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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Wand.
    »Alles bereit für die Schlacht?«
    Francois’ Augen weiteten sich. Im nächsten Moment stieß er einen Warnschrei aus. Montgomery wirbelte herum und duckte sich, weshalb er mit knapper Not einem Enthauptungsversuch von Boydin entging, der es offenbar endgültig leid war, nicht Herr in seiner eigenen Burg zu sein. Montgomery zückte sein Schwert, denn er war ebenfalls am Ende seiner Geduld angelangt.
    Er drängte Boydin in den Saal hinaus, sodass sein Gegner keine Wahl hatte, als zurückzuweichen, bis er mit dem Rücken an der langen Tafel stand. Montgomery hieb weiter auf ihn ein. Da sah er die anderen Männer in den Saal strömen. Rasch entwaffnete er seinen ältesten Cousin und ließ ihn mit einem kräftigen Kinnhaken rückwärts in die Überreste seines Abendessens taumeln.
    Dann drehte er sich zu seinen verbliebenen Waffenknechten um. Allen zwölfen stand der helle Zorn ins Gesicht geschrieben. Ranulf und seine Leute hatten die Schwerter gezogen und bauten sich streitlustig neben Montgomery auf. Vermutlich wären sie sogar allein mit den Widersachern fertig geworden, doch Petter und seine Maurer, die, mit ziemlich bedrohlich wirkenden Klingen bewaffnet, aus Richtung der Küche herbeigestürmt kamen, sollten schließlich auch ihren Spaß haben.
    Ein Blick zum Gemach verriet Montgomery, dass sein Knappe, sein Verwalter und dessen Sohn, ebenfalls bis an die Zähne bewaffnet, aus der Tür traten. Montgomery stellte fest, dass sich die Tür wieder hinter ihnen schloss, was ihn ein wenig erleichterte. Er konnte nur hoffen, dass Pippa so vernünftig sein würde, niemandem aufzumachen, denn um sie nach Hause zu bringen, musste er zuerst einmal ihr Leben retten.
    Daran, dass er sie eigentlich gar nicht nach Hause bringen wollte, dachte er lieber gar nicht erst.
    Er wandte sich um und bedachte seine Männer mit einem, wie er hoffte, lodernden Blick. Vermutlich war er weniger wegen der drohenden Meuterei so in Rage als deshalb, weil der bloße Gedanke daran, Pippa zu verlieren, Risse in seinem verhärteten Herzen aufspringen ließ. Doch wie dem auch war, wenn der Schmerz die Flamme seiner Wut schürte, umso besser.
    »Wer von euch hat damit angefangen?«, zischte er.
    Die Aufständischen sahen ihn herausfordernd an.
    »Du führst ein aufregendes Leben«, murmelte Petter, der ganz in seiner Nähe stand. »Ein wilder Kampf in deinem eigenen Saal?«
    »Mein Vater wäre entsetzt«, entgegnete Montgomery barsch, was auch der Wahrheit entsprach.
    Allerdings hätte sein Vater ohne zu zögern genauso gehandelt
    wie er jetzt, weshalb er nicht die Spur von Bedauern empfand, weil einige elende Wichte bald einen unangenehmen Tod sterben würden.
    »Runter mit den Schwertern. Haltet euch an euren Lehnseid«, stieß er zähneknirschend hervor. »Sonst hat euer letztes Stündlein geschlagen. Wer sich nicht richtig entscheidet, verlässt diesen Saal nicht lebend.«
    Einige Burschen senkten tatsächlich die Waffen, wurden jedoch durch das lautstarke Johlen ihrer weniger vernünftigen Spießgesellen wieder in die Reihen der Rebellen zurückgepfiffen. Montgomery fluchte leise. Er hatte keine andere Wahl: Er konnte in der Burg nur Männer gebrauchen, die bereit waren, ihn und die Menschen, die er liebte, zu verteidigen. Sonst waren seine Tage gezählt.
    Wenn sie nicht einlenkten, würde er sie deshalb töten müssen.
    Er griff den ersten Mann an, der vortrat, und stach ihn entschlossen nieder. Das schien zwar bei einigen seiner Kameraden einen Sinneswandel zu bewirken, führte jedoch noch nicht zur Kapitulation. Montgomery zog ein Messer aus dem Stiefel und kämpfte mit beiden Klingen, wobei er darauf achtete, die Gegner eher zu verletzen, als sie zu töten. Leider jedoch schienen seine Widersacher ihm nach dem Leben zu trachten. Vielleicht hatte jemand, vermutlich Gunnild, ihnen ja große Versprechungen gemacht, falls es ihnen gelang, den Burgherrn zu beseitigen. Montgomery wollte nicht in den Kopf, wie man bloß so kurzsichtig sein konnte. Denn in diesem Fall hätte sein Vater nur einen anderen seiner Vasallen geschickt - und dazu einen Trupp sehr aufgebrachter Soldaten, um ihnen diesen Verrat heimzuzahlen. Allmählich fragte er sich, ob er seine angeblichen Gefolgsleute nicht an Gunnilds Ältesten abtreten und dafür einige von dessen Männern abwerben sollte. Vielleicht würden die ja gegen einen neuen Herrn nichts einzuwenden haben.
    Hin und wieder riskierte er einen Blick aus dem Augenwinkel, um festzustellen, wie es seinen

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