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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Männern erging. Doch die hatten seine Hilfe nicht nötig, was ihn nicht weiter wunderte. Schließlich war Ranulf, wie er nicht müde wurde zu betonen, Knappe bei Jackson of Raventhorpe gewesen, der selbst ein ausgezeichneter Fechter war, und brannte deshalb darauf, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Selbst Phillip schlug sich recht wacker und brauchte nur hin und wieder ein wenig Unterstützung von Fitzpiers, damit er nicht aufgespießt wurde. Zumindest war Pippa in Sicherheit ...
    Die Tür seines Gemachs stand offen.
    Montgomery geriet ins Taumeln und konnte gerade noch verhindern, dass er über den Toten stolperte, der zu seinen Füßen lag. Er schob den Angreifer auf der anderen Seite der Leiche beiseite, und marschierte quer durch den großen Saal. Plötzlich stellte Gunnild sich ihm mit gezücktem Messer in den Weg. Montgomery hielt inne und starrte sie ungläubig an.
    »Das soll wohl ein Scherz sein, meine Liebe.«
    Offenbar nicht. Sie stürzte sich auf ihn, hatte jedoch keine Chance. Selbst Phillip hätte leichtes Spiel mit ihr gehabt und sich dabei noch ein Gähnen verkneifen müssen. Montgomery entwaffnete sie so zartfühlend wie möglich, warf Phillip das Messer zu und wandte sich dann an die ehemalige Burgherrin.
    »Ich würde mich freuen zu hören, dass du nichts mit diesem Aufruhr zu tun hast«, verkündete er streng.
    »Würde ich es anderenfalls zugeben?«, entgegnete sie, nachdem sie sich wieder gefasst hatte, und musterte ihn mit hochmütigem Blick. »Und selbst wenn es so wäre, ist es mein Recht zu verhindern, dass mein Zuhause von Eindringlingen überrannt wird!«
    Gerne hätte Montgomery ihr - zum wiederholten Mal — erklärt, wie Hab und Gut im England dieser Tage nun einmal vererbt wurden, doch da er wusste, dass das nur Zeitverschwendung war, verkniff er es sich.
    Hinzu kam, dass er im Moment Wichtigeres zu tun hatte. Als er in sein Gemach eilte, stellte er fest, dass Ada und Boydin
    Pippa mit Verwünschungen überhäuften. Obwohl bis jetzt nur harte Worte gefallen waren, hatte Boydin sein Schwert gezogen und machte ganz den Eindruck, als wolle er es in dem Sinne zum Einsatz bringen, für den es gedacht war.
    Nachdem Montgomery Ada nach Waffen abgesucht hatte, schob er sie weg und stellte sich schützend vor Pippa. Dann drehte er sich zu Boydin um.
    »Belästigst du schon wieder meine Gäste?«, herrschte er ihn an.
    »Dafür tötest du die Männer meines Vaters«, höhnte Boydin.
    »Sie sind jetzt meine Männer«, entgegnete Montgomery, »und wenn sie nicht das Ehrgefühl haben, sich an ihren Eid zu halten, sind ihre Tage gezählt. Also spiel nicht den Empörten, Cousin. Du hättest dasselbe getan, wenn du unverhofft Herr von Artane geworden wärst, wo die Männer noch treu zu meinem Vater stehen.«
    »Ich würde mir dennoch keine Burg aneignen, die mir nicht gehört«, zischte Boydin. »Und ich werde kämpfen bis zum Tode, um zu verhindern, dass du diese hier bekommst.«
    Montgomery hätte sich ohrfeigen können. Offenbar war er die Sache völlig falsch angegangen. Er hatte zwar angenommen, dass Denys’ Kinder sich gegen ihn stellen würden, doch dass ihnen der Tod lieber war, als ausgestattet mit einem Batzen Gold, anderswo in einem weniger baufälligen Gemäuer ein neues Leben anzufangen, hätte er nie gedacht.
    Er hielt inne. Nein, er war nicht ganz aufrichtig mit sich selbst. Er hatte zwar eine Zuspitzung der Lage in Erwägung gezogen, seine Befürchtungen jedoch als Zeichen von mangelndem Selbstbewusstsein abgetan. Manchmal, selbst wenn er in Begleitung der Frau, die er möglicherweise liebte, die er aber nicht haben konnte, in seinem Rittersaal stand, wurde er den Gedanken nicht los, dass sein Vater vielleicht einen schweren Fehler gemacht hatte. John hätte seine Sache bestimmt besser gemacht ...
    »Montgomery!«
    Er sprang zur Seite und riss Pippa mit sich, als Boydin mit dem Schwert nach ihm stieß. Im Gemach war zwar eigentlich nicht genug Platz für einen Kampf, doch er würde genügen müssen, denn Montgomery sah keine andere Möglichkeit, weil er Adas Verhalten nicht einschätzen konnte und ihr nicht über den Weg traute. Er kämpfte mit dem Rücken zu Pippa, was zwar die beste Methode war, um sie zu beschützen, ihm jedoch auch den Blick auf sie versperrte. Wie gerne hätte er Boydin aus dem Raum gedrängt, aber dann hätte er Pippa draußen im Rittersaal verteidigen müssen, was ihm ziemlich unklug erschien. Außerdem hatte er mehr Mühe als früher, Boydin in

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