Mein ungezähmtes Herz
wollte, denn es war vollkommen inakzeptabel.
Also musste er dringend alles Nötige in die Wege leiten – um ihre Hand bitten und sie an sich binden, was ihm das
Recht gab, sie zu schützen, um jeden Preis. Sobald sie eingewilligt hatte, seine Frau zu werden, konnte sie sich nicht mehr beschweren, wenn er alles, wirklich alles unternahm, damit sie nicht in Gefahr geriet.
Sie konnte es zwar versuchen, doch in dem Fall stand sie auf unsicherem Grund.
An Deliahs Tür angekommen hielt Del inne, denn ihm war bewusst geworden, dass es, abgesehen von allem anderen, für ihn fundamental wichtig war zu wissen, dass sie sich ohne jeden Zweifel zu ihm bekannte – sich für ihn entschieden hatte – und dass sie in Sicherheit war. Irgendwie brauchte er sie für sein inneres Gleichgewicht; sie war nicht mehr wegzudenken aus dem Leben, das er führen wollte.
Ohne Deliah gab es keine Zukunft für ihn, und er konnte es nicht länger ertragen, ihre Zustimmung, sein Leben teilen zu wollen, nicht zu haben.
Ehe er aufbrach, um die Schwarze Kobra zu stellen, musste er sicher sein, dass sie da sein würde – seine Frau werden würde –, wenn er zurückkam.
Entschlossen fällte er eine Entscheidung, griff nach dem Knauf und öffnete die Tür.
Im Kamin flackerte ein Feuer, und auf dem Nachtschränkchen neben dem Bett brannte eine einzelne Kerze. Jenseits ihres goldenen Scheins lag das Zimmer im Dunkeln.
Deliah erwartete ihn offenbar. Sie war schon im Nachthemd und hatte einen warmen Schal um die Schultern geschlungen, um die Winterkälte abzuhalten. Sie stand mit verschränkten Armen vor dem Kamin und schaute in die Flammen. Als er näher kam, drehte sie sich um und lächelte.
In diesem Lächeln lag alles, was er sich wünschte, nicht
nur in dieser Nacht, sondern in jeder Nacht bis an sein Lebensende.
Er lächelte zurück und blieb vor ihr stehen. Dann schaute er ihr in die Augen und zog sie in seine Arme.
Deliah musterte ihn prüfend.
Etwas von seiner Entschlossenheit und seinen Absichten schien ihm anzusehen zu sein. Sie legte den Kopf schief und öffnete die Lippen ….
Schnell beugte Del sich herab und küsste sie. Drückte sie fest an sich, sobald sie nach einer Schrecksekunde reagierte. Leidenschaftlich wie immer, sofort bereit, sich von ihm leiten und entflammen zu lassen.
Sich von seinem stürmischen Verlangen anstecken zu lassen.
Das Letzte, was er brauchte, war, dass sie ihm Fragen stellte – jetzt nicht, nicht in diesem Augenblick. Also küsste er sie, um sie abzulenken.
Und nachdem ihm dieser Beweggrund klar geworden war, küsste er sie, um sie zu überreden.
Zu überzeugen.
Zu verführen.
Weich und willig schmiegte ihr üppiger, weiblicher Körper sich an ihn. Dann schlang sie die Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss höchst verführerisch. Und während sie sich immer enger an ihn presste und er sie immer fester umschlang, verengte sich Dels Welt, bis er nur noch auf eins konzentriert war.
Auf dieses Beisammensein. Auf diese Frau und das, was er in ihren Armen fand.
Auf Deliah und alles, was er für sie fühlte.
Del vertiefte den Kuss, duellierte sich mit ihrer Zunge, nutzte die Gelegenheit, um ihr etwas mitzuteilen.
Wie viel sie ihm bedeutete.
Wie sehr er sie brauchte, wollte, begehrte.
Deliah war es nicht schwer, seine Botschaft zu deuten, doch als der Kuss kein Ende nehmen wollte, als Del so lange weitermachte, bis ihr Verstand und Sinne zu schwinden begannen, fing ein Teil von ihr an, sich zu wundern.
Ein Rest von Verstand arbeitete noch und registrierte bei jedem Herzschlag, dass sich etwas Bedeutsames ereignete. Etwas, das sie noch nie bemerkt oder erkannt hatte. Es fühlte sich nicht ganz neu an, nur … intensiver.
Und noch während Deliah über diesen Eindruck nachgrübelte, schob Del seine Zunge tiefer und lockte sie, ihn zu schmecken, sich an dem berauschend männlichen Aroma zu weiden, das sie nun schon so gut kannte – an seiner Kraft, seinem Verlangen und seiner Vorfreude.
All das sagte ihr sein Kuss, und es war ihr vertraut, doch darüber hinaus spürte Deliah eine Unterströmung. Ein starkes Gefühl, aus dem sich alle anderen ergaben und nährten.
Es war das erste Mal, dass es zum Greifen nah war.
Dass sie es beinahe fassen und näher betrachten konnte.
Als Del eine Hand auf ihre Brust legte, löste sie ihre Lippen von seinen und kam ihm stöhnend entgegen.
Mit geschlossenen Augen und klopfendem Herzen ergötzte sie sich an diesem neuen Gefühl, während Dels
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