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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Hauptstraße. Irgendwo wird es ein Gasthaus geben, an dem sie Halt machen können. In das gehen Cobby und Sligo hinein, wie um ein spätes Frühstück einzunehmen, was Sangay die Möglichkeit gibt, vom Wagen herunterzusteigen und querfeldein zur Kirche zu laufen.«
    »Mit der Briefrolle«, fügte Gervase hinzu.
    Del nickte.
    »Genau. Falls Larkins nach ihm Ausschau hält, so wie er es gesagt hat, wird er ihn kommen sehen und ihm in die Kathedrale folgen.«
    »Das könnte funktionieren«, bestätigte Devil.
    »Es gibt ein perfekt geeignetes Gasthaus an der Straße gegenüber der Kathedrale, der Weg zum Hauptportal der Kirche führt über offenes Gelände – ein Junge, der darüberläuft, insbesondere einer, der so angezogen ist wie Sangay, dürfte leicht zu sehen sein.«
    Die Männer schauten die Damen an. Sie nickten einmütig.
    »Und sobald er in der Kathedrale ist, bewachen ihn drei von euch – die alle nah bei ihm sind?« Deliah musterte Del mit fragend hochgezogener Braue.
    Der Colonel nickte.
    »Der Junge ist nicht allein, das werden wir ihm schon klarmachen.«
    Besänftigt neigte sie das Haupt und wandte sich wieder dem Wollknäuel zu, das sie gerade aufrollte.

    Die Männer interpretierten das Schweigen der Damen als Erlaubnis fortzufahren und steckten die Köpfe zusammen, um die Einzelheiten des Plans noch einmal kurz durchzugehen. Zu guter Letzt, auf einen Blick und ein Kopfnicken von Devil hin, trat Vane vom Tisch zurück und sah Richard, Lucifer und Gabriel auffordernd an. Daraufhin schlenderten die vier zu den Damen hinüber, stellten sich so auf, dass sie ihnen die Sicht auf die anderen Männer versperrten, und verwickelten sie in ein Gespräch.
    Ein Ablenkungsmanöver, das Devil, Del, Gyles, Tony und Gervase nutzen, um hastig das Zimmer zu verlassen.
    Während die fünf zu Devils Arbeitszimmer eilten, sagte Gyles seufzend.
    »Honoria hat es bemerkt.«
    »Francesca ebenfalls«, meinte Devil.
    Gyles schnitt eine Grimasse.
    »Was meinst du, geben sie uns eine Viertelstunde, ehe sie nach dem Rechten sehen?«
    »Wenn wir Glück haben.«
     
    Sie wollten mit Sangay reden; ihn ungestört auf seine Rolle vorbereiten. Nicht, dass die Damen den Jungen zu sehr abgelenkt hätten. Die Flucht war eher eine Art Selbstschutz.
    Im Arbeitszimmer angekommen schickte Devil Webster nach Sligo, Cobby und Sangay. Als die drei eifrig und gespannt auf die Rollen, die sie spielen sollten, auf der Bildfläche erschienen, erklärte Del ihnen den Plan und die Strategie, dann führte er sie Schritt für Schritt durch die Aufgaben, die sie zu erledigen hatten.
    Als er an der Stelle angekommen war, wo der Wagen, auf
dem Sangay sich versteckt hatte, den Stadtrand von Ely erreichte, wurde er von einem leisen Klopfen unterbrochen.
    Alle starrten die völlig unschuldige Holzvertäfelung an.
    Obwohl Devil nicht »Herein!« rief, drehte sich einen Moment später der Knopf, die Tür ging auf, und Deliah trat ein.
    Nach einem prüfenden Blick in die Runde konzentrierte sie sich auf Sangay.
    »Geht es dir gut, mein Junge?«
    Del schaffte es gerade noch, die Augen nicht zu verdrehen.
    Doch Sangays unschuldige Antwort sorgte für Entspannung. Er nickte aufgeregt und mit glänzenden Augen.
    »Oh ja, Miss. Ich darf auch mitmachen. Der Colonel-Sahib hat es mir gerade gesagt.«
    Dann richtete er seinen Blick und seine Aufmerksamkeit wieder auf Del.
    Del sah zu Deliah hinüber.
    Sie erwiderte seinen Blick, wobei sich ihre Augen ein klein wenig verengten, dann schloss sie die Tür, ging durchs Zimmer und setzte sich auf einen Stuhl in Sangays Nähe.
    »Ich möchte auch zuhören.«
    Sangay wirkte sehr glücklich, deshalb riss Del sich zusammen und fuhr ruhig fort, den Plan zu erläutern.
    Als er an dem Punkt anlangte, an dem Cobby und Sligo den Wagen verlassen und in das Gasthaus gehen sollten, sodass Sangay heruntersteigen und zur Kathedrale laufen konnte, runzelte Deliah die Stirn, doch Gott sei Dank hielt sie den Mund und ließ ihn weitermachen.
    Del gab sich große Mühe, Sangay – und damit auch Deliah,
die zweifellos als Repräsentantin der Damen fungierte – klarzumachen, dass der Junge, sobald er die Kathedrale betrat, von zahlreichen Männern beschützt werden würde, von denen drei nur dazu abgestellt waren, dafür zu sorgen, dass ihm kein Haar gekrümmt wurde. Er konnte ohne Unterbrechung mit seinen Erklärungen fortfahren, bis er zu der Stelle kam, an der Sangay die Briefrolle dem bösen Sahib – oder sonst jemandem, der sie holen kam

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