Mein zauberhafter Ritter
wenn es darauf ankommt, aber sie sind keine Soldaten.«
»In naher Zukunft sehe ich keine kritischen Situationen auf uns zukommen«, sagte Montgomery ernst. »Und ich hoffe, dass eventuelle Schwierigkeiten auf sich warten lassen, bis ich einige loyale Männer an meiner Seite haben werde. Ich werde jetzt für dein Essen und deine Unterkunft sorgen, und dann kannst du dir meine Ruinen anschauen und mir sagen, was noch zu retten ist.«
»Und du wirst mich deinem Gast vorstellen?«
»Deine Freundschaft ist mir zu viel wert, als dass ich das gerne tue«, erwiderte Montgomery mit einem verächtlichen Schnauben. »Aber wenn du darauf bestehst, werde ich es versuchen. Du kannst dich mit ihr unterhalten, während ich in meinen Truhen nachschaue, ob ich mir deine Dienste leisten kann.«
Petter betrachtete die Mauern und stieß dann einen Pfiff aus, der darauf schließen ließ, dass seine Dienste nicht billig werden würden.
Montgomery wollte nicht über die Kosten nachdenken. Sein Gold würde ihm nichts helfen, wenn Diebe durch die Löcher eindringen und es ihm stehlen würden, also musste er sich zuerst um die Sicherheit seiner Burg kümmern. Er ging mit Petter zurück zur Küche und war unermesslich dankbar dafür, Brüder zu haben, die seine Not erkannt hatten und ihm halfen, ohne dass er sie darum hatte bitten müssen. Er hatte wirklich großes Glück, eine solche Familie zu haben.
Er fragte sich, aus welcher Familie Pippa wohl stammte.
Montgomery sah zu, wie Petter die Jungen aus Segrave Joan vorstellte und ihnen befahl, alle Anweisungen genau zu befolgen, wenn sie es nicht mit ihm zu tun bekommen wollten. Sie schienen angemessen eingeschüchtert, aber trotzdem noch guter Dinge zu sein, und Joan war begeistert, dass sie Hilfe bekam. Petter ließ seinen Blick durch die Küche schweifen und öffnete plötzlich verblüfft den Mund. Montgomery schloss daraus, dass er jemanden entdeckt hatte, der ihn interessierte. Da er kein Kreischen hörte, ging er davon aus, dass es sich nicht um Cinderella handelte. Es überraschte ihn nicht, als er kurz darauf Pippas Stimme hinter sich hörte.
»Entschuldigt, Mylord.«
Montgomery machte ihr den Weg frei und sah zu, wie sie ein Holztablett mit etlichen guten Sachen vorbeitrug. Er hob eine Augenbraue. »Nicht gut genug?«
Sie seufzte nur.
Er nahm sich einen Löffel und probierte vorsichtig etwas, was wie Eier aussah, um zu prüfen, ob Cinderella möglicherweise sogar recht gehabt hatte. Überrascht stellte er fest, dass die Eier köstlich schmeckten. Er sah Pippa an.
»Kann ich das aufessen?«
Sie reichte ihm das Tablett. »Bedient Euch.«
Er stellte das Tablett auf den Tisch, zog sich einen Hocker heran und verspeiste das herrliche Abendessen. Das Brot war hart wie Stein, aber er hatte schon schlechteres gegessen, also machte er sich nichts daraus. Er warf Petter einen warnenden Blick zu, als dieser sich Pippa übertrieben charmant vorstellte. Petter lachte nur und ließ sich mit seinen Männern das Essen schmecken. Joan war damit beschäftigt, ihrer neuen Mannschaft Anweisungen zu geben, damit die Dinge erledigt wurden, die sie in den vergangenen beiden Tagen allein bewältigt hatte.
Oder besser gesagt mit Pippas Hilfe. Montgomery war davon ausgegangen, dass sie sich oben um Cinderella kümmern würde, aber Cinderella hatte ihr Abendessen offensichtlich ganz rasch zurückgewiesen, also nahm er an, dass Pippa vorher bereits viel Zeit hier unten verbracht hatte, um Cinderella etwas zuzubereiten, was sie vielleicht annehmen würde.
Er fühlte sich versucht, ihr diese Aufgabe abzunehmen, damit sie sich ausruhen konnte, aber dann hätte er nach oben gehen und sich die Schönheit anschauen müssen, deren Perfektion ihm unnatürlich vorkam. Er war nicht abgeneigt, schöne Frauen zu bewundern. In der Tat hatte es davon schon einige in seinem Leben gegeben. Aber Cinderella ... nun, sie war etwas völlig anderes.
Er gestand sich ein, dass sie ihm Angst einjagte.
Pippa schaute sich die Auswahl an verfügbarem Gemüse und Obst an. In der Küche herrschte das übliche Chaos, also ergriff Montgomery die Gelegenheit und schlenderte zu Pippa hinüber. Sie war erstaunlich groß und schlanker als die Frauen, die er kannte. Und sie trug immer noch seine Kleidung. Er nahm an, diesbezüglich würde er so bald wie möglich Abhilfe schaffen müssen, obwohl er sich eingestand, dass er es bezaubernd fand, sie in seiner für sie viel zu großen Tunika zu sehen — und dabei wusste, dass sie
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