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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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ihm auf die Schnelle einfiel. »Diese Mädchen sind Schauspielerinnen. Sie stellen Feen dar.«
    »Schauspielerinnen«, wiederholte Everard skeptisch. »Wo sind ihre Begleiter? Ihre Bediensteten? Ihre Wächter?«
    »Sie waren auf dem Weg zum König, um ihn zu unterhalten«, sprach Montgomery weiter und wünschte, er wäre ein besserer Lügner. Selbst in seinen Ohren klang das dumm. »Ihre Bediensteten sahen etwas, was sie erschreckte, und flohen in ihrem Fahrwerk. Die Frauen konnten den einen oder anderen Schrei nicht unterdrücken, während sie mir die traurige Geschichte erzählten.«
    Everard runzelte die Stirn. »Die Kleinere sieht ein wenig beschmutzt aus. Hat sie ein Bad in der Jauchegrube genommen?«
    »Ja, ein Missgeschick«, erwiderte Montgomery. »Sie braucht Hilfe, sonst bekommt sie noch Schüttelfrost. Zumindest braucht sie ein Bad.«
    »Ihr werdet sie doch wohl nicht in die Burg bringen wollen«, meinte Everard ungläubig.
    »Was soll ich sonst tun?«, fragte Montgomery knapp. »Sie hier lassen?«
    »Ich würde es tun«, murmelte Everard.
    Das konnte sich Montgomery gut vorstellen, aber er entschied sich anders — obwohl es sicher nicht gut wäre, eine der beiden Frauen in diesem Zustand in seinen Rittersaal zu tragen. Man würde Fragen stellen, Aberglaube würde aufflammen, und er würde die Frauen beschützen müssen und seinem gesamten Hausstand mit nur drei Wachen, seinem Knappen und vielleicht noch Everard gegenübertreten müssen - wobei er sich nicht sicher war, ob der Mann ihm beistehen würde, so wie er im Augenblick die weiß gekleidete Frau anstierte.
    »Du nimmst die Zofe«, befahl Montgomery.
    »Ich bin doch nicht verrückt.« Everard rümpfte die Nase. »Ich nehme die Hübsche oder gar keine.« Er hielt inne. »Um ehrlich zu sein, möchte ich sie mir gern ein wenig näher anschauen.«
    »Das kannst du später tun«, erwiderte Montgomery, obwohl er nicht vorhatte, das zu gestatten. »Und jetzt hilf mir. Leg deinen Mantel über die blonde Frau, damit ich sie hineintragen kann. Aber sei vorsichtig «, fügte er hinzu. Er wollte sich nicht näher dazu äußern, aber er war sich nicht sicher, ob es ihr wehtun würde, wenn ihre Flügel geknickt würden - falls es sich tatsächlich um Flügel handelte.
    »Dafür erwarte ich eine Gegenleistung«, erklärte Everard, während er seinen Mantel über die Frau in Montgomerys Armen breitete. »Eine große Gefälligkeit.«
    »Darüber sprechen wir später«, meinte Montgomery. Mit einem Mal zögerte er, Everard das dunkelhaarige Mädchen zu überlassen, aber er wusste, dass ihm nichts anderes übrig blieb. Er hob die blonde Frau hoch und hielt dann kurz inne. »Die Frau trägt keine Schuld an diesem Gestank.«
    Everard warf ihm einen finsteren Blick zu und hielt die Frau eine Armeslänge von sich entfernt.
    Mehr konnte Montgomery wohl nicht erwarten. Er atmete tief durch, überquerte dann rasch die Zugbrücke und ging unter den Falltoren hindurch. Als er in den großen Saal kam, stellte er erleichtert fest, dass seine Gäste schon viel zu betrunken waren, um ihn zu bemerken. Rasch ging er zu der Treppe, die in den oberen Gang führte. Es war nicht leicht, mit einer Frau in den Armen die Stufen hinaufzusteigen — vor allem wegen der Flügel -, aber irgendwie gelang es ihm. Er hastete zu seinem Schlafzimmer und sah Phillip vor der Tür stehen. Dieser starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Stell keine Fragen«, warnte Montgomery ihn.
    »Das hatte ich auch nicht vor, Mylord.« Phillip schluckte krampfhaft. Er öffnete die Schlafzimmertür und trat zur Seite.
    Montgomery durchquerte den Raum und legte die Frau auf sein Bett. Wahrscheinlich hätte er es ihr irgendwie bequemer machen sollen, aber er wusste beim besten Willen nicht wie. Er wagte es nicht einmal, Everards Mantel wegzuziehen, aus Furcht, dabei etwas zu berühren, was er nicht berühren sollte - wie ihre Flügel -, und damit ihre feenhaften Gefühle zu verletzen. Er konnte es kaum fassen, dass er ernsthaft in Erwägung zog, dass es sich um ein solches Wesen handeln könnte, aber vielleicht gab es tatsächlich Dinge auf dieser Welt, die ein Normalsterblicher nicht verstand ...
    Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Bei allen Heiligen, mit so etwas wollte er nichts zu tun haben. Er musste sich um seine eigenen Belange kümmern - um Dinge, die seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. In seinem Leben gab es keinen Platz für zwei hilflose junge Frauen, die aus ... nun, er hatte

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