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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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stehen würde, wäre er sicher entsetzt gewesen.
    Und vermutlich hätte er auch nach Luft geschnappt, so wie Montgomery jetzt, als sie von der Hauptstraße abbogen und auf die Küste zusteuerten. In der Ferne erhob sich, noch immer gewaltig, Artane und hielt Wacht über das Land in vielen Meilen Umkreis.
    Pippa sah ihn an. »Ist es das?«
    Er konnte nur nicken.
    »Beeindruckend.«
    »Ja«, brachte er mühsam heraus.
    Sie schwieg einen Moment und griff dann nach seiner Hand. »Soweit ich weiß, gibt es im Dorf ein Lokal, wo Fish and Chips besonders lecker sein sollen, falls du eine kleine Ablenkung nötig hast.«
    »Ich werde zu dick.«
    Sie lachte auf. »Wenn du dir deshalb Sorgen machst, jage ich dich über den Strand. Wir brauchen ja nichts zu essen. Stephen hat mir nur vorhin eine SMS mit der Adresse geschickt. Wahrscheinlich hat er Angst, dass du verhungern könntest.«
    »Der hat nur vor, meine Speisekammer zu leeren, falls er jemals in einem anderen Jahrhundert in Sedgwick landet«, erwiderte Montgomery schnaubend.
    Wir müssen uns auf alles vorbereiten, hätte er am liebsten hinzugefügt, doch er verkniff es sich. Er hatte mit ihr noch nicht über ihre Zukunft gesprochen und nur die Dinge erwähnt, die er gern besichtigen wollte, oder gefragt, wo sie übernachten würden. Allerdings nahm er an, dass er das Thema bald würde aufs Tapet bringen müssen.
    »Möchtest du kurz anhalten und dich sammeln?« Als Pippa ihn ansah, stand ihr die Sorge ins Gesicht geschrieben. »Ich könnte das verstehen.«
    Er warf ihr einen überraschten Blick zu und schüttelte dann den Kopf. »Es geht nicht um Artane«, sagte er, kam aber dann zu dem Schluss, dass es eindeutig besser war zu schweigen, wenn er nicht mehr preisgeben wollte. »Ich grüble zu viel.«
    »Das kann ich verstehen«, erwiderte sie lächelnd. »Mir geht es genauso.«
    Er berührte ihre Hand, bis sie sie wieder zum Fahren brauchte, und war dann tatsächlich so frech, seine Hand auf ihr Knie zu legen. Da sie keinen Anstoß daran zu nehmen schien, nutzte er die Gelegenheit, sich noch ein wenig mit ihrem Bein vertraut zu machen.
    »Lüstling.«
    Er musste laut lachen, und seine trüben Gedanken waren auf einmal wie weggeblasen. »Du sollst wissen, dass ich ein Ritter ohne Fehl und Tadel bin und mir niemals Freizügigkeiten gestatten würde, wenn sie sich mir nicht bieten.«
    »Und wie viele Freizügigkeiten hast du dir schon gestattet, Montgomery?«, fragte sie spitz.
    »Ich würde es dir ja verraten, aber wenn du es meinen Brüdern erzählst, könnte ich mich mit meinem reizenden Antlitz nie wieder in ihren Schlössern blicken lassen, ohne in Grund und Boden verspottet zu werden.«
    »Phillip hat mir gesagt, dass der Strom von Frauen, die sich dir in deinem Schlafgemach und auch sonst an den Hals werfen, niemals abreißt.«
    Ihm blieb der Mund offen stehen. »Wann hast du mit ihm über so etwas gesprochen?«
    »Er dachte, ich sollte es wissen.«
    »Dieser Lausebengel«, murmelte Montgomery. »Eigentlich sollte ich mir ja wünschen, dass er in Sicherheit ist, doch nach dieser Äußerung glaube ich, dass er alles verdient hat, was ihm zustoßen könnte.« Er hielt inne. »Ich habe Ranulf angewiesen, ihn und die anderen nach Segrave zu bringen.«
    »Ich habe dich nie nach den Einzelheiten deines überstürzten Aufbruchs gefragt«, meinte sie mit einem kurzen Blick auf ihn. »War es das Übliche?«
    »Dass meine Cousins mir ans Leben wollten?«, fragte er. »Was sonst? Leider habe ich nicht das Glück, dass sie sich untereinander schlagen, bis keiner von ihnen mehr übrig ist.«
    Nachdem sie eine Weile auf die Straße geachtet hatte, räusperte sie sich. »Eigentlich geht es mich ja nichts an, aber ich frage mich, ob dein Vater dir Sedgwick übertragen haben könnte, weil er dir das Verhandlungsgeschick zutraut, verfeindete Parteien miteinander zu versöhnen.«
    »Ich würde dir ja gerne glauben«, entgegnete er spöttisch, »allerdings vermute ich eher, dass er die Burg meinem Zwillingsbruder John geben wollte. Als John verschwand, war nur noch ich übrig.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Du bist ein Zwilling?«
    »Habe ich dir das noch nicht erzählt?«
    »Ganz sicher nicht«, erwiderte sie, schaute eine Weile geradeaus auf die Straße und sprach dann weiter. »Wo ist dein Bruder?«, erkundigte sie sich. »Oder stört dich die Frage?«
    »Nein, auch wenn ich zugeben muss, dass ich noch nie mit jemandem darüber gesprochen habe.« Er musste tief durchatmen, ehe er

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