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Mein wirst du bleiben /

Mein wirst du bleiben /

Titel: Mein wirst du bleiben / Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Busch
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Putzhilfe?« Er hob eine der formvollendeten Augenbrauen. »Sie heißt Miriam Roth. Warum?«
    »Sie wohnt gegenüber.«
    Paschek nickte. »Sie ist eine Perle.«
    »Haben Sie mit Frau Roth über die Morde gesprochen? Sie unterhalten sich doch sicher mit ihr?«
    »Wie ich schon sagte: Ich arbeite hier. Frau Roth macht sauber, ich schreibe unterdessen.« Er führte die Tasse zum Mund.
    »Hat sie nie gesagt, dass sie vielleicht Angst hat? Ob sie sich vor jemandem fürchtet? Immerhin sind zwei Nachbarn getötet worden.«
    Professor Pascheks Lid zuckte erneut, und einen Moment schien er dem Hauptkommissar weiß wie die Tasse, die er nun starr in der Hand hielt. »Sagen Sie bloß nicht … Ihr ist doch nicht auch etwas zugestoßen?«
    »Nein.«
    Der Chirurg atmete laut aus, seine Mimik wurde weicher. Er stellte die Tasse ab und beugte sich vor. »Steht das Haus unter Polizeischutz?«, fragte er in vertraulichem Ton, und erst jetzt, wo er leise sprach, zeigte seine Stimme eine Melodie.
    Interessiert es dich also doch, was im Nebenhaus passiert und dass wir Präsenz zeigen, dachte Ehrlinspiel und sagte: »Selbstverständlich. Sagen Sie, was halten Sie von Miriam Roth?«
    Pascheks Augen blitzten belustigt. »Sie glauben doch nicht, dass die etwas mit den Todesfällen zu schaffen hat?«
    Die Kommissare antworteten nicht, und Paschek wurde ernst. »Also unter uns: Sie ist, nun ja … tüchtig, aber schüchtern. Um nicht zu sagen, verklemmt. Manchmal denke ich – und das sage ich jetzt als Mediziner –, dass sie ein wenig psychotisch ist.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe schon mehrmals versucht, mich mit ihr zu unterhalten. Sie reagiert, als existiere ich nicht. Oder sie nuschelt irgendetwas vor sich hin. Jede Freundlichkeit lehnt sie ab. Espresso. Wasser. Einen Gruß. Sie drückt sich verängstigt in eine Ecke. Dann wieder wirkt sie fast normal.« Er hob die Schultern. »Ich habe es aufgegeben. Inzwischen kommt sie einfach, erledigt ihren Job und geht.«
    Psychose, dachte Ehrlinspiel und erinnerte sich an Hannas Worte: Um aus Sorge um ihre Mutter zu töten, müsste sie krank im Kopf sein. »Wen kennen Sie noch aus der Nachbarschaft? Vielleicht sind Sie als Außenstehender ja der bessere Beobachter.«
    Paschek warf den Kopf nach hinten und stieß einen kehligen Laut aus, der wohl ein Lachen war. »Ich sehe die junge Frau Roth beim Putzen. Einmal habe ich sie mit einer älteren Dame beim Einkaufen gesehen. Das war’s.«
    »Eine blonde Dame?«
    »Ja.«
    Thea Roth, dachte Ehrlinspiel.
    Professor Paschek erhob sich und nahm eine Packung Zigaretten vom Fensterbrett. »Darf ich?« Er hielt die Packung hoch.
    Stark und filterlos, stellte Ehrlinspiel fest und sagte mit Freitag wie aus einem Mund: »Bitte.«
    Paschek setzte sich, rauchte aber nicht.
    Ehrlinspiel, der keine weiteren Fragen hatte, trank seinen Espresso aus, und die Kommissare erhoben sich. Paschek begleitete sie zur Tür. »Danke, Herr Professor Paschek. Nichts für ungut wegen der frühen Störung.«
    »Wenn ich Ihnen helfen kann, jederzeit.«
    »Verrückt«, sagte Freitag, und der Automotor schnurrte leise durch die erwachende Stadt. Radfahrer mit Rucksäcken, Autos, Menschentrauben an den Straßenbahnhaltestellen.
    »Miriam Roth? Ich weiß nicht recht.«
    »Diesen Paschek halte ich in diesem Punkt nicht für glaubwürdig.«
    »Warum nicht?« Ehrlinspiel hielt an einer roten Ampel und sah Freitag an, der gähnte.
    »Entschuldige, die Mädchen haben mich wach gehalten. Standen mitten in der Nacht putzmunter in den neuen Sandalen und in Badeanzügen neben meinem Bett und wollten für Dänemark packen, dabei fliegen wir erst am Sonntag. Aus mit Schlaf.«
    Ehrlinspiel grinste. Die Stunden, in denen er selbst geschlafen hatte, waren auch nicht gerade zahlreich gewesen.
    »Was ist daran so lustig?«
    »Nichts. Also, was denkst du über Paschek?«
    Jemand hupte, und Ehrlinspiel sah, dass die Ampel Grün anzeigte. Er fuhr los.
    »Er ist mir ein bisschen
zu
uninteressiert. Will niemanden kennen. Und er mag Miriam Roth nicht.«
    »Er kann auch einfach zurückgezogen leben.« Der Kriminalhauptkommissar reihte sich in die linke Spur ein. »Sympathisch ist er jedenfalls nicht. Aber das mit dem Fernrohr …«
    »Ich habe heute Nacht mit Lilian gesprochen, als wir nicht mehr schlafen konnten. Ich glaube durchaus, dass Miriam die Täterin sein könnte. Aber nicht aus Sorge um die Mutter.«
    »Sondern?«
    »Weißt du, was Todesengel sind?«
    »Krankenschwestern, die Patienten

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