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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Flügel nicht an ihrer Haut, sondern an dem Stoff ihres Kleids befestigt waren, und dass sie die beunruhigendste Unterwäsche trug, die er in seinem Leben jemals gesehen hatte.
    Wahrscheinlich war es gut für alle Beteiligten, dass sein Magen Dinge aus der Anderwelt gut verkraften konnte.
    Er vermied es bewusst, den Blick über ihre schlanke Gestalt schweifen zu lassen, hob sie hoch und trug sie zu seinem Bett. Als er sie dort niedergelegt hatte, zog er ihr die Schuhe aus und breitete eine Decke über sie, um ihre Sittsamkeit nicht weiter zu beleidigen. Dann machte er sich erleichtert an die eher nüchterne Aufgabe, ihr Kleid in der Schüssel auf dem Tisch unter dem Fenster auszuwaschen, so gut er konnte. Er schüttete das Wasser aus dem Fenster, hängte das Kleid in der Nähe des Kaminfeuers über einen Stuhl und schritt dann, viel länger als er eigentlich sollte, vor dem Kamin auf und ab, bevor er es wagte, sich umzudrehen und einen Blick auf die beiden Frauen in seinem Bett zu werfen.
    Er dachte darüber nach, die Treppe hinunterzugehen, sich eine massive Mauer zu suchen und mehrmals seinen Kopf dagegen zu schlagen, bis er wieder Herr seiner Sinne war.
    Die Alternative dazu bestand darin, zu glauben, was er vor sich sah.
    Er wandte sich ab, setzte sich auf einen Stuhl und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Was zum Teufel sollte er jetzt tun? Er wollte nicht an die Fabeln glauben, die er in seiner Jugend für wahr gehalten hatte. Er war jetzt fast achtundzwanzig, viel zu alt, um sich von Märchen bezaubern zu lassen, die Mütter ihren kleinen Kindern erzählten.
    Aber er konnte nicht leugnen, dass er an diesem Abend Dinge gesehen hatte, die eindeutig magisch gewesen waren. Wäre er ein leichtgläubiger Mensch, hätte er glauben können, worauf alles hindeutete.
    In seinem Bett lagen die Feenkönigin und ihre Zofe.
    Er stand auf und lief wieder auf und ab. Wenn er sich bewegte, konnte er besser nachdenken. Wenn diese Frauen Feen waren, warum waren die Flügel der Zofe dann nicht angewachsen? War sie lediglich eine Bedienstete, der dieses Privileg nicht zustand, oder gab es in ihrer Welt Ubergangsriten, von denen er nichts wusste? Er hatte keine Ahnung, aber er würde ganz sicher nicht die Königin untersuchen, um nachzuschauen, ob er die Lösung auf ihrem Rücken finden konnte.
    Eigentlich sehnte er sich danach, den Morgen in seinen Privatgemächern verbringen zu können und zuzuhören, wie die Feder seines fähigen Verwalters über das Pergament kratzte, während dieser fleißig Zahlen zusammenzählte.
    Er blieb am Fuß seines Betts stehen und schaute nach unten. Die Königin, falls sie eine war, sah immer noch aus wie der Inbegriff eines Engels. Ihre Zofe, falls sie das war, sah immer noch auf eine gewisse Art bezaubernd aus, die er nicht so recht erklären konnte. Sie wirkte beinahe vertraut, soweit das irgendwie möglich war. Und er war immer noch genauso verblüfft wie vor einer halben Stunde.
    Wo waren diese Frauen hergekommen, wenn nicht aus dem Feenland?
    Er atmete tief durch, ging um das Bett herum und betrachtete die Zofe. Er beugte sich über sie, um sich zu vergewissern, dass sie noch atmete, und streckte dann die Hand aus, um die Beule an ihrem Kopf zu berühren.
    Sie holte aus und traf ihn so fest, dass er zurücktaumelte. Erst als ihr Arm vom Bett rutschte, begriff er, dass sie immer noch bewusstlos war. Ihre Bewegung war ein Reflex gewesen, eine Reaktion auf den Schmerz. Er hob ihre Hand hoch und legte sie zurück auf das Bett, bevor er ihr das Haar aus der Stirn strich. Sie war sehr hübsch, aber da war noch etwas anderes ...
    Er trat einen Schritt zurück und schüttelte heftig den Kopf. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen, und er brauchte dringend ein wenig Schlaf. Aber bevor er seine Nachtwache im Flur antrat, wollte er sich vergewissern, dass Phillip sich in Sicherheit befand und der große Saal so gut wie möglich geschützt war.
    Er prallte gegen Ranulf, bevor er sah, dass sein Hauptmann auf dem Gang auf ihn wartete.
    »Entschuldigung.« Montgomery lächelte schwach. »Das war ein langer Tag.«
    Ranulf winkte ab. »Kein Problem, Mylord. Unser junger Herr Phillip hat mir ausgerichtet, dass Ihr auf mich wartet. Vergebt mir, dass ich mir noch die Zeit genommen habe, den Rittersaal zu überprüfen.«
    Montgomery war sehr dankbar für die Gegenwart dieser jungen Männer, die durchweg mehr für ihn taten, als er eigentlich von ihnen verlangen konnte. »Und?«
    »Die meisten der

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