zweiten Natur geworden.
    Roderick kam hereingeschlendert und sah sich prüfend um. Dann steuerte er auf eine Anrichte an der Wand zu und versuchte, die Türen zu öffnen. Als er feststellte, dass sie abgeschlossen
waren, lächelte er in sich hinein, zog einen Dietrich aus der Tasche und ging in die Hocke.
    Einen Augenblick später sprangen die Schranktüren auf. Roderick steckte den Dietrich wieder ein, nahm eine Flasche aus dem Schrank und studierte das Etikett.
    »Egal, wer der Besitzer ist, was Brandy angeht, hat er jedenfalls einen guten Geschmack. Schön für uns.« Er stellte die Flasche zurück und richtete sich wieder auf.
    Alex

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