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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hatte die Gardinen am anderen Ende des Salons beiseitegeschoben und spähte aus dem Vorderfenster.
    »Da das Haus in die alten Arkaden gebaut ist, können wir tagsüber sogar die Vorhänge auflassen. Die Fassade ist so schattig und düster, dass man uns von der Straße aus nicht entdecken kann.«
    Das Haus gehörte zu einer kurzen Reihe von Gebäuden, die in die massiven Bögen an der Westseite der zerfallenen Abteikirche gebaut worden waren.
    »Delborough hat also in Somersham Zuflucht gesucht.« Daniel sah Roderick an.
    »Warum gerade dort?«
    »Nicht in dem Dorf, sondern in Somersham Place. Das ist die Hauptresidenz des Dukes of St. Ives – Devil Cynster.«
    »Der Name sagt mir nichts.« Alex setzte sich neben Daniel auf das Sofa.
    »Könnte St. Ives Delboroughs Kontaktmann sein? Ist der Herzog in der Position, uns zu schaden?«
    Kopfschüttelnd ließ Roderick sich in einen Sessel gegenüber dem Sofa fallen.
    »Warum Delborough sich ausgerechnet diesen Ort ausgesucht hat, ist mir ein Rätsel. St. Ives hat zwar außerordentlich
gute Kontakte zur guten Gesellschaft, sogar zu den oberen Zehntausend, aber er ist kein politisches Schwergewicht, zumindest nicht in der Außenpolitik. Anschuldigungen von St. Ives würde Papa einfach abschütteln und vergessen. Um den brauchen wir uns bestimmt keine Sorgen zu machen. Außerdem glaubt Larkins, dass Delborough die Briefrolle noch bei sich hat, was vermuten lässt, dass Somersham nur eine Zwischenstation ist – eine sichere Zuflucht vielleicht –, von der aus Delborough die letzte Etappe zum eigentlichen Ziel in Angriff nimmt.«
    »Irgendwelche Ideen, wo dieses ›eigentliche Ziel‹ sein könnte?«, fragte Alex.
    »Ich nehme an, die anderen Kuriere sind ebenfalls dahin unterwegs.«
    »Ich denke, davon können wir ausgehen«, pflichtete Roderick ihm bei.
    »Es muss eine Person geben, die das alles ausgeheckt hat – irgendjemand zieht im Hintergrund die Fäden. Und die große Frage lautet: Wer?«
    Alex nickte.
    »Wer es auch sein mag, das ist die Person, die uns wirklich Sorgen machen sollte – gegen die wir angehen müssen. Und der sicherste und einfachste Weg, das zu tun, besteht darin, dafür zu sorgen, dass sie den Originalbrief niemals erhält.«
    Die anderen beiden nickten zustimmend.
    »Also, was hat Larkins berichtet?«, fragte Daniel.
    Roderick hatte einen Umweg gemacht, um sich in Newmarket mit Larkins zu treffen.
    »Sein kleiner Dieb befindet sich noch im Haus; er ist nach wie vor unentdeckt und kann sich frei bewegen. Leider hat
es in der Gegend besonders heftig geschneit. Als Larkins letzte Nacht mit dem armen Schlucker gesprochen hat, war der Junge zuversichtlich, dass er die Rolle finden und rausschmuggeln kann, aber jetzt, wo so viel Schnee liegt, muss er, selbst wenn er die Rolle gemopst haben sollte, mit der Übergabe warten, bis es taut.«
    »Ich nehme an, Larkins war klug genug, dem kleinen Dieb einen Treffpunkt zu nennen, der nicht in der Nähe liegt?«, fragte Alex.
    Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte Roderick.
    »Er hat einen Ort gewählt, den jeder finden kann – die Kathedrale von Ely.«
    »Oh, das ist gut.« Alex lächelte ebenfalls.
    »Nicht gerade schicklich, eher … überheblich. Ganz im Stil der Schwarzen Kobra.«
    »Er hat sich schon gedacht, dass dir das gefallen würde.«
    »Stimmt, aber … ich muss sagen, dass Larkins bislang die übliche Effektivität vermissen lässt.« Alex sah Roderick in die Augen.
    »Immerhin ist Delborough noch am Leben, und wir warten nach wie vor auf die Briefrolle.«
    Roderick zuckte die Achseln.
    »Das kannst du doch nicht Larkins ankreiden. Wäre dieser verflixte Rotschopf nicht gewesen, hätten wir Delborough schon in Southampton erwischt. Und die Rolle auch. Wie du es vorausgesagt hast, ist der gute Colonel nach den Attacken der beiden Meuchelmörder, die wir in Kapstadt an Bord geschmuggelt haben, davon ausgegangen, dass er nur Messer zu fürchten hat.«

    »Auch wenn es schön ist, Recht zu bekommen«, erwiderte Alex trocken, »haben wir zwei gute Männer geopfert, und Delborough läuft immer noch mit seiner Briefrolle in Cambridgeshire herum.«
    Alex mochte es nicht, wenn sie Anhänger verloren.
    Roderick seufzte.
    »Mittlerweile sind es mehr als zwei.«
    »Was?« Die scharfe Frage kam von Alex und Daniel gleichzeitig.
    »Das ist der Rest von dem, was Larkins zu berichten hatte. Wie ihr euch vielleicht noch erinnert, hatten wir ihn angewiesen, sich Delborough oder die Rolle zu schnappen,

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