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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Jolig
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Wo liegt die Ursache für Ihre Kinderlosigkeit und wie gehen Sie mit diesem Thema um? Wann und wodurch ist Ihr Entschluss zur Annahme eines Kindes entstanden? Und wie stehen Ihre Verwandten und Freunde dazu? Je detaillierter Sie diese Fragen beantworten, desto besser wird das Verständnis für Sie als Person sein. Lassen Sie sich ins Herz schauen. Bei Paaren ist es wichtig, dass jeder Partner seinen Bericht tatsächlich selbst schreibt.
Ein ärztliches Attest. Am besten von Ihrem Hausarzt, der Ihnen bescheinigen kann, dass Sie ein gesunder Mensch sind, dass Sie frei von ansteckenden und schweren Krankheiten sind und nicht mit beeinträchtigenden gesundheitlichen Problemen leben müssen.
Das polizeiliche Führungszeugnis. Das können Sie über Ihr Ordnungsamt/Bürgeramt anfordern. Hier können Sie gleich noch um eine Meldebescheinigung mit einem Staatsangehörigkeitsnachweis bitten.

Eine Verdienstbescheinigung Ihres Arbeitgebers oder eine Bescheinigung Ihres Steuerberaters über Ihre Einkünfte. Bei Paaren, wenn beide Partner Einkommen haben, sind auch beide Bescheinigungen vorzulegen.
Nachweise Ihrer Verpflichtungen. Jegliche Schulden durch Hauskredite etc. sind offen zu dokumentieren.
Ihre jeweilige Geburtsurkunde sowie ggf. Ihre Heiratsurkunde.
    Sie sollten sich darauf einstellen, dass Ihr Jugendamt immer informiert werden möchte, wenn sich an Ihrem Status etwas ändert, wenn Sie berufliche, finanzielle oder persönliche Veränderungen vornehmen. Ja, Sie dürfen sich jetzt ein wenig durchleuchtet fühlen. Sie dürfen sich auch fragen, warum Adoptiveltern sich so sehr prüfen lassen müssen. Und Sie dürfen sich auch ärgern. Aber ändern werden Sie es nicht. Entweder sind Sie einverstanden mit dem Ablauf und bereit viel, sehr viel von sich zu zeigen, oder Sie brechen an dieser Stelle besser gleich ab. Es wird nicht weniger, das kann ich Ihnen verraten. Es lohnt sich aber, das möchte ich Ihnen hier auch mit auf den Weg geben.
    Die sieben wichtigsten Fragen
    Nehmen wir uns jetzt der wichtigsten Fragen aus dem Fragebogen Ihres Jugendamts an. Ich möchte Ihnen hier allerdings keine Antworten oder gar Formulierungen in den Mund legen. Ich möchte Sie lediglich aufmerksam machen, Ihnen helfen, die so einfach erscheinenden Fragen aus der richtigen Perspektive zu lesen. Es ist wichtig, dass Sie ehrliche und authentische Antworten geben, das kann ich nicht oft genug wiederholen.
    »Möchten Sie eine Inlands- oder Auslandsadoption durchführen?«
    Selbst bei einer Auslandsadoption wird ein Teil der Abwicklung über Ihr Heimatjugendamt laufen. Als Grundlage dafür dient das Haager Übereinkommen und die darin benannten Staaten. Der Kontakt zu Ihren Sozialarbeitern ist also in jedem Fall wichtig. Allerdings wird der Aufwand für Ihr Amt bei einer Auslandsadoption ein anderer sein. Nichts spricht gegen eine Inlandsadoption. Im Gegenteil. Seien Sie sich bitte nur ganz sicher bei Ihrer Entscheidung. So wissen die zuständigen Behörden gleich, dass sie enger mit Ihnen arbeiten werden und der Aufwand für die Sozialarbeiter höher sein wird.
    Sie werden Ihre Sozialarbeiter als Ansprechpartner behalten und den Weg der Inlandsadoption gemeinsam gehen. Bei einer Auslandsadoption werden Sie wahrscheinlich über eine Agentur Kontakt zu Ihrem Wunschland aufnehmen und erst zum Abschluss der Adoption wieder in Kontakt mit Ihrem Heimatjugendamt kommen.
    »Welche Wünsche und Vorstellungen haben Sie hinsichtlich eines Adoptivkindes?«
    Damit sind gemeint: Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Herkunft, Geschwister, Zwillinge usw. Es ist gut, wenn Sie ausformulieren, was Sie sich vorstellen können. Hätte bei Ihnen auch ein Kleinkind oder ein älteres Kind eine Chance? Es sollte Ihnen bewusst sein: Je älter ein Kind ist, umso mehr an »Geschichte« bringt es mit. Es hat Bindungen aufgebaut, oft sehr schlechte Erfahrungen gemacht und braucht seine Zeit, um bei Ihnen anzukommen. Spuren der Herkunft werden nie ganz verblassen. Trauen Sie sich zu, vielleicht auch mit professioneller Hilfe (Psychologen, Ärzte, Jugendamt, Kinderschutzbund) einem solchen Kind Eltern zu sein. Selbst bei einem Säugling müssen Sie darauf gefasst sein, dass Ihr Kind seine Eingewöhnungszeit braucht. Sie bekommen ein Kind fremder Menschen anvertraut. Wenn Sie allerdings eine »Wunschliste« schreiben, die beispielsweise so aussieht: Kind sollte möglichst jung sein, blonde Haare haben und blaue Augen, am liebsten ein Mädchen sein und es mindestens schaffen,

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