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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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keine Ahnung, woher sie stammten, aber er konnte nicht leugnen, dass ihre Ankunft irgendetwas Magisches gehabt hatte.
    Die Heiligen mochten ihn davor bewahren.
    »Ich muss noch eine Frau holen«, erklärte er Phillip. »Du passt auf diese auf.«
    »Natürlich, Mylord.«
    Montgomery verließ sein Schlafgemach, ging der recht berauschten Gunnild von Sedgwick rasch aus dem Weg, als er den großen Saal durchquerte, und gelangte unbeschadet in den Innenhof. Rasch ging er durch die Tore und machte sich darauf gefasst, das merkwürdige Schimmern wieder vor sich zu sehen, aber es war verschwunden.
    Und auch von Everard und der armen übel riechenden Fee war keine Spur mehr zu sehen.
    Er stieß einen kurzen Fluch aus, drehte sich um und rannte über die Brücke zurück. Auch in der Grube konnte er sie nicht entdecken. Vielleicht hatte Everard Verstand bewiesen und das Mädchen in die Burg gebracht. Montgomery hoffte nur, dass er sie nicht in den Brunnen geworfen hatte, um sie loszuwerden.
    Er fand sie in der Küche auf dem Boden vor dem Kamin liegend, immer noch bewusstlos. Offensichtlich hatte gerade jemand einen Kübel Wasser über sie geschüttet. Montgomery konnte gerade noch den Arm des Kochs festhalten, bevor er einen weiteren Eimer voll Wasser über ihr auskippte.
    »Lass das.«
    Der Koch schaute ebenso angewidert drein, wie Everard es getan hatte, aber zumindest verkniff er sich eine Bemerkung. Montgomery sah sich um, konnte seinen Gefährten der Nacht aber nicht entdecken. Er nahm an, dass Everard sich erleichtert zurückgezogen hatte und jetzt seine Kleidung auszog und sich wusch. Montgomery würde es ihm wohl gleichtun, bevor die Nacht vorüber war.
    Er hob das Mädchen hoch und sah ein, dass er nicht umhinkam, ihr durchtränktes Kleid dabei zu berühren. Sein Mitleid war zwar größer als sein Ekel, aber er versuchte trotzdem, nicht mehr von dem Unrat aus der Jauchegrube abzubekommen, als unbedingt nötig war.
    Er musste sich einige anzügliche Bemerkungen und andere Unflätigkeiten anhören, als er durch den großen Saal ging, aber er ließ sich davon nicht beirren. Erst als er sein Schlafzimmer erreichte, bemerkte er, dass er die Flügel des Mädchens nicht bedeckt hatte. Glücklicherweise hatten die Zecher dort unten schon so viel getrunken, dass sie sie nicht bemerkt hatten.
    Zumindest hoffte er das.
    »Noch eine?«, kiekste Phillip.
    »Ja, zu meiner Überraschung«, erwiderte Montgomery knapp. »Ich werde hier im oberen Stockwerk bleiben, um diese beiden Damen zu bewachen, da sie die Tür nicht abschließen können. Ich wage nicht, sie allein zu lassen, damit sie nicht in Schwierigkeiten geraten.«
    »Ich verstehe, Mylord.«
    Das glaubte ihm Montgomery sogar. Artane war ein Ort, wo sich auch das eine oder andere befremdliche Geschehen ereignete. Er schenkte seinem Knappen ein kurzes Lächeln. »Such Sir Ranulf und schick ihn zu mir. Dann sperrst du dich in meine Privatgemächer ein, damit ich dich in Sicherheit weiß. Morgen früh werden wir unsere Aufgaben wieder aufnehmen.«
    Phillip nickte mit weit aufgerissenen Augen, drehte sich um und trottete den Gang hinunter. Montgomery sah ihm nach und schaute sich um, ob ihn niemand sonst beobachtet hatte. Dann betrat er sein Schlafzimmer und schob mit dem Fuß die Tür hinter sich zu.
    Nun musste er sich seiner dringendsten Aufgabe zuwenden, und die bestand darin, diese arme Frau in seinen Armen von ihrer Kleidung zu befreien. Montgomery war nicht ganz unerfahren darin, Frauen ihre Gewänder abzustreifen, aber als er sie vor seinem Kamin auf den Boden legte und ihre Bekleidung betrachtete, hielt er überrascht inne.
    Ihre Flügel waren zerknittert, und an einer oder zwei Stellen zerrissen, und er fragte sich bestürzt, ob ihr das Schmerzen verursachte.
    Er drehte sie vorsichtig um und stellte erstaunt fest, dass ihre Flügel mit einigen kleinen, abgerundeten Knochenstücken an ihrem Kleid befestigt waren. Er hätte gern über diese Entdeckung nachgedacht, aber der Gestank ihres Kleids war kaum zu ertragen. Er würde sich zuerst darum kümmern und sich später über dieses Rätsel Gedanken machen. Er war dankbar, dass sein Koch ihr Haar bereits von dem gröbsten Unrat befreit hatte. Ihr Kleid war leider nicht so gut davongekommen.
    Er ließ ihre Flügel unberührt und befasste sich mit den Schnüren, die ihr Mieder zusammenhielten. Sie waren schnell gelöst, und kurz darauf hatte er ihr das Kleid ausgezogen. Er ließ sich von der Tatsache nicht beirren, dass ihre

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