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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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für die Männer seiner Burgbesatzung und alle Menschen, die durch seine Tore stürmen und seinen Schutz suchen würden, falls Frankreich irgendwann in naher Zukunft beschließen sollte, England zu überrennen.
    Sie sah ihn wieder an und setzte sich dann neben ihn. Sie musste einige Male tief durchatmen, bevor sie es schaffte, das Thema anzuschneiden.
    »Ich denke«, begann sie, und ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, »ich werde Euch zuerst etwas anderes erzählen müssen, bevor ich auf das hier zu sprechen kommen kann.«
    Er wartete. Sie hielt inne, weil sie sich nicht sicher war, ob sie ihm tatsächlich alles erzählen sollte. Wahrscheinlich würde er sie für komplett verrückt halten und sie in seinen Kerker werfen - falls er einen Kerker besaß. Sie war sich nicht sicher. Seine Sickergrube war vielleicht ein guter Ersatz dafür, aber ein noch unangenehmerer Ort.
    »Es muss etwas Schreckliches sein«, murmelte er.
    Sie seufzte. »Ihr habt ja keine Ahnung.«
    Er wartete schweigend und sah sie ernst an. Pippa umklammerte Cindis Pillen so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Sie konnte kaum fassen, dass sie tatsächlich in Erwägung zog, ihm die ganze Wahrheit zu sagen. Selbst in ihren Ohren klang sie zu fantastisch, und sie hatte sich in ihrer Kindheit allen möglichen Fantasien hingegeben. Er würde wohl nichts mehr sagen, bevor sie nicht sprechen würde, also musste sie wohl anfangen.
    Es wäre ihr viel leichter gefallen, sich zu konzentrieren, wenn er nicht so verflixt gut ausgesehen hätte. Im Licht des Nachmittags sah sie, dass seine Augen grau waren. Das hatte natürlich nichts mit ihrer jetzigen Situation zu tun, aber sie fand es sehr interessant. Sie unterdrückte das Bedürfnis, die Hand zu heben und ihm das Haar aus den Augen zu streichen, verschränkte stattdessen ihre Hände noch fester und atmete tief durch.
    »Ich weiß nicht, ob Ihr mir glauben werdet«, begann sie langsam.
    »Ich kann einiges verdauen.«
    Das glaubte sie ihm unbesehen, aber sie war nicht sicher, ob sich das auch auf Zeitreisen und verschreibungspflichtige Medikamente bezog. Andererseits hatte Phillip gesagt, Montgomery habe in seiner Jugend an Feen geglaubt, also besaß er vielleicht eine größere Vorstellungskraft, als sie ihm zutraute. Die Frage war nur, wie sie eine Geschichte beginnen sollte, über die er höchstwahrscheinlich laut lachen würde.
    Nun, es war besser, wenn er lachte, als wenn er sein Schwert zog, also würde sie weiterreden und das Beste hoffen.
    »Wo ist Euer Schwert?«, fragte sie, nur um sicherzugehen.
    Er stand auf, löste seinen Schwertgürtel und reichte ihr die in der Scheide steckende Klinge.
    Das Schwert war schwerer, als sie vermutet hatte, vor allem, weil sie es nur mit einer Hand hielt. Sie stellte es links von sich neben das Bett, wo er es nur schlecht erreichen konnte.
    »Wollt Ihr auch meine Messer haben?«, fragte er und setzte sich wieder.
    Unwillkürlich lächelte sie. »Ich hoffe, dass Ihr zu faul seid, um Euch danach zu bücken.«
    »Ja, ich bin von Natur aus faul, also befindet Ihr Euch wahrscheinlich in Sicherheit«, erwiderte er gedehnt.
    Bei seinem trockenen Tonfall hätte sie beinahe laut aufgelacht. Er war charmanter, als einem Mann erlaubt sein sollte. Sie hoffte nur, dieser Charme würde ihm in den nächsten zehn Minuten nicht abhandenkommen.
    »Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll«, gestand sie.
    »Warum fangt Ihr nicht mit dem an, was Ihr so krampfhaft umklammert? Es scheint Euch Sorgen zu bereiten.«
    Sie holte tief Luft und öffnete ihre Hand. Die zehn Tabletten sahen ganz harmlos aus.
    »Kieselsteine?«
    »Pillen«, verbesserte sie ihn. »Drogen.« Es fiel ihr schwer, die richtigen Worte im Französischen dafür zu finden. »Dinge, die dafür sorgen, dass man sich anders verhält, als man es üblicherweise tut. So, als wenn man zu viel Alkohol trinkt, nur haben diese Pillen eine dutzendfache Wirkung davon.«
    Er warf einen Blick auf die Tabletten, fasste sie aber nicht an. »Sie gehören Eurer Schwester?«

»Ja.«
    »Was glaubt Ihr, woher sie sie hat?«
    »Wahrscheinlich hat sie sie aus dem Unterwäscheschrank meiner Mutter genommen«, erwiderte Pippa mit einem Schnauben. Sie schüttelte den Kopf. »Meine Eltern sind ... interessant. Aber das gehört jetzt nicht hierher.« Sie sah ihn an. »Der nächste Teil der Geschichte wird sich komplett verrückt anhören.«
    »Ich halte Euch nicht für verrückt, Persephone.«
    Sie lächelte unwillkürlich. Ihr

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