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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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– aushändigte.
    »Und dann«, sagte Del mit einem tiefen Blick in die dunklen Augen des Jungen, »rennst du. Als ob der Teufel hinter dir her wäre. Du läufst zu einem von diesen drei Herren.« Del deutete auf Tony, Gervase und Gyles.
    »Sie werden in diesen Verkleidungen stecken.«
    Gyles hielt eine Kutte hoch, damit der Junge sie begutachten konnte.
    »Wir werden wie Mönche aussehen und die Kapuzen aufhaben, aber du weißt ja, wer darunter steckt.«
    Sangay nickte und musterte die drei kräftigen Männer mit großen Augen. Dann wandte er sich an Del.
    »Sie sind also meine Leibwächter?«
    Del lächelte, denn ihm fiel ein, dass hochstehende Persönlichkeiten in Indien häufig Leibwächter hatten – als Statussymbol.
    »Exakt. Genau wie bei einem Maharadscha, du wirst deine eigene Leibgarde haben.«
    Sangay war offensichtlich mehr als begeistert.
    »Und«, warf Gervase ein, »wie alle, die Leibwächter haben, musst du ihnen in einer gefährlichen Situation prompt gehorchen.«
    Sangay riss die Augen weit auf und nickte eifrig.

    »Oh ja, Sahib. Ich tu alles, was Sie und die anderen beiden sagen.«
    Gervase senkte den Kopf und bemühte sich, keine Miene zu verziehen.
    »Gut.« Del zog das Gespräch wieder an sich.
    »Jetzt solltest du nach unten gehen, zu den anderen. Heute gibt es für dich nichts mehr zu tun. Cobby weckt dich morgen früh, wenn wir aufbrechen müssen. Dann gibt er dir auch die Briefrolle.«
    »Ja, Sahib.« Abrupt setzte Sangay eine ernste Miene auf, dann rutschte er von seinem Stuhl herunter und verneigte sich feierlich, erst vor Del, dann vor Devil und schließlich vor den drei anderen.
    Dann lief er mit nun wieder strahlendem Gesicht zu Cobby hinüber.
    Dels ehemaliger Bursche grinste unwillkürlich, verbeugte sich zackig vor der Männerschar und brachte den Jungen aus dem Zimmer. Sligo folgte den beiden und schloss die Tür.
    Del sah zu Deliah hinüber. Ihre Stirn war immer noch leicht gerunzelt.
    Er fragte sich, welchen Grund das haben mochte, welcher Teil ihres Plans keine Zustimmung bei den Damen fand, doch in dem Augenblick, in dem Deliah ihm in die Augen sah, erklang der erste Gong, der zum Abendessen rief.
    Gyles kam ihm zur Hilfe. Mit einem charmanten Lächelnd reichte er Deliah die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen – wobei er über ihren Kopf hinweg Del zublinzelte – und geleitete sie mit einer Verneigung zur Tür.

     
    Gerade als sie sich dem Hauptgang zuwenden wollten, kam Demon ins Speisezimmer spaziert, drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange und ließ sich mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf dem Stuhl neben ihr nieder. Während er sich von der Platte mit Roastbeef bediente, die Webster ihm sofort hinhielt, berichtete er den anderen:
    »Ich bin ziemlich schmutzig geworden, aber es sieht nicht danach aus, als würde es noch einmal schneien. Die Temperaturen steigen. Morgen sind die Straßen wahrscheinlich wieder passierbar, und das Leben geht ganz normal weiter.«
    »Großartig.« Devil lächelte.
    »Dann können wir unseren Plan in die Tat umsetzen.«
    »Was hat Wolverstone dazu gesagt?«, fragte Del.
    Demon bleckte die Zähne.
    »Kurz und bündig … wir sollen ihn auf jeden Fall durchführen und hinterher nach Elveden kommen, mit allem, was uns in die Falle gegangen ist. Er erwartet uns.«
    Del spürte, wie seine Brust sich erwartungsvoll weitete. Ein vertrautes Gefühl, das ihn oft erfasst hatte, wenn der Befehl zum Angriff kam.
    »Irgendeine Nachricht von den anderen drei Kurieren?«
    »Ja und nein«, erwiderte Demon.
    »Du bist der Erste, der Elveden erreicht, doch einer von deinen Kumpels, Hamilton, ist ebenfalls in England angekommen. Er befindet sich in einem geheimen Unterschlupf in Surrey.«
    »Wahrscheinlich in Trenthams Haus«, bemerkte Gervase.
    Demon nickte und aß einen Bissen.
    »Ja genau, das war der Name.« Er sah Del an.
    »Nun, da Royce weiß, dass du bald am Ziel bist, hat er
Hamilton und seiner Eskorte Bescheid gegeben, sich auf den Weg zu machen. Trentham hat berichtet, dass Hamilton eine Miss Elphinstone dabeihat.«
    Del verschluckte sich und hustete, dann gelang es ihm durchzuatmen.
    »Die Nichte des Gouverneurs? Wie zum Teufel ist sie an ihn herangekommen?«
    Demon zuckte mit den Schultern.
    »Die Einzelheiten sind Royce nicht bekannt. Scheint eine interessante Geschichte zu sein. Offenbar ist sie schon seit Aden bei ihm. Er ist über Alexandria und Marseille nach Boulogne gereist, wo er wohl ein wenig Ärger bekommen hat, doch

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