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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Beide Frauen blickten verblüfft.
    Priscilla zuckte die Achseln. »Würde das etwas
    ändern?«, fragte sie. »Ist das wichtig?«, meinte
    Prudence.
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    30
    Als Dana und Joan in den Smith Tower zurück-
    kamen, erwartete sie auf Angeline Wilders
    Schreibtisch eine Magnumflasche Champagner in
    einem Kühler.
    »Der ist natürlich für Sie«, flötete die Rezeptionistin. »Sie sind das Gespräch des Tages, wissen
    Sie. Ständig rufen neue Mandanten an, die zu
    Ihnen wollen. Mr Grace möchte am Donnerstag
    zwei Treffen mit Ihnen haben. Und ich habe
    schon Interview-Anfragen von ›Dateline‹, ›60
    Minutes‹ und der ›Today Show‹. Wenn Sie mich
    fragen: Vergessen Sie die Bescheidenheit. Alle
    hier sind aus dem Häuschen vor Freude.« Alle
    wohl nicht, dachte Dana bei sich. »Stellen Sie den Schampus bei Mr Cotter in den Kühlschrank, bitte«, wies sie Angeline an, als sie weitergingen.
    »Ms Wills und ich haben schon gefeiert.«
    »Ich bin sowieso nicht so scharf auf Champag-
    ner«, gestand ihrjoan.
    »Machst du bitte die Tür zu?«, sagte Dana, als sie in ihr Büro kamen.
    Das war unüblich, und die junge Anwältin merkte
    sofort, dass etwas nicht stimmte. »Was ist los?«, fragte sie. Dana ließ sich hinter ihrem Schreibtisch nieder, schloss eine Schublade auf und holte ein versiegeltes Päckchen und einen Brief hervor.
    »Ich möchte, dass du die Erste bist, die es er-
    fährt«, sagte sie. »Ich verlasse die Sozietät mit 697

    sofortiger Wirkung.«
    Joan klappte der Unterkiefer herunter. Damit hat-
    te sie zuallerletzt gerechnet. »Du gehst?«, stam-
    melte sie. »Aber wieso denn?«
    »Die Gründe spielen keine Rolle. Ich habe einfach beschlossen, dass ich etwas verändern muss«,
    gab Dana zur Antwort. »Und jetzt ist ein guter
    Moment dafür.«
    »Aber hast du Angeline nicht gehört? Die vielen
    neuen Mandanten, die rufen alle nur wegen dir
    an. Du bist jetzt ganz oben.«
    Dana lächelte. »Und wenn ich nicht mehr da bin,
    werden sie zu dir kommen. Ich habe Corey
    Latham nicht alleine vertreten.«
    »Was willst du denn jetzt machen?«, fragte Joan.
    »Du steigst doch nicht ganz aus, oder? Oder
    willst du dich selbstständig machen? Dann könn-
    test du vermutlich einige von diesen neuen Man-
    danten mitnehmen.«
    »Ich weiß es noch nicht. Vielleicht mache ich einfach eine Weile Pause, um mir mal über einiges
    klar zu werden. Wäre an der Zeit«
    »Ohne dich wird hier nichts mehr wie vorher
    sein«, sagte Joan, und sie meinte es aufrichtig.
    »Ich glaube, du weißt, dass du hier die nächste
    Anwärterin bist, um Sozius zu werden«, sagte
    Dana. »Wer weiß, vielleicht geht es sogar schnel-
    ler, wenn ich erst weg bin. Und meinen Segen
    hast du, wenn dir daran liegt.«
    Joan grinste. »Und ob mir daran liegt«, sagte sie, 698

    »und ich schätze, dass wir den Fall Latham ge-
    wonnen haben, verschafft mir Pluspunkte.«
    Oder das Gegenteil, dachte Dana. »Wie auch im-
    mer«, sagte sie, »das hier wollte ich dir noch geben.« Sie schob das versiegelte Päckchen über
    den Tisch. »Was ist das?«
    »Sagen wir mal, eine Art Versicherung, falls du es jemals brauchen solltest. Ich hoffe, dass das
    nicht passieren wird.
    Aber bewahre es gut auf, an einem sicheren Ort,
    für alle Fälle.«
    »Und woher weiß ich, ob ich es brauche?«
    »Du wirst es wissen«, versicherte Dana ihr. »Du
    wirst es wissen.«
    Sie griff nach dem Brief, auf dem Paul Cotters
    Name stand. »Und ich habe nun das Vergnügen,
    das hier abgeben zu dürfen.« Sie stand auf und
    streckte Joan die Hand hin. »Viel Glück«, sagte
    sie.
    Um halb sieben Uhr abends betrat Corey Latham
    sein Haus an der West Dravus mit einem großen
    Rosenstrauß in der Hand. Er hatte Elise erwartet, doch sie war nicht da. Offenbar arbeitete sie immer noch an dieser dringenden Sache im Büro,
    die sie vormittags erwähnt hatte. Acht Monate
    lang hatten sie sich nicht mehr lieben können,
    eine Ewigkeit, in der er jede Nacht an sie gedacht hatte.
    Er legte die Rosen in der Küche ab und ging mit
    den wenigen Habseligkeiten, die man ihm im Ge-
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    fängnis erlaubt hatte, in ihr Schlafzimmer. Es war säuberlich aufgeräumt, nirgendwo lagen Kleider
    über den Stuhllehnen, man stolperte nicht über
    Schuhe, und das Bett war frisch bezogen. Elise
    war keine leidenschaftliche Hausfrau, aber sie
    hatte sich offenbar besondere Mühe gegeben für
    seine Heimkehr. Er ging mit seinen Toilettensa-
    chen ins Badezimmer und bemerkte, dass am
    Waschbecken nicht wie sonst

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