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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Euch beim Aufsteigen helfen.«
    Wahrscheinlich würde sie auf der anderen Seite gleich wieder herunterfallen, aber sie war ihm trotzdem dankbar. Vielleicht war Montgomery ein besserer Reiter, als sie gedacht hatte. Ihr Pferd war viel unruhiger, als sie es von dem Tier bei ihrem sehr kurzen Ritt auf einem Mittelalterfest in Erinnerung hatte, aber Montgomery schien das nicht zu beunruhigen.
    »Haltet die Zügel so.« Er zeigte es ihr. »Und versucht, Eure Knie nicht in die Flanken zu pressen. Steud wird sonst glauben, Ihr wolltet ihn antreiben.«
    Nun, sie wollte dem Tier auf keinen Fall dumme Gedanken in den Kopf setzen. Sie runzelte die Stirn. »Wie ist sein Name?«
    »Steud.« Er hielt inne. »Das ist ein gälisches Wort.«
    »Was bedeutet es?«
    Er lächelte und zeigte dabei wieder sein beängstigendes Grübchen. »Pferd.«
    Sie lachte unwillkürlich. »Sehr originell.«
    »Faul, neugierig und wenig originell. Heute bringe ich alle meine besonderen Eigenschaften zum Vorschein.« Er blickte zu ihr auf. »Da bleibt mir wohl keine andere Wahl, als Eure heute Nachmittag während unseres Ausritts zu erkunden.«
    »Die Mühe erspare ich Euch. Ich habe Angst, große Angst, nichts als Angst«, erwiderte sie und versuchte, sich nicht an den Zügeln und an ihrem Sattel festzuklammern. Rasch wagte sie einen Blick auf ihn. »Ihr werdet mich doch vom Boden kratzen, falls dieser Junge mich abwerfen sollte, oder?«
    »Würde es Eure Angst mildern, wenn ich das bestätigte?«, fragte er höflich.
    »Das ist nicht lustig.«
    Er lächelte wieder auf eine so charmante Weise, dass sie sein Lächeln unwillkürlich erwiderte.
    »Ihr könnt Euch am Sattel festhalten, wenn Ihr Euch dann sicherer fühlt, aber wir werden heute nur im Schritt reiten.«
    »Sicher langweilig für Euch«, bemerkte sie.
    »Ich werde es schon irgendwie schaffen, dabei nicht einzuschlafen.« Er legte seine Hand auf ihre. »Zieht nicht an den Zügeln. Steud wird stehen bleiben, wenn Ihr euch nach hinten lehnt und ausatmet.«
    »Wenn ich mich nach hinten lehne, falle ich herunter.«
    »Euer Sattel hat hinten eine Stütze, Mylady, also macht Euch darüber keine Sorgen«, beruhigte er sie. »Folgt mir einfach, bis wir die Tore passiert haben. Danach werden wir gemeinsam reiten.« Er warf ihr einen Blick zu. »Ich verspreche Euch, Euch aufzufangen, wenn Ihr fallt.«
    Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er das bewerkstelligen wollte, aber sie wollte ihm nicht widersprechen. Sie hielt die Zügel vorsichtig mit einer Hand und umklammerte mit der anderen den Sattelknauf. Steud schien zu spüren, dass mit seiner Reiterin irgendetwas nicht stimmte und er deshalb brav wie ein schläfriges, erschöpftes Lamm Montgomery folgen musste.
    Sie musste zugeben, dass es ein wunderschöner Nachmittag war. Montgomery sprach nicht viel, lobte lediglich die Qualitäten ihres Pferds und wies auf die Schönheit der Herbstfarben hin.
    Sie beschränkte sich auf seine Gesundheit und das Wetter und hatte beinahe das Gefühl, in einem Roman von Jane Austen gelandet zu sein, wären da nicht das nützliche Schwert ihres Begleiters und die eindeutig aus dem Mittelalter stammende Burg gewesen, die sie in der Ferne sehen konnte.
    Das, und nach zehn Minuten die Erkenntnis, dass sie auf ihrem Reitausflug nicht allein waren.
    Sie warf Montgomery einen überraschten Blick zu. »Wer sind die Männer hinter uns?«
    »Unsere Leibwache.«
    Sie schluckte beklommen. »Brauchen wir denn eine Leibwache?«
    Er überlegte kurz, bevor er antwortete. »Würde ich allein
    ausreiten, hätte ich sie wahrscheinlich nicht mitgenommen, aber ich bin nicht allein und habe versprochen, für Eure Sicherheit zu sorgen.«
    Sie fächelte sich mit den Zügeln Luft zu, was sie jedoch sofort bereute. Anscheinend deutete Steud das als eine Art Zeichen, dass es ihr besser ging und sie bereit für einen gestreckten Galopp war.
    Eigentlich fiel das Pferd nur in einen langsamen Trab, aber sie wäre beinahe auf dem Boden gelandet. Montgomery hielt ihr Pferd zurück, bevor sie stürzen konnte, und sah sie mit einem Lächeln an.
    »Erste Lektion: Nie aufgeregt mit den Zügeln schlagen.«
    »Das werde ich mir merken.«
    »Zweite Lektion: keine Panik.«
    »Ich bin nicht in Panik geraten. Ich habe mich nur darauf gefasst gemacht, das Schiff zu verlassen.«
    Er lächelte und sah dabei so hinreißend aus, dass sie beinahe vom Pferd gesprungen wäre, um sich davor zu schützen. Sie
    wedelte zwar nicht mehr mit den Zügeln herum, fächelte sich

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