Mein ungezähmtes Herz
schließlich sind die beiden in Dover an Land gegangen, und zwei aus eurer Truppe …« – Demon nickte Gervase und Tony zu – »… haben sie abgefangen und in das Versteck gebracht.«
»Hamilton ist ein guter Mann«, sagte Del.
»Irgendwelche Neuigkeiten von den beiden anderen?«
»Davon hat Royce nichts gesagt«, erwiderte Demon; »also bin ich davon ausgegangen, dass er noch nichts gehört hat.«
Nach dem Abendessen versammelten die Männer sich im Billardzimmer.
Als Vane, der Letzte, der sich ihnen anschloss, eintrat und die Tür hinter sich zumachte, schaute Devil auf.
»Wie sieht es aus?«
Vane grinste trocken.
»Einen Augenblick werden sie uns in Ruhe lassen. Sie haben die Köpfe zusammengesteckt, zweifellos um einen frühmorgendlichen Ausflug zu planen.«
Del hatte sich bereits gefragt, ob Deliah womöglich etwas in dieser Richtung vorhatte. Nun machte er ein entsetztes Gesicht.
»Doch wohl nicht alle?«
Devil sah ihn bloß an, während die anderen Beweibten nickten.
»Ausnahmslos, was natürlich die Frage aufwirft, wie wir damit umgehen sollen. Wie können wir sie davon abhalten?«
»Wir müssten sie nur ein paar Stunden aufhalten«, bemerkte Richard.
»Lange genug, um sicherzustellen, dass sie die Kathedrale nicht rechtzeitig erreichen.«
»Wir könnten sie in ihren Zimmern einschließen«, schlug Demon vor.
»Alathea kann Schlösser knacken«, konstatierte Gabriel.
»Francesca auch, glaube ich«, bemerkte Gyles.
»Was wir auch tun, es muss ihre Bewegungsfreiheit einschränken, und zwar effektiv, sonst werden die, die sich befreien können, den anderen zur Hilfe kommen.«
»Wie wäre es, wenn wir ihnen die Transportmittel wegnähmen – in diesem Fall die Pferde?«, fragte Lucifer.
»Sag den Stallburschen, sie sollen länger schlafen. Wenn die Tiere nicht gesattelt oder angespannt sind, können die Damen uns nicht folgen.«
Demon räusperte sich.
»Flick kann alles satteln, was vier Beine hat. Und sie ist durchaus in der Lage, den anderen beizubringen, wie man Pferde vor eine Kutsche spannt.«
»Catriona ebenfalls«, bemerkte Richard.
»In der Richtung kommen wir auch nicht weiter.«
Sie zerbrachen sich den Kopf. Einige der Vorschläge waren sehr einfallsreich, doch alle erwiesen sich als undurchführbar.
Devil trommelte mit den Fingern auf den Billardtisch.
»Wir müssen sie nur davon abhalten, früh am Morgen aufzutauchen, vor oder während der heißen Phase. Eigentlich wäre es nicht schlecht, wenn sie nach dem Einsatz in Ely ankämen, sagen wir so gegen zehn. Auf diese Weise könnten wir alle zusammen nach Elveden reiten – eine Variante, die uns zumindest die schwache Hoffnung lässt, dass unsere Ehen auch weiterhin glücklich verlaufen.«
Die anderen schwiegen einen Moment, dann gab Vane zu:
»Das sollten wir tatsächlich bedenken. Es besteht keine Veranlassung, unnötigen Streit heraufzubeschwören, indem wir die Damen von dem, was wir möglicherweise erreichen, ausschließen.«
»Was wir brauchen«, konstatierte Gyles, indem er Devil in die Augen sah, »ist eine Idee, wie wir sie davon abhalten können, vor dem Morgengrauen das Bett zu verlassen.«
Lucifer runzelte die Stirn.
» Das dürfte ja wohl kein Problem sein.«
Gabriel schnaubte.
»Unglücklicherweise ist ihre Entschlossenheit nicht zu unterschätzen. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass sie zu erschöpft sind, um sich zu rühren. Wir brauchen etwas, das sicherer ist.«
»In der Tat.« Devil klang sehr entschlossen.
»Und wie mir soeben klar geworden ist, haben wir im Grunde nur eine Möglichkeit.«
14
18. Dezember Somersham Place, Cambridgeshire
Später am Abend, auf dem Weg zu Deliahs Zimmer, kreisten Dels Gedanken um die Strategie, die Devil vorgeschlagen hatte, um das Problem mit den Frauen zu lösen.
Sie erforderte in jedem Fall ein dreistes Vorgehen, doch sie würde funktionieren, und ihm fiel auch nichts Besseres ein.
Jeder Mann, der mit einer der betroffenen Damen verbunden war, hatte versprochen, seinen Beitrag zu leisten. Nur Tony und Gervase waren verschont geblieben. Doch während alle anderen – da sie verheiratet waren – eine gute Ausgangsbasis hatten, um den daraus resultierenden unvermeidlichen Sturm zu überstehen, war seine Lage wesentlich prekärer.
Wenn er nichts unternahm, um seine Position zu festigen, ehe er Devils Plan in die Tat umsetzte, bestand die Gefahr, dass er alles verlor, dass er Deliah verlor. Und das war etwas, was er sich nicht vorstellen
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