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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einmal sicher sein kann, dass wir die Briefrolle überhaupt bei uns haben, dann …« Sie kniff die Augen zusammen und redete weiter, »... berichtige mich, wenn ich etwas Falsches sage, aber falls es so ist, wie ich vermute – wenn er uns mit einer beschränkten Anzahl an Männern auf den Fersen ist und weiß, dass Tony und Gervase in der Nähe sind –, gibt es für ihn nur einen Weg, der Erfolg verspricht: überraschend zuschlagen, den Brief schnappen und wieder verschwinden … Aber er weiß nicht, ob wir die Rolle wirklich bei uns haben, und schon gar nicht, in welcher Kutsche sie sein könnte.«
    Deliah sah Del in die Augen.
    »Im Moment sind ihm die Hände gebunden. Sicher ist er frustriert, was ein Vorteil für uns ist, doch da er so schlau ist, wird er nicht aus der Deckung kommen. Er kann nicht. Seine Chancen stehen zu schlecht – die Gefahr, dass er wichtige Helfer verliert, ohne etwas dafür zu bekommen, ist zu groß.«
    Deliahs Argumentationskette war fehlerlos. Del ließ sich in die Polster fallen, schloss die Augen und stöhnte leise.
    »Du hast recht.« Einen Augenblick später schlug er die Augen wieder auf.
    »Nüchtern betrachtet haben wir keine Chance, ihn zu einem Angriff zu verleiten.«

    Nach einer kurzen Stille sagte Deliah:
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    Del brauchte einen Moment, um ihre Worte sacken zu lassen, dann wandte er den Kopf und sah sie grimmig an.
    »Wenn du glaubst, du könntest mir vorschlagen, aus lauter Verzweiflung in Betracht zu ziehen, dass du dich in Gefahr begibst – zum Beispiel, indem du für Ferrar oder Larkins den Köder spielst – solltest du besser noch mal nachdenken.«
    Hochmütig zog Deliah die Brauen hoch und musterte ihn von oben herab.
    »Daran hatte ich nicht gedacht.«
    Mehr sagte sie nicht, hielt bloß seinem Blick stand und wartete.
    Schmallippig gab Del klein bei, wenn auch nur widerwillig:
    »Woran denn dann?«
    Betont lässig erläuterte Deliah ihren Vorschlag.
    Auch der gefiel Del nicht sonderlich, doch angesichts der Tatsache, dass sie bislang keinen Erfolg vorzuweisen hatten und sonst wohl auf ganzer Linie versagen würden, konnten sie es wenigstens versuchen.
    15. Dezember Royston, Hertfordshire
    Noch nicht vollständig überzeugt beschloss Del, beim Mittagessen Tony und Gervase nach ihrer Meinung zu fragen. In Royston angekommen fuhren sie mit großem Trara durch
den Ort und hielten am letzten Gasthaus an der Straße nach Godmanchester.
    Die Kutschen bogen in den Hof ein, und alle stiegen aus. Der Gastwirt war sehr erfreut, sie zu sehen, und noch zufriedener, als Del befahl, die Pferde abzuspannen und ausruhen zu lassen.
    Cobby, Mustaf, Janay und Kumulay merkten sofort, dass ein anderer Wind wehte. Der Colonel ging zu ihnen, um ihnen mitzuteilen, dass sie sich auf eine Planänderung gefasst machen mussten, es sich aber vorerst mit den Frauen im Schankraum gemütlich machen sollten, dann folgte er Deliah und dem Gastwirt ins Haus.
    Seine Begleiterin hatte bereits das kleine Hinterzimmer reserviert und orderte gerade ein Mittagessen für vier Personen – Aufschnitt, Brot, Käse, Obst und Bier, und einen Tee für sie, so schnell wie möglich.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, nickte Del, nahm sie beim Arm und führte sie zu dem Zimmer. Im Schankraum saßen ein paar neugierige Einheimische, doch ansonsten war das Gasthaus für ihre Zwecke bestens geeignet.
    Als sie in das Hinterzimmer kamen, wollte Deliah ans Fenster treten, doch Del rief sie zurück.
    »Ich traue Larkins nicht. Wenn du ihn gesehen hast, hat er dich auch gesehen, und die Schwarze Kobra ist berüchtigt für ihre Rachsucht.«
    Deliah zog die Brauen hoch, ließ sich aber auf keinen Streit ein und setzte sich stattdessen in einen der Sessel am Kamin. Vom Hinterzimmer aus waren der Hof und eventuelle Neuankömmlinge nicht zu sehen, daher ging Del, als zwei Kellnerinnen das Essen auftrugen, in den Schankraum, schaute
in die Runde und entdeckte Tony und Gervase, die gerade an einem der hinteren Tische Platz nahmen. Für alle sichtbar winkte er ihnen zu.
    Die beiden sahen ihn einen Moment zögernd an, standen dann jedoch wieder auf und folgten ihm.
    Tony zog die Brauen zusammen.
    »Was ist los?«
    Mit einer Kopfbewegung deutete Del auf den Tisch, der für vier gedeckt war, und sagte:
    »Setzt euch, dann klär ich euch auf.«
    Die Kellnerinnen zogen sich eilig zurück, und die vier Gäste nahmen Platz.
    Auf Dels Aufforderung hin wiederholte Deliah während des Essens, warum der

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