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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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eigentlich ihm gehörte ...
    Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Er konnte sie nicht haben; er war sich nicht einmal sicher, dass er das wollte, und selbst, wenn er das für sich klären konnte, war nicht sicher, ob sie an einer ernsthaften, romantischen Beziehung mit ihm interessiert wäre.
    Außerdem wusste er so gut wie nichts über sie. Möglicherweise war sie ein niederträchtiger Mensch und hatte überzogene Erwartungen. Vielleicht war sie neidisch, intrigant und ständig unzufrieden mit dem, was er ihr bieten könnte.
    Sie hob ein Messer.
    Er nickte wissend. Schon zeigte sie ihre schlechten Seiten. Sie könnte jetzt mit dem Messer auf ihn losgehen und es ihm in die Brust stechen. Allerdings steckte ein Stück Karotte an der Spitze des Messers.
    »Lecker«, meinte sie.
    Er streckte eine Hand aus und nahm das Karottenstück mit spitzen Fingern entgegen, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Dann steckte er es sich in den Mund, weil sie ihn dazu aufgefordert hatte. »Ja, stimmt.«
    Sie schnitt weiter Gemüse, und er konnte nicht anders, als sie dabei zu beobachten. Es gab so viele Fragen, die er ihr stellen wollte, angefangen damit, wer sie war, woher sie kam und wann sie geboren war, aber er nahm an, dass das weder die richtige Zeit noch der richtige Ort für solche Fragen war.
    Da ihm nichts Besseres zu tun einfiel, zog er ein Messer aus seinem Stiefel und begann ebenfalls, Karotten zu schneiden. Er hatte sich zwar schon oft selbst etwas zu essen zubereitet, aber er hatte noch nie versucht, eine Dame mit seinen Küchenfertigkeiten zu beeindrucken, so wie er es jetzt tat.
    Dumm. Er verhielt sich dumm, und Robin würde sich darüber halb totlachen.
    »Habt Ihr Geschwister?«, fragte er. Irgendetwas musste er über sie in Erfahrung bringen.
    »Schwestern«, antwortete sie, ohne aufzusehen. »Fünf
    Stück.«
    »Wie heißen sie?«
    »Moonbeam, Cinderella, Peaches, Tess. Dann komme ich und nach mir Valerie.«
    Das waren keine Namen, die ihm vertraut waren, aber er stammte auch nicht aus ... nun, er stammte nicht daher, wo sie herkam.
    »Interessante Namen«, brachte er hervor.
    »Interessante Schwestern.«
    Er griff nach einer Rübe und hielt dann inne. »Cinderella?«
    Sie sah ihn an. »Ja.«
    Er dachte kurz nach, hob dann sein Messer und deutete damit nach oben.
    Sie nickte.
    »Aber sie ist eine Königin«, sagte er vorsichtig.
    »So scheint es zumindest.«
    Montgomery zog eine Augenbraue nach oben, sagte aber nichts. Nun, er hatte gewusst, dass Cinderella nicht die Feenkönigin sein konnte. Eigentlich hatte er von dem Moment an, in dem er die beiden gesehen hatte, gewusst, dass mehr als nur Glitzer und Feenstaub dahintersteckten. Dieses Prickeln in der Luft war ihm verdächtig bekannt vorgekommen, aber was hatte er schon darüber gewusst? Pippa schien aus einem Traum zu kommen ...
    »Warum setzt Ihr Euch nicht?«, sagte er spontan. »Ich werde das Gemüse schneiden.«
    Sie sah ihn verblüfft an. »Warum?«
    »Weil Eure ... Königin ... sehr anstrengend ist.«
    »Nur, wenn ich ihr zuhören muss.«
    Er zwang sich zu einem leichten Lächeln und wandte sich dann wieder dem Gemüse zu. Er reichte ihr einige Stücke und sah zu, wie sie sie auf einem weiteren Holzteller anrichtete.
    »Ich werde es damit versuchen«, erklärte sie.
    »Und ich werde es essen, wenn Ihr damit zurückkommt.«
    Sie lächelte herzlicher als zuvor. »Zumindest wird es Euch guttun. Danke, Mylord.«
    »Montgomery.«
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und nickte, bevor sie mit dem Holzteller die Küche verließ.
    Montgomery sah ihr nach und ließ dann seinen Blick durch die Küche schweifen. Die Küchenhilfen seiner Großmutter waren beschäftigt. Petters Männer saßen beim Essen, und Joan konzentrierte sich auf ihre Aufgaben. Aber Petter und Phillip beobachteten ihn. Phillip sah rasch zur Seite, doch Petter zog kurz seine Augenbrauen nach oben, bevor er sich lächelnd wieder seinem Abendessen widmete.
    Montgomery setzte eine finstere Miene auf, weil er sich damit sicherer fühlte. Er war nur höflich gewesen, sonst nichts. Er warf Petter einen mürrischen Blick zu, schnitt ein paar Karotten für sich selbst auf, schob das Messer zurück in seinen Stiefel und verließ die Küche. Er rannte nicht, sondern ging rasch und entschlossen hinaus. Schließlich hatte er noch einiges zu erledigen.
    Aber während er sich seinen Aufgaben widmete, dachte er darüber nach, wie er Persephone und Cinderella in ihr Zuhause in der Zukunft zurückbringen

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