Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ursprüngliche Plan aus ihrer Sicht nicht funktionierte, warum sie niemanden anlocken und keine Gelegenheit bekommen würden, die Reihen des Feindes zu lichten.
    Dann erläuterte Del ihnen den Plan, den er ausgearbeitet hatte, nachdem Deliah festgestellt hatte, was nötig war, um der Schwarzen Kobra einen Angriff schmackhaft zu machen.
    Ruhig hörten die beiden ihm bis zum Ende zu.
    Als Del fertig war, nickte Tony.
    »Das ist einen Versuch wert. Heute Abend werden wir in Somersham sein, und nach allem, was Royce gesagt hat, stehen die Chancen für einen Angriff auf das Haus nicht besonders gut. Trotzdem möchte ich nicht Rapport erstatten müssen, ohne wenigstens einen dieser Fanatiker beseitigt zu haben. Daher stimme ich dafür, dass wir es mit deiner Finte probieren.«

    Auch Gervase nickte.
    »Es kann eigentlich nichts schiefgehen, wenn wir es versuchen. Entweder die Kobra schnappt zu oder nicht.«
    Del sah Deliah an, und sie hob die Brauen, als wollte sie fragen, worauf er noch wartete.
    Der Colonel zwang sich, keine Miene zu verziehen, stand wortlos auf und verließ das Zimmer, um die Abfahrt vorzubereiten.
     
    Die erste Kutsche – die, in der Del mit Deliah unterwegs war – fuhr vor dem Gasthof vor. Auf dem Kutschbock saß Cobby, die Zügel in der Hand, daneben Kumulay. Dels Bursche hielt mittlerweile große Stücke auf Deliahs Leibwächter, und in solchen Dingen vertraute Del Cobbys Instinkten.
    Die beiden anderen Kutschen waren im Hof geblieben, wo die sechs Frauen, Janay, Mustaf und der Junge mit lautem Tamtam das Gepäck umsortierten, während Del, die Hände in die Hüften gestemmt, vom Rand der vorderen Veranda offensichtlich voller Ungeduld zusah.
    Deliah trat aus der Haustür und ging zu ihm hinüber. Angesichts der zwei Kutschen und des großen Durcheinanders sah sie ihn seufzend an.
    »Dauert das noch lange?«
    Sie wussten nicht, ob die Leute der Schwarzen Kobra in der Nähe waren und womöglich von den Lippen ablasen.
    Del machte ein finsteres Gesicht. Dann blickte er wieder auf die zwei Kutschen, ging die Treppe hinunter, überquerte den Hof und streckte eine Hand aus.
    »Gib mir die Briefrolle.«
    Mustaf sah ihn erstaunt an, griff aber unter sein weites
weißes Hemd und zog einen zylindrischen Behälter aus einem Lederbeutel, den er mit einem Gürtel an seiner Taille festgebunden hatte.
    Del nahm den Behälter, drehte sich um und ging wieder zu Deliah zurück, wobei er zum Abschied mit der Rolle winkte und rief:
    »Wir sehen uns dann in Somersham. Trödelt nicht zu lange.«
    »Wir kommen bald nach, Sahib.« Mit gerunzelter Stirn wandte Mustaf sich um und trieb die Frauen zur Eile an.
    Del konnte nur hoffen, dass die Schwarze Kobra zuhörte. In Wahrheit sollten die beiden anderen Kutschen ihnen gar nicht folgen, sondern, da sie nun weniger gut geschützt waren, über Cambridge nach Somersham fahren – auf einem wesentlich längeren und langsameren Weg, der aber viel stärker befahren und daher sicherer war.
    Bei Deliah angekommen fasste er sie am Ellbogen.
    »Komm – wir können ruhig losfahren. Sie müssen aufgegeben haben und …«, er schaute zum Schankraum des Gasthauses zurück, »… die anderen beiden haben uns schnell eingeholt.«
    Die Pferde, mit denen Gervase und Tony unterwegs waren, standen, durch die offene Tür deutlich sichtbar, angebunden im Stall.
    »Gut.« Deliah ließ sich zur Kutsche führen.
    »Ich kann es kaum erwarten, eine anständige Tasse Tee zu bekommen.«
    Del war ihr beim Einsteigen behilflich. Lächelnd begrüßte sie Tony und Gervase, die unter einer Reisedecke versteckt geduckt auf der hinteren Sitzbank saßen, und nahm Platz.
Del kletterte ebenfalls in den Wagen und schloss die Tür. Vorsichtig stieg er über die langen Beine der anderen Männer hinweg und setzte sich neben Deliah.
    »Los!«, rief er, und Cobby ließ die Zügel klatschen.
    Mit einem Ruck setzte die Kutsche sich in Bewegung und entfernte sich langsam vom Gasthaus. Nachdem sie auf die Straße eingebogen war, beschleunigte sie das Tempo.
    Sobald sie aus der Stadt heraus waren und Fahrt aufgenommen hatten, richteten Gervase und Tony sich langsam auf. Trotzdem blieben sie zurückgelehnt sitzen, im Schatten und möglichst weit weg von den Fenstern, damit sie nicht entdeckt werden konnten, nicht einmal falls ein Fernglas auf die schnell dahinfahrende Kutsche gerichtet sein mochte.
    »Nach Ansicht des Gastwirts«, sagte Gervase, »liegt die Strecke, die am ehesten für eine Showeinlage infrage käme,

Weitere Kostenlose Bücher