Mein ungezähmtes Herz
Beine spreizte und sie nahm.
Sie erfüllte.
Und sie sich ihm willig öffnete.
Del hatte aufgegeben, ließ sich mitreißen, kapitulierte vor der überwältigenden Liebe, die er für Deliah empfand.
Dem wahren Grund, warum er sie so sehr brauchte.
Es zuzugeben war einfacher, als er gedacht hatte – endlich konnte er Deliah dieses Gefühl offenbaren. Doch dann ging es mit ihnen durch, trieb sie beide vor sich her und machte sie taub und blind für alles außer dem Brennen in ihren Adern, dem heißen Sehnen, eins zu werden, und dem erbarmungslosen Drang, den Höhepunkt zu erreichen.
Ihre trommelnden Herzen feuerten sie an.
Ihr Begehren führte sie in ungeahnte, schwindelnde Höhen.
In einen atemberaubenden Rausch, helle Ekstase.
Und dann stürzten sie.
Deliah schrie Dels Namen, als sie an ihn geklammert in den Abgrund fiel.
Willig ließ er sich mitreißen und erstickte den eigenen Schrei in ihrer Halsbeuge.
So fielen sie durch die schwindende Helligkeit auf die Erde zurück, wo sie sich inmitten des goldenen Feuerscheins absolut befriedigt im Bett wiederfanden.
Und, wie Del vermutete – und hoffte – mit einem besseren Verständnis füreinander.
Nie im Leben hatte er sich so lustvoll erschöpft gefühlt.
Nie war der Liebesakt so beglückend gewesen.
Und nie war er sich so verletzlich vorgekommen – als hätte er sein Herz und seine Seele in Deliahs Hände gelegt.
Deliah schlummerte nicht sofort zufrieden ein. Obwohl sie äußerst zufrieden war, bis in die Zehenspitzen, dennoch … die Neugier ließ ihr keine Ruhe. Was genau hatte sich verändert? Und, was noch wichtiger war, warum?
Del hatte seinen Schutzschild abgelegt, alle Schranken geöffnet und sie in seine Seele blicken lassen. Mit bestechender Aufrichtigkeit hatte er ihr gezeigt, was er fühlte.
Aber warum? Oder besser, warum gerade jetzt?
Nach und nach dämmert ihr, dass Dels Mission am nächsten Tag womöglich erfüllt sein würde. Falls er, wie sie vermutete, in Cambridgeshire bleiben wollte, bis seine Freunde in Sicherheit waren, würde er sie wahrscheinlich mit einer Eskorte nach Norden schicken.
Sobald sein Auftrag erledigt war, bestand für sie keine Gefahr mehr, und daher für ihn auch keine Veranlassung, sie länger bei sich zu behalten.
War dies ihr letztes Mal? Diese Nacht die letzte, die sie gemeinsam verbringen würden?
Angst stieg in ihr auf und schnürte ihr die Luft ab.
Del berührte ihre Stirn und ließ die Fingerspitzen über ihre Schläfe zu ihrer Wange gleiten.
Als Deliah die Augen aufschlug, blickte sie direkt in seine.
Ängstlich musterte sie Dels Gesicht und wartete mit angehaltenem Atem, dass er ihr das Ende ihrer Beziehung verkündete.
Er sah sie unverwandt an, ohne auch nur den Hauch eines Zweifels im Blick.
»Ich will, dass du mich heiratest.«
Deliah klappte den Mund auf, um zu protestierten – dann erst begriff sie, was er gesagt hatte.
Ihre Welt begann sich zu drehen.
Sie blinzelte überrascht und sah ihn an.
»Wie bitte?«
Del runzelte die Stirn, bemühte sich aber sofort, wenn auch nicht ganz erfolgreich, sie wieder zu glätten.
»Du hast mich schon verstanden. Es kann dir doch nicht entgangen sein …« Als er ihr Gesicht und ihre Augen sah, wurden die Runzeln auf seiner Stirn zu tiefen Falten. Er biss die Zähne zusammen.
»Ich möchte um deine Hand anhalten – was immer man bei so einer Gelegenheit sagt, betrachte es als gesagt.«
Mit offenem Mund starrte Deliah ihn an.
Del gab den Versuch, seine Gesichtszüge zu kontrollieren, endgültig auf.
»Warum zum Teufel bist du so erstaunt?«
Der Ausdruck in Deliahs Augen, in jeder Linie ihres Gesichts, verriet ihm, dass sie verblüfft und erschrocken war – völlig perplex.
»Äh …« Endlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mir einen Antrag machst – das ist alles.«
» Alles? « Del kniff die Augen zusammen. Wenn sie nicht damit gerechnet hatte … seine Miene verfinsterte sich weiter, und er stützte sich auf einen Ellbogen auf, damit er sie besser sehen konnte.
»Wir schlafen seit fast einer Woche miteinander. Was glaubst du, zu welcher Sorte Mann ich gehöre?«
»Zur üblichen.«
Del versteifte sich, doch dann wedelte Deliah mit der Hand, als wollte sie ihre Worte zurückholen.
»Nein – warte. Ich will es dir erklären.«
»Ich bitte darum«, presste er zwischen den Zähnen hervor.
Del war beinah beleidigt, als Deliah sich auf ihrem Kissen hochschob, um seinem bösen
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