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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zwischen Croyden und Caxton, genau wie wir gedacht haben. Bis dahin sind es noch fünf Meilen.«
    »Falls sie so lange warten.« Vorsichtig zog Tony eine kleine Pistole aus seiner Jackentasche. Zwei größere Pistolen lagen bereits auf dem Sitz zwischen ihm und Gervase, eine weitere auf dem zwischen Del und Deliah. Nachdem er seine Waffe überprüft hatte, sah Tony grinsend in die Runde.
    »Hat irgendjemand Lust zu wetten, wie viele Leute sie losschicken werden?«
     
    Deliah tippte auf acht, Tony auf neun, Gervase rechnete mit elf und Del mit vierzehn. Deliah riet Del, nicht so pessimistisch zu sein, doch später stellte sich heraus, dass er und sie recht gehabt hatten.
    Wie der Gastwirt vermutet hatte, erfolgte der Angriff auf
der langen Etappe, die nach Caxton führte. Als die Kutsche in einem kaum merklichen Bogen eilig an einem Wäldchen vorüberfuhr, knallte ein Schuss.
    Cobby fluchte, rief: »Über meinen Kopf hinweg, links aus dem Wald!«, zog die Zügel an und brachte die Pferde abrupt zum Stillstand.
    Die Kutsche schaukelte wie verrückt, beruhigte sich dann aber wieder.
    Gleich darauf stürmten acht dunkel gekleidete Gestalten aus dem Schutz der Bäume.
    Noch ehe Deliah blinzeln konnte, hatten ihre Begleiter sich der Gefahr angenommen. Vier Schüsse fielen in schneller Folge, dann gaben die Männer die Fenster wieder frei, und Deliah spähte nach draußen. Nur vier Angreifer standen noch.
    Der Schreck über die Schüsse hatte sie etwas gebremst, doch nun schüttelten sie drohend ihre langen Messer und rannten laut schreiend weiter.
    Gervase stand bereits vor der Kutsche und erwartete sie mit gezücktem Degen. Del sprang aus der Tür und stellte sich ebenso bewaffnet neben ihn.
    Tony stürzte sich, ein langes Schwert in der Hand, aus der anderen Tür, während Kumulay sich von oben herabfallen ließ, um mit ihm gegen die beiden Fanatiker zu kämpfen, die gerade um das hintere Ende der Kutsche bogen.
    Verängstigt tat Deliah das, was sie versprochen hatte. Sie rutschte in die Mitte der Sitzbank, sodass sie von beiden Türen gleich weit entfernt war, und umklammerte die kleine Pistole, die Del ihr gegeben hatte, zusammen mit der strikten Anweisung, jeden zu erschießen, der in die Kutsche hineinzukommen versuchte. Ansonsten sollte sie bleiben, wo sie war.
    Indisches Kriegsgeheul mischte sich in das Klirren und Scheppern, mit dem Stahl auf Stahl traf. Die Männer draußen lieferten sich einen erbitterten Kampf. Flach atmend sah Deliah mit großen Augen von einem Fenster zum anderen und versuchte, die Ohren vor dem grässlichen Krach zu verschließen.
    Sie hatte fest vor, Dels Anweisungen Wort für Wort zu befolgen – schließlich war sie nicht lebensmüde.
    Plötzlich kamen unter markerschütterndem Geschrei sechs weitere Angreifer aus den Büschen gerannt.
    Deliah blieb die Luft weg vor Furcht und Schrecken, obwohl Del sie gewarnt hatte, dass die Sekte ihre Kämpfe gewöhnlich durch eine erdrückende Überzahl für sich entschied.
    Denn daran, dass sie es endlich mit der Sekte selbst zu tun hatten, bestand kein Zweifel mehr. Die Angreifer trugen die traditionelle indische Kleidung, weite Hosen und Tuniken, auch wenn sie sich wegen der Kälte in Plaids und Decken gehüllt hatten. Außerdem hatten alle irgendeinen Turban auf, und die Gesichter darunter waren mahagonibraun.
    Die Kutsche wippte, weil die Kämpfenden dagegenprallten. Das Waffengeklirr klang schrecklich nah. Tony und Kumulay hatte es jetzt mit vier Angreifern zu tun. Noch während Deliah zählte, taumelte einer und sackte in sich zusammen.
    Sie schaute aus dem anderen Fenster. Gervase war weiter von der Kutsche entfernt und lieferte sich ein Duell mit zwei Gegnern, von denen einer bereits zu Boden gegangen war.
    Del stand mit dem Rücken zum Kutschenschlag, er wurde von drei Indern bedrängt. Fluchend schlug er um sich, bis einer der Angreifer brüllend umfiel und wild um sich trat, sodass der Colonel zur Seite springen musste.

    Die zwei verbliebenen Gegner stürzten sich von Neuem auf ihn, doch er drängte sie entschlossen zurück.
    Plötzlich wurde die gegenüberliegende Kutschentür aufgerissen.
    Erschrocken schaute Deliah sich um – und sah direkt in ein hämisch grinsendes Gesicht mit fanatisch glänzenden Augen. Dunkle Hände griffen nach ihr.
    Ohne zu denken feuerte sie.
    Entsetzt riss der Inder die Augen auf und ließ das lange Messer fallen. Scheppernd landete es auf dem Kutschentritt, während er nach dem roten Fleck griff, der sich

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